Angesichts des Todes eines anderen Menschen mag man zwar zum Nachdenken und zum Forschen in der Bibel kommen, gläubig aber wird man, wenn "der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit" (Eph 1,17), einem den Glauben schenkt, "denn in der Gnade ist euch für Christus gewährt: ... an Ihn zu glauben" (Phil 1,29). "In der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Gabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme" (Eph 2,8.9).
Der Tod ist die Umkehrung des Schöpfungsprozesses: "Dann formte Jewe (Jahwe) Elohim den Menschen aus Erdreich vom Boden und hauchte Lebensodem (Seinen lebendig machenden Geist; Joh 6,63) in seine Nase, und der Mensch wurde eine lebende Seele" (1 Mose 2,7). Also: Körper + Geist = lebende Seele. Die Seele ist das Bewusstsein mit allen Sinnen, Denkvermögen und Gefühlen. Eine lebende Seele ist ein sich selbst bewusster und bewusst handelnder Mensch. Zieht Gott Seinen Geist zurück, ist die Seele, ist der Mensch nicht mehr (Psalm 104,29, Pred 9,5.6.10) -- bis zur Auferweckung durch Jesus Christus.
Angst vor dem Tod haben wir nicht, weil "wir wissen, dass Gott denen, die Gott lieben, alles zum Guten zusammenwirkt -- denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind" (Röm 8,28). Wir wissen in persönlichen Angelegenheiten gar nicht, "was sein muss" (Röm 8,26), nur unser himmlischer Vater weiß, was das Beste für uns ist. Also haben wir keinerlei Sorge. Unseren Todestag hat Gott längst festgesetzt (Hiob 14,5). Und Er bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens (Eph 1,11; Psalm 135,6), Er, der Liebe ist (1 Joh 4,8), und von dessen Liebe uns gar nichts und gar niemand scheiden kann (Röm 8,35-39).
Wir leben in Erwartung des unvergänglichen Lebens: "Unser Retter Christus Jesus hebt den Tod auf und bringt dafür Leben und Unvergänglichkeit ans Licht " (2 Tim 1,10). Und vielleicht müssen wir gar nicht sterben, zumal unsere Verwandlung (1 Kor 15,51) in das Bild Christi (Röm 8,29; Phil 3,21) vor den siebenjährigen Zorngerichten Gottes (Röm 5,9; 1 Thess 5,9) und unsere Entrückung (1 Thess 4,17; Versetzung) zu unserem Herrn Jesus Christus hin nicht mehr fern ist. Unsere Entrückung ist das nächste heilsgeschichtliche Ereignis. "Der Herr Selbst wird mit dem Befehlsruf, mit der Stimme des Botenfürsten und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabsteigen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Darauf werden wir Lebenden, die wir übrig bleiben, zugleich mit ihnen zusammen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft und werden so (von da an) allezeit mit dem Herrn zusammen sein" (1 Thess 4,16.17).
Wir haben eine herrliche Erwartung: unseren Herrn und unser Haupt Jesus Christus persönlich!
"Gerechtfertigt nun aus Glauben, dürfen wir mit Gott Frieden haben (nicht nur als Gerechtfertigte, für gerecht Erklärte, von aller Schuld Freigesprochene, sondern auch über den Lebensweg, den Er mit uns geht) durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir auch im Glauben den Zugang in diese Gnade erhalten haben, in der wir stehen, sodass wir uns in Erwartung der Herrlichkeit Gottes rühmen mögen" (Röm 5,1.2).
Dieter Landersheim