Was sind "unverlangte Manuskripte"?
Auf der Webseite eines Verlags steht :
Aus Kosten- und Zeitgründen können wir unverlangt eingesandte Manuskripte nicht zurücksenden - unabhängig davon, ob ein Rückporto beiliegt oder nicht.
Was genau ist damit gemeint? Ist ein Manuskript (in diesem Fall) dann "unverlangt", wenn es nicht dem vorgegebenem Format entspricht - oder bedeutet das etwas ganz anderes?
Danke im Vorraus :)
7 Antworten
Es geht um "unverlangt eingesandte" Manuskripte, also um Manuskripte, die einfach so an den Verlag geschickt wurden - ohne vorherige Absprache und ohne dass der Verlag sie angefordert hat.
Die meisten seriösen Verlage legen keinen Wert auf unverlangt eingesandte Manuskripte und wollen mit diesem Hinweis die Hobby-Autoren davon abhalten.
Hintergrund ist: Aktuell ist Bücher Schreiben ein weit verbreitetes Hobby und alle Hobby-Autoren träumen natürlich davon, dass ihr Werk von einem Verlag gedruckt und veröffentlicht wird und in den Buchläden verkauft wird. Deshalb werden viele Verlage regelmäßig überschüttet mit Manuskripten von Hobby-Autoren.
Seriöse Verlage haben jedoch kaum Interesse an Erstlingswerken von unerfahrenen, unbekannten Hobby-Autoren und diese "unerwünschten" Manuskripte werden meistens gar nicht gelesen bei den Verlagen - so viele Lektoren gibt's gar nicht und es würde sich in den meisten Fällen auch gar nicht lohnen, die zu lesen.
Das klingt jetzt ziemlich hart für hoffnungsvolle Hobby-Autoren, aber so ist nun mal die Realität.
Verlage veröffentlichen nur Bücher, dei denen sie fest davon überzeugt sind, dass hohe Verkaufszahlen und Gewinne zu erwarten sind. Verlage müssen Gewinn-orientiert arbeiten, um am hart umkämpften Buch-Markt zu überleben - für Träume von Hobby-Autoren ist da kein Platz.
Deshalb besteht grundsätzlich die Regel für Hobby-Autoren: Niemals unverlangt ein Manuskript an einen Verlag einsenden! Wenn überhaupt, dann zuerst Kontakt mit dem Verlag aufnehmen und ein Exposé einsenden - mehr nicht.
Bist du auf der Suche nach einem Verlag? Dann noch ein wichtiger Tipp:
Pass auf, dass du nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerätst! Die geben sich aus als seriöser Verlag und machen unerfahrenen Hobby-Autoren große (falsche) Versprechungen über den (angeblich) erwarteten Erfolg des (angeblich) supertollen Buchs. Letztendlich wird der Autor jedoch abgezockt durch versteckte Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags und am Ende bleibt der Autor sitzen auf hohen Kosten und Kisten voller Bücher, die niemand haben will :-(
Selbstverständlich hat auch jeder Erfolgsautor irgendwann mal sein allererstes Buch geschrieben. Aber ob diese ersten Versuche bereits veröffentlicht wurden, das ist eine ganz andere Frage.
Ein gutes Buch zu schreiben, dafür braucht man normalerweise Erfahrung. Dass gleich der allererste Versuch publikumsreif ist, das ist sehr unwahrscheinlich.
Nur mal zum Vergleich: Ein junger Maler würde nicht auf die Idee kommen, mit seinem allerersten selbstgemalten Bild in eine Galerie zu gehen und zu erwarten, dass die seinen allerersten Mal-Versuch da ausstellen ;-)
Wenn du jedoch bereits Erfahrungen und Erfolge vorweisen kannst, dann hast du viel größere und realistische Chancen bei einem seriösen Verlag.
Wenn du zum Beispiel…
• Erfolgreich an Nachwuchs-Autorenwettbewerben teilgenommen hast
• erfolgreich Geschichten/Bücher bei Wattpad oder Fanfiction veröffentlicht hast und viele gute Bewertungen bekommen hast
• ...
Dann bist du als Autor viel ernster zu nehmen, als jemand der gerade mal eben EIN Buch geschrieben hat.
Viel Erfolg!
Vielen Dank, die Antwort war sehr hilfreich! Eine Frage noch: Jeder noch so erfolgreiche Autor, hat doch einmal sein erstes Buch geschrieben. Bedeutet das also, dass ich (nur theoretisch) bei dem allerersten Buch genauso große Chancen wie ein Bestseller Autor bei seinem ersten Werk habe, von einem Verlag angenommen zu werden (natürlich sofern das Buch gut ist) ?
Ich möchte noch ergänzen: Sofern man von der Qualität seines eigenen Werkes wirklich zu 100-Pro überzeugt ist, dann kann man alternativ auch eine Leseprobe (rund 30 Seiten - am besten die Besten!) plus Exposé "blind" versenden. Hat der Verlag Interesse, meldet er sich - und wenn nicht, dann eben nicht. So lauten die Spielregeln - also auch bloß niemals quengelnderweise hinterhertelefonieren - das mögen Verlage überhaupt nicht.
Die möchten ganz einfach nur Manuskripte on Leuten die sie kennen und on denen sie ein Manuskript haben wollen.
Unverlangt heisst, dass der Autor sie dem Verlag schickte ohne dass der Verlag sie angefordert hätte. Verlage werden teils geradezu überschwemmt und veröffentlichen nur einen kleinen Bruchteil davon.
Grundsätzlich schickt man dem Verlag sowieso nicht gleich das ganze Manuskript sondern ein Exposé (1-2 Seiten), eine Leseprobe und ein Anschreiben. Die entsprechenden Anforderungen stehen meist auf der Verlagsseite. Erste Infos auch hier http://www.buch-schreiben.de/tipps-fuer-autoren/expose.php
- Ist der Verlag interessiert wird er das gesamte Manuskript verlangen.
Allenfalls ist ein Literaturagent hilfreich https://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/tipps-fuer-autoren-wie-man-einen-verlag-fuer-sein-buch-findet/1346788.html
zB auch bei Benedict Wells (seine Geschichte), Kurzbiographie von Nele Neuhaus und Links, die Dich allenfalls interessieren könnten https://www.gutefrage.net/frage/buecher-die-erst-spaet-zum-hit-wurden?foundIn=list-answers-by-user#answer-236640651
Ein Manuskript, was vom Verlag nicht angefordert wurde, ist unverlangt. Der Verlag hat vom Autor kein Manuskript verlangt oder mit ihm nicht vereinbart eins zugeschickt zu bekommen.
Es ist wie bei einer Blindbewerbung. Sprich: Man bewirbt sich bei einer Firma, ohne das es eine Stellenausschreibung gegeben hätte. Dann kann man nicht erwarten, eine Antwort zu bekommen oder die Bewerbungsunterlagen zurückzuerhalten.
Gruß Matti
Unverlangt bedeutet wenn du ihnen z.B ein Manuskript schickst was sie nicht Verlangt haben. Sprich sie haben nicht zu dir gesagt: Schick uns das, sondern du hast es aus eigenem Antrieb dort hin geschickt.
Wenn du ihnen also ein Manuskript schickst ohne das sie vorher gesagt haben das sie eins wollen, wirst du es nicht wieder zurück bekommen