Was treibt Medien wie die Tagesschau zum Sensationsjournalismus?

7 Antworten

Sensationsjournalismus:

Das Genre ist eine Spielart des Boulevardjournalismum, das gezielt mit Vermutungen, Übertreibungen und Halbwahrheiten arbeitet, um ein großes Massenpublikum zu erreichen. Quelle

Das trifft auf die Berichterstattung der Tagesschau nicht zu.

Beim Fall des Schlachthofes in Bochum handelt es sich um laufende Ermittlungen, die - so auch meine Einschätzung - nicht genügend akute gesellschaftliche Relevanz haben, um in einem so selektiven Nachrichtenmedium wie der Tagesschau behandelt zu werden.


Test1ccount123 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 16:25

Nun ja, ich würde durchaus mal annehmen, dass die gewisse Relevanz besteht, wenn man bei so ein bisschen Hass und Hetze wie auf Sylt gleich so ein Drama draus macht. Da kann man ja durchaus von Übertreibungen reden, ob das nun mit einer gewissen Intention gemacht wird, ist hier natürlich noch die andere Sache.

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Adomox  08.06.2024, 16:27
@Test1ccount123

Sorry, ich diskutiere nicht mit Menschen, die Rassismus relativieren.

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Test1ccount123 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 17:16
@Adomox

wie schon gesagt, das gehört verfolgt und ggf. gehört auch drüber berichtet. Aber ist diese dämliche Form des Rassismus nun wirklich schlimmer, als irgendeine üble Art der Tierquälerei? Sorry, dann sei aber gesagt, dass der AfD dem Erfolg gegönnt sei, wenn sowas in unserer Gesellschaft wichtiger ist, als irgendeine Berichterstattung über Tierquälerei. Auch, wenn ich die AfR morgen nicht wählen werde.

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Adomox  08.06.2024, 17:18
@Test1ccount123

Erst Rassismus relativieren, dann Rechtsextremismus gutheißen. Läuft bei dir.

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Test1ccount123 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 17:45
@Adomox

wenn man nicht einmal mehr mit Verstand darüber reden kann, wie lächerlich dieser ganze mediale Aufschrei um so einen Schwachsinn ist, während es eben schlimmeres und ernsthafteres, als sowas da gibt, dann müssen sich die Altparteien jedenfalls nicht darüber wundern, dass denen nicht mehr vertraut wird. Und aus Verstand haben die wenigsten Medien gehandelt.

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Die Frage ist leicht zu beantworten:

Die Konsumenten sind "schuld".

Ich habe selber bei einem grösseren Medien-Konzern gearbeitet. Dort war es klar: Gute Nachrichten sind schlechte Nachrichten.

Werbekunden wollen wissen, wann am meisten Zeitungen gekauft werden. Das ist dann der Fall, wenn Vorkommnisse wie Sylt erwähnt werden. Der Schlachthof in Bochum wäre zwar auch eine negative Schlagzeile geworden, aber eben bedeutend weniger interessant. Es ging dort um Tiere und nicht um Menschen. Zudem lässt man sich das Fleisch auf dem Teller ungern "versalzen".

Gequälte Rindviecher treiben höchstens die Peta auf die Straße. Bei Nazigesängen Besoffener ist der Aufschrei deutlich höher.

Mords die Sensation wenn ein paar besoffene ausländerfeindliche Parolen grölen, sowas gehört überhaupt nicht in überregionale Medien. Es spricht nicht für die Qualität der Redaktion wenn füf sowas so extrem viel Sebdezeit verbraucht wird. Und es spricht nicht für Objektivität.

Du irrst, die Tagesschau hat mit Staatsmedien nichts zu tun! In Deutschland gibt es aus gutem Grund keinen Staatsrundfunk (z. B. wegen Reichsrundfunk bei den Nazis). Es handelt sich beim ör Rundfunk vielmehr letztlich um Bürgerfunk, weil ihn die Bürger selbst bezahlen und weil ihre Vertreter im Rundfunk- oder Fernsehrat sitzen.

Es ist ein wesentlicher Unterschied - und der kommt in der Berichterstattung der Tagesschau zum Ausdruck - ob Menschenrechte und Demokratie angegriffen werden oder ob in einem Schlachthaus - in dem immer Tiere getötet werden, was die Gesellschaft weitgehend akzeptiert hat - Tiere in nicht mehr akzeptabler Weise getötet werden.