Welche ist die größte Lüge/der größte Trugschluss, die/den ihr euch als Jugendliche/Kinder selbst erzählt habt?

13 Antworten

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Ich habe oft gedacht, dass ältere Menschen keine Ahnung von vielen Dingen haben. Heut weiß ich, sie lagen oftmals goldrichtig nur dass ich damals zu unerfahren, arrogant und blauäugig war, um das erkennen zu können.

Wie hat sich dieses Denken verändert?

Durch Lebenserfahrung, von der man gewiss nie genug haben kann^^


Alexander665 
Beitragsersteller
 06.11.2023, 04:18

Da stimme ich dir absolut zu 👍🏼 habe meinem Opa zum Beispiel nie wirklich zugehört, weil ich dachte, dass er sowieso keine Ahnung hat von unserer Generation. In Nachhinein hat sich vieles als richtig erwiesen und ich bereue es nicht auf ihn gehört zu haben. Es ist manchmal wirklich pure Arroganz

Lmorg  06.11.2023, 04:21
@Alexander665

Jap. Ich erwisch mich immernoch oft dabei, wie ich mir random plötzlich denke "Ach Mensch ... Oma hatte auch DAMIT recht" bzw. "Jetzt versteh ich, was sie damals meinte." Oder Opa oder Papa oder wer auch immer, über dessen Worte ich als Teenager gern mal einfach die Augen verdreht habe.

Dass es für jeden und jede den richtigen Partner gibt, auf den man warten soll und dass man dann ein Leben lang zusammen glücklich ist.

Bei meinen Eltern und ihren Altersgenossen war das wohl zum größten Teil noch so, und über Scheidungen (vor allem nach langjähriger Ehe) wurde sich das Maul zerrissen. Aber schon bei meinen Altersgenossen lief das ganz anders. Vielleicht auch, weil wir uns nicht mehr in die alten Rollenbilder pressen ließen.

Das Eheidyll, von dem man uns erzählt hatte, hat den Praxistest nicht bestanden, und der Richtige ist mir bis heute nicht begegnet. Inzwischen lebe ich ganz gut allein und brauche keinen Mann zum Glück.


Alexander665 
Beitragsersteller
 25.11.2023, 16:39

Ja.. es geht ja nicht ums Brauchen. Keiner sollte auf jemand anderen angewiesen sein. Im besten Fall ist man mit jemandem zusammen, weil man die gemeinsame Zeit genießt.

Mehrere Sachen.

Unter anderem wurde uns Kindern immer erzählt, dass "Mama und Papa" für immer zusammen bleiben.

Bei mir war das nicht so und ich habe nicht verstanden, warum meine Mutter einen anderen Mann wollte. Manche meinten, sowas machen nur Schlampen, also dachte ich, meine Mutter ist dann wohl auch eine.

Sie hat mir auch nie erklärt, warum sie nicht mit meinem Vater zusammen blieb.

Erst Jahre später, seit ich erwachsen bin, verstehe ich jetzt warum man eben nicht für immer zusammen bleibt. Und wenn der Vater die Tochter fast verhungern lässt und hart vernachlässigt, ist das sicher ein guter Grund ihn in den Arsch zu treten. Hätte man mir das damals erklärt, dann hätte ich nicht selbst schlussfolgern und so hart urteilen müssen.


Alexander665 
Beitragsersteller
 06.11.2023, 04:15

Meine Eltern haben sich auch getrennt als ich 3 war und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auch heute noch nicht die ganze Geschichte kenne..

aber ja..

da kann man deine Mutter dann natürlich verstehen.

Ich dachte immer es gäbe feste Regeln und Gewissheiten auf der Welt. Erwachsene wüssten schon was sie tun, sie haben ja immerhin bestimmungsrecht über einen, also muss es ja so sein oder nicht?

In der Realität wird das Universum und auch das menschliche zusammenleben vom chaos regiert aus dem es auch entstanden ist. Tja in manchen gesellschaften mehr, in anderen weniger.

Und als erwachsener habe ich nun erfahren, dass fast niemand wirklich weiß was er tut. Es gibt wenige Leute die wirklich macht und weisungsbefugnis über einen haben sollten, da nur dieses wissen eine hierarchie zwischen menschen rechtfertigt.

Hier ein zitat von sokrates ungefähr zu dem thema:

,,Dies habe ich durch Philosophie gewonnen. Dass ich tue, ohne befohlen zu werden, was andere nur aus Furcht vor dem Gesetz tun."

Dass ich gesund bin u wenn ich erwachsen bin, ein normales Leben haben werde. Dass ich nur etwas entwicklungsverzögert sei