Was tun?

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Hallo Mara,

am besten wäre es , wenn Du erst einmal mit Deinem Hausarzt über Deine Empfindungen und Deiner momentanen Situation sprichst. Er ist in der Lage, eine exakte Diagnose zu stellen. Sollte dabei herauskommen, dass Du tatsächlich wieder an einer Depression leidest, könnten Dir die folgenden Tipps helfen, auch selbst etwas dagegen zu tun.

Wichtig wäre es dann erst einmal, wenn Du Dich so genau wie möglich über das Thema "Depressionen" informierst. Ein sehr gutes Hilfeportal mit umfassenden Informationen ist die "Stiftung Deutsche Depressionshilfe". Hier ist der Link dazu:

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start

Je mehr Du über die Erkrankung weißt, umso besser kannst Du Dich selbst verstehen und umso eher wird Dir auch klar, wo Du ansetzen musst, um dagegen anzugehen. Auf der obigen Website findest Du außerdem eine sehr nützliche Suchfunktion für Krisen- und Beratungsdienste.

Auch wenn nicht jeder wirklich versteht, was ein Depressiver durchmachen muss und wie er sich fühlt, solltest Du Deinen Zustand nicht als Schande oder Makel sehen! Heutzutage gibt es sehr viele, die damit Probleme haben!

Hilfreich könnte ein persönliches Notfall-Set sein. Wie könnte das aussehen? Schreib Dir die Kontaktdaten von Freuden auf, an die Du Dich wenden kannst, wenn es Dir besonders schlecht geht. Oder lege Dir Fotos von Menschen, denen Du viel bedeutest, in greifbare Nähe.

Höre Dir Lieder an, die Dich in eine gute Stimmung bringen. Führe ein Tagebuch, in dem Du positive Gedanken und angenehme Erlebnisse aufschreibst. Darin kannst Du immer wieder lesen, wenn Dich trübe Gedanken beschäftigen.

Suche neben professioneller Hilfe, auch den persönlichen Beistand anderer. Vertraue Dich beispielsweise jemandem an, der mitfühlend zuhören kann. Das könnte ein Familienangehöriger, ein Verwandter oder ein guter Freund sein, der über die nötige Reife und Fähigkeit verfügt, Dir wirksam helfen zu können.

Doch ist hier ein Wort zu Vorsicht angebracht: Überlege Dir ganz genau, wem gegenüber Du Dich öffnen willst. Es sollte sich auf jeden Fall um eine vertrauenswürdige, mitfühlende und verständnisvolle Person handeln, die selbst stark genug ist, Dir wirklich beizustehen.

Mache Dir immer wieder klar, dass es Zeit braucht, aus Deinem Tief wieder herauszukommen. Du kannst also von Dir nicht die gleichen Leistungen erwarten wie früher.

Kennst Du das Problem, dass negative Gedanken ständig durch Deinen Kopf kreisen? Wenn man seelisch am Boden liegt, saugt man negative Gedanken quasi wie ein Staubsauger in sich auf und sie drehen sich wie ein Karussell ständig um die eigene schlimme Situation. Was könntest Du gegen diese Negativspirale tun, in der Du evtl. gefangen bist?

Versuche doch einmal ganz bewusst über Folgendes nachzudenken: Gibt es etwas in Deinem Leben, wofür Du dankbar sein kannst? Welche Menschen sind für Dich da und lieben Dich? Oder gibt es weitere Menschen, die Dir helfen könnten? Lenke Dich, so gut es geht, mit Dingen ab, die Dir guttun und Dir Freude machen.

Manchen hilft es, wenn sie im Laufe des Tages mehrmals etwas Schönes und Angenehmes tun und es ganz bewusst wahrnehmen. Ein Beispiel: die geliebte Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe trinken und versuchen, die damit verbundene Freude bewusst wahrzunehmen.

Oder: In einer sonstigen angenehmen Situation verweilen und das Schöne daran eine ganze Zeitlang bewusst auf sich wirken lassen. Das nennt man Achtsamkeitstraining! Das wirkt wie Streicheleinheiten für Deine Seele! Probiere es doch einmal aus!

Man hat festgestellt, dass sich auch Bewegung und Sport sehr günstig auf die psychische Verfassung auswirken kann. Anfangs kann das zum Beispiel ein kurzer Spaziergang sein, den Du im Laufe der Zeit etwas ausdehnen könntest. Das Laufen schafft das Gefühl, etwas geleistet zu haben und baut Dein Selbstwertgefühl auf.

Ganz abgesehen davon, was die frische Luft und das Licht in Deinem Körper bewirken, wirst Du feststellen, dass beim Laufen Grübeleien über Negatives nachlassen oder sogar ganz verschwinden. Andere Möglichkeiten der Bewegung wären z.B. Radfahren, Schwimmen oder Gartenarbeiten. Auch wenn es Dich anfangs große Überwindung kosten mag, Dich in Bewegung zu setzen, wirst Du feststellen, dass sich Deine Stimmung mehr und mehr aufhellt.

Hier noch ein letzter Tipp: Wenn Du an Gott glaubst, dann suche auch bei ihm Hilfe! Viele erwarten heutzutage aus dieser Richtung eigentlich nichts oder nicht mehr viel. Sie denken vielleicht, Gott nehme ihr Leid gar nicht war. Dem ist jedoch nicht so, wie aus vielen Stellen in der Bibel hervorgeht.

In einem Text heißt es beispielsweise: "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Blicke nicht gespannt umher, denn ich bin dein Gott. Ich will dich stärken. Ich will dir wirklich helfen. Ja, ich will dich festhalten mit meiner Rechten der Gerechtigkeit" (Jesaja 41:10). Gott ist also keineswegs unnahbar, wie viele glauben. Er kann Dir helfen, wenn Du Dich ihm zuwendest und seine Nähe suchst. Viele haben festgestellt, dass das Gebet gerade in schlimmen und ausweglosen Situationen eine große Hilfe sein kann.

Das sind nur einige wenige Tipps, die helfen könnten! Ob man erfolgreich ist, hängt zum einen von den eigenen Bemühungen und zum anderen auch von der Art der Hilfe ab, die man erhält. Ich wünsche Dir, dass es Dir in absehbarer Zeit wieder besser geht und Du Dein seelisches Tief überwunden hast!

Hier noch eine kurze Anmerkung: Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich im Hinblick auf gesundheitliche Probleme und deren Behandlung keine bestimmten Empfehlungen geben möchte (das ist immer Sache des Arztes). Verstehe daher bitte meine Antwort rein informativ.

LG Philipp


Maraaaa777 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 10:02

Dankeschön, das war sehr hilfreich ich werde die Tipps umsetzen und hoffe sie helfen mir 🙏

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