Was kostet es, mit dem Fahrrad zu reisen?
Leider finde ich im Internet nur sehr alte Berichte wo 5€ pro Tag kalkuliert wurden, aber das Reicht ja nichtmal für das Essen. Oder es wurde völlig anders geplant als ich mir das Vorstelle. Deshalb hoffe ich das hier jemand Erfahrung hat.
Ich möchte mit dem Fahrrad durch Europa reisen. Und Zelten, ich stelle mir teilweise Zeltplätze und Teilweise Wildcampen ( Geld sparen) vor.
Also was kostet mich das so ca. Pro Monat/ pro Tag ?
Kosten für Equipment sind hier nicht gemeint.
2 Antworten
In Norwegen und Schweden kannst Du sparen, dort gilt das "Jedermannsrecht"
In der Natur übernachten
Was wir unter Wildcampen kennen, ist dementsprechend in Norwegen und Schweden erlaubt. Im Zelt oder unter freiem Himmel dürfen Sie hier überall übernachten. Ausgenommen sind bewirtete Felder und an Privathäuser angeschlossene Grundstücke. Hier gilt es in Norwegen einen Mindestabstand von 150 m einzuhalten, während in Schweden 70 m schon genügen.
Im Zweifel fragt man im nächstgelegenen Haus - das schafft Freundschaft.
Schweden mit dem Fahrrad ist wunderschön (eigene Erfahrung).
Zeltplätze, offizielle, sind oft so zwischen 15-20 € pro Nacht alleine schon in Deutschland. Es gibt einige, die günstiger sind, aber die muss man dann auch erstmal finden. Wildcampen kann dir in manchen Ländern richtig Schwierigkeiten bereiten.
Dazu kommt dann ja noch essen (selbst wenn du Campingkocher hast, das braucht ja mehr als 5€ heute pro Tag, wenn es nicht nur Nudeln sein sollen - und das wiederum ist viel Gewicht ... ), mögliche Reparaturen am Fahrrad (kannst ja nicht alle Ersatzteile mitschleppen). Eventuelle Bahnfahrten mit Fahrrad (in Deutschland irgendwas um die 5-7 Euro pro Tag fürs Fahrrad).
Es gibt leider deutlich zu wenig Trinkwasserstellen, heißt du brauchst auch immer wieder Wasserflaschen...
Dann kannst du zwar viel mit Waschbecken und Rei machen, aber wenn du lange unterwegs bist, wirst du auch mal zum Waschsalon müssen.
Mit 5 Euro - das ist utopisch, das war vielleicht vor 30 Jahren mal so ...
Heute würde ich eher mit 20+ € rechnen.
Das geht zwar, ich mache das ehrlich gesagt auch, aber oft steht dran "Kein Trinkwasser" weil die Leitungen da potentiell unsauber sind, oder teilweise alte Bleileitungen und so, und man das halt nie wirklich weiß. Wenn man da einen empfindlichen Magen hat ...
Ich würde mir halt einfach wirklich Trinkwasserbrunnen alle 10 km oder so wünschen, vor allem in südlichen Ländern, wo es scheiße heiß wird und ich in 30 Minuten eine Wasserflasche leer trinken kann ...
Wobei ich auch die Erfahrung gemacht habe: wenn jemand zum Beispiel draußen im Garten ist, kurz lieb fragen, ob er kurz die Wasserflasche am Hahn füllen würde - klappt meistens auch, wenn man nicht gerade mit 5 Flaschen kommt...
Aber zum Letzten gehört für die meisten Menschen einiges an Überwindung dazu... Aber oft kommt man so ins Quatschen - das geht aber halt bei Dörfern auch immer gut, sofern es das Wetter so ist, dass Leute draußen sind - klingeln, dann sind die misstrauischer.
Ja, das würde mich auch einiges an Überwindung kosten. Da ich generell ein eher schüchterner Mensch bin, was Fremde angeht. Auch auf dem Fahrrad, wo ich mich wohler fühle als in anderen Umgebungen und deshalb auch offener bin.
Ich bin niedlich, klein, weiblich und gehe mit dem Gedanken da ran: das schlimmste, was passieren könnte ist ein "Nein" oder dass die misstrauisch weggehen und mich für eine Verrückte halten - also alles nicht schlimm ...
Ich bin allerdings auch extrovertiert, und manchmal zu wenig schüchtern...
Aber im Garten meiner Eltern saßen halt auch schon einige Leute, bei denen es genau so lief - Fahrradfahrer, die nach Wasser oder dem Weg fragten und dann im Garten eine Nacht pennten, oder dieser Eselwagentyp, der nach Wasser fragte, bekam und außerdem Kuchen und wir haben den Nachmittag gequatscht...
Zitat guitschee: Es gibt leider deutlich zu wenig Trinkwasserstellen
Neben den Friedhöfen schaue ich auch, ob die samstägliche Autowaschorgie in den Städten einen Wasserschlauch hergibt.
Menschen spreche ich auch direkt an, um nach Wasser zu fragen.
Im Süden (Schweiz, Italien, Frankreich) sind oft Brunnen in den Dörfern und auch auf den Pässen am Straßenrand, in den Bergregionen saufe ich auch aus den Bächen.
Ein gesundheitliches Problem hatte ich dadurch noch nie.
Lifehack: Auf Friedhöfen hängen die Wasserhähne, mit denen die Gießkannen befüllt werden, i.d.R. am normalen Trinkwassernetz ;) Ich war bisher immer spätestens am 3. Friedhof erfolgreich und Friedhöfe gibt es ja in jedem Kaff.