Was ist der Unterschied von Judentum und Christentum?
Weil es glauben doch beide ans alte Testament oder?
9 Antworten
Die Juden lehnen es ab, dass Jesus von Nazareth ihr Messias sei, und lehnen mithin auch das Neue Testament ab. Es gibt aber auch viele Juden, die Jesus als den Sohn Gottes und als ihren König und Messias erkannt haben; sie nennen sich "messianische Juden".
Uns Gläubigen in Christus Jesus, die wir allesamt d e r Gemeinde angehören, die Christi Körper ist (Leibesgemeinde, Eph 1,22.23) und der Juden und Nichtjuden angehören (Gal 3,28), ist die ganze Bibel ans Herz gelegt: "Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes zubereitet sei, ausgerüstet zu jedem guten Werk" (2 Tim 3,16).
Der Apostel Petrus verkündigte: "Diesen Jesus hat Gott auferstehen lassen, dafür sind wir alle Zeugen. ... Mit Sicherheit erkenne daher das ganze Haus Israel, dass Gott Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt" (Apg 2,32.36); unwissend taten sie es zur Rettung und zum Segen für alle Menschen! Das Heil kommt von den Juden!
Aber wer will schon, dass Jesus Herr über einen sei, über einen herrsche? Stephanus sagte es: "Ihr Halsstarrigen, ihr an Herzen und Ohren Unbeschnittenen, stets prallt ihr mit dem Geist, dem heiligen, zusammen! Wie eure Väter, so auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? So töteten sie auch die, die das Kommen des Gerechten (Jesus) vorherverkündigten; dessen Verräter und Mörder seid ihr nun geworden!" (Apg 7,51.52).
Zum Segen für alle haben die Juden unwissend das einzig wahre Opfer dargebracht, nämlich Jesus. Petrus macht deutlich: "Er Selbst (Jesus) hat unsere Sünden in Seinem Körper an das Holz hinaufgetragen, damit wir von den Sünden abkommen und der Gerechtigkeit leben: Durch dessen Striemen wurdet ihr geheilt!" (1 Petr 2,24). Wir Gläubigen in Christus Jesus heute allesamt sind in Seinem Blut gerechtfertigt (Röm 5,9) und "durch den Tod Seines Sohnes mit Gott versöhnt worden" (Röm 5,10).
"Gott aber hebt uns gegenüber Seine Liebe dadurch hervor, dass Christus für uns (zu unseren Gunsten) starb, als wir noch Sünder waren" (Röm 5,8).
Nun: Wir lesen die g a n z e Bibel und glauben unserem Gott und Vater alles, was geschrieben steht; auch das Gesetz des Mose ist uns zum Gewinn, obwohl es nur Israel gegeben ist und wir nicht darunterstehen. "Die Nationen haben das Gesetz nicht" (Röm 2,14). Und wer von uns sich heute unter das Gesetz des Mose stellt, stellt sich unter einen Fluch: "Die aus Glauben werden mit dem gläubigen Abraham gesegnet. Doch alle, die aus Gesetzeswerken sind, stehen unter dem Fluch; denn es ist geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht bei a l l e n in der Rolle des Gesetzes geschriebenen Geboten bleibt, um sie zu erfüllen. Dass aber vor Gott niemand durch das Gesetz gerechtfertigt wird, ist offenkundig; denn der Gerechte wird aus Glauben leben. Das Gesetz aber ist n i c h t aus Glauben, sondern wer alle Gebote erfüllt, wird in ihnen leben. Christus hat uns aus dem Fluch des Gesetzes erkauft, weil Er um unsertwillen zum Fluch (zum Träger des Fluchs) wurde ... damit der Segen Abrahams in Jesus Christus unter die Nationen gebracht werde, sodass wir die Verheißung des Geistes durch Glauben erhalten mögen" (Gal 3,9-14).
Mithin gilt es, innerhalb der Bibel zu unterscheiden, auf wen sich ein Wort bezieht und auf welche Zeit. Wir heute leben in der dem Paulus gegebenen Heilszeit (oikonomia, Eph 3,2, Verwaltung, Haushaltung), die bis dahin ein Geheimnis war (Eph 3,9). Wir sind nicht das zur Zeit noch verworfene und demnächst wiedergeborene Israel (Röm 11,15.26). Dem Paulus wurde eigens das "Evangelium der Unbeschnittenheit" gegeben (Gal 2,7), das uns speziell angeht. Heute ist Paulus der Lehrer (1 Tim 2,7; 2 Tim 1,11). Wir haben auf den Grund zu bauen, den Paulus gelegt hat, nämlich Jesus Christus, wie Er heute in Seiner Größe und Herrlichkeit und Seinem Gnaden- und Segensreichtum zu verkündigen ist (1 Kor 3,10-15).
Zum Zweck der Unterscheidung lese man die Artikel "Schneide (unterscheide) das Wort der Wahrheit richtig" (2 Tim 2,15), "Der Segen des Kreuzes für Israel", Das Evangelium des Apostels Paulus" und "Die Dienstabschnitte des Apostels Paulus" auf der Homepage www.biblischelehre.de ("Was sagt denn die Heilige Schrift?").
Zu Beginn des Christentums gab es bei der Kanonisierung der christlichen Bibel von Streit darüber, ob das Alte Testament - welches im Grunde 1 zu 1 dem jüdischen Tanach entspricht - überhaupt aufgenommen werden sollte.
Im 2. Jahrhundert n. Chr. war bspw. Marcion darum bemüht die jüdische Grundlage streichen zu lassen. Dagegen prägte Melito die Bezeichnung "alter Bund", woraus die Bezeichnung "Altes Testament" abgeleitet werden kann.
Am Ende einigte man sich darauf, dass der jüdische Tanach unverzichtbar als Grundlage für das Christentum gilt und "vom heiligen Geist" inspiriert sei.
Ohne AT gibt es also auch kein Christentum.
Die Unterschiede liegen in der Rolle, welcher man Jesus zuspricht. Bei den Christen ist er der prophezeite Messias, bei den Muslimen ist er einer von vielen Propheten Gottes und bei den Juden war der nur ein Querulant der Unruhe in die bestehende Ordnung brachte ;)
Die ersten Christen hatten nur das Alte Testament und prüften die Rede des Paulus daran, ob er Wahrheit verkündet und fanden Übereinstimmung.
„Und so erfüllte sich die Schrift, die spricht: »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«, und er wurde ein Freund Gottes genannt.“
Jakobus 2:23 SCH2000 https://bible.com/bible/157/jas.2.23.SCH2000
Neu war nur die Lehre von der Gemeinde, weil Gott auch den Heiden Zutritt zum Reich Gottes gab:
„Darum gedenkt daran, dass ihr, die ihr einst Heiden im Fleisch wart und Unbeschnittene genannt wurdet von der sogenannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht — dass ihr in jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus. Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat,“
Epheser 2:11-14 SCH2000 https://bible.com/bible/157/eph.2.11-14.SCH2000
„Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis!“
1. Korinther 11:25 SCH2000 https://bible.com/bible/157/1co.11.25.SCH2000
Vor allem Jesus Christus!
Für den Islam ist Jesus ein Prophet, für das Judentum ist Jesus maximal ein Lehrer, aber für einen christlichen Glauben auf biblischer Grundlage ist Jesus der von den Propheten des Alten Testaments verheißene Messias, Gottes Sohn und Gott selbst!
Dazu stehen Juden unter dem Gesetz des Mose (mit seinen 613 Einzelgeboten) und Christen nicht, da dieses Gesetz dem Volk Israel gegeben wurde und nicht der christlichen Gemeinde und Jesus es erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht hat (Römer 10,4).
Spannend ist, dass das Alte Testament voraussagt, dass das Volk Israel irgendwann erkennen wird, wer Jesus wirklich ist:
- "Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen" (Sacharja 12,10).
Gott (= Jesus) spricht in diesem Vers also über seine eigene Kreuzigung...
Leicht gesagt Christen glauben an das neue und alte Testament. Juden glauben nicht daran das Jesus Gott ist. Christen schon