Was genau ist Transsexualität aus medizinischer und psychologischer Sicht?

5 Antworten

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Bis vor einigen Jahren galt das noch als Identitätsstörung. Dieser Begriff wurde aber geändert weil die Transcommunity da Druck gemacht hat. Ich denke Du weißt selbst was davon zu halten ist.

Heute gibt es auch Menschen die nicht mehr von "Übergewicht" sprechen sondern von "Mehrgewichtigen" wenn es um dicke Menschen geht.

Das eine ist die Sprache, das andere ist die Realität. Man kann Dinge umbenennen, heißt nicht das man Menschen damit ändert bzw wie Normalbürger, Transmenschen sehen.


IsaJea  28.05.2024, 17:02

Hey annabg777
schön Dich hier zu lesen :-)

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Von Experte LunarEclipse bestätigt
Und wenn Dysphorie in anderen Zusammenhängen krankhaft ist, warum dann bei Geschlechtsdysphorie nicht?

Geschlechtsdysphorie ist krankheitswert, und wird ja eben auch mit Hormonen etc behandelt bis es weg ist oder zumindest stark reduziert ist.

Trans sein ist nicht krankheitswert.

Das wurde dir auch alles schon X mal erklärt. Du willst es nur nicht verstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Transfem

Braucht man Dir ja nicht erklären da Du es eh besser weißt.

1 Begriffe
Der Begriff Transidentität wird vielfach auch als Synonym für Transsexualität verwendet. Er beschreibt aber präziser als Transsexualität die Situation transidenter Menschen, bei denen es nicht um die sexuelle Orientierung oder sexuelle Präferenz, sondern um die Identität geht (Rauchfleisch 2016, 2019).
Zudem ist „Transsexualität“ mit der Vorstellung von Pathologie verbunden (in der ICD-10 als „Transsexualismus“ unter den Störungen der Geschlechtsidentität subsumiert: F 64.0; im DSM-5 als „Genderdysphorie“ bezeichnet: 302.85). In der ab 01.01.2022 in Kraft getretenen ICD-11 gibt es keine psychiatrische Diagnose der Transidentität mehr. Die Transsexualismus-Diagnose ist ersetzt durch die Bezeichnung „Geschlechtsinkongruenz“ im neu geschaffenen Kapitel „Probleme/Zustände im Bereich der sexuellen Gesundheit“.
Eine andere, jegliche Pathologisierung vermeidende Bezeichnung ist die der Transgeschlechtlichkeit.
Mitunter wird der Begriff „Transgender“ synonym mit Transidentität verwendet.
Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen trans* Mann (eine ursprünglich dem weiblichen Geschlecht zugewiesene Person mit männlicher Identität) und trans* Frau (eine ursprünglich dem männlichen Geschlecht zugewiesene Person mit weiblicher Identität). Das Sternchen fungiert hier als Platzhalter und bezeichnet übergreifend alle Formen von Transvestition/​Cross-Dressing, Transsexualität, Transidentität, Transgender usw.
Längst nicht alle Transidenten haben die Vorstellung, im Sinne der Geschlechterbinarität dem „anderen“ Geschlecht anzugehören. Immer häufiger deklarieren sich Transidente als nichtbinär (genderqueer, androgyn, ambigender, gender fluid, agender usw.).
Das Gegenteil der Transidentität ist die Cisidentität.
2 Häufigkeit
Die Zahl transidenter Menschen ist keineswegs so klein, wie früher angenommen worden ist. Nach Schätzungen verschiedener Autor*innen liegt die Inzidenzrate bei trans* Frauen bei 1:1.000 und bei trans* Männern bei 1:2.000.
3 Ursachen
Von somatischer Seite sind als Ursachen der Transidentität postuliert worden: eine hormonelle Beeinflussung des Fötus mit gegengeschlechtlichen Hormonen in der intrauterinen Entwicklung; Störungen in nicht genauer identifizierbaren Arealen des Gehirns; und eine Zeit lang vor allem das Y-chromosomal kodierte Genprodukt Histokompatibilitätsantigen Y (H-Y-Antigen). In den letzten Jahren ist aus der Sicht der Neurowissenschaften die Transidentität als eine Form hirngeschlechtlicher Intersexualität („neurointersexuelle Körperdiskrepanz“) interpretiert worden.
Als psychische Ursachen der Transidentität sind unter anderem die folgenden genannt worden: der (oft unbewusste, zum Teil aber direkt ausagierte) Wunsch der Eltern, ein Kind des anderen Geschlechts zu haben; das eher „weibliche“ Aussehen und Verhalten der späteren trans* Frau und das eher „männliche“ Aussehen und Verhalten des späteren trans* Mannes; die (unbewusste) Tendenz eines Elternteils, das Kind dem anderen Geschlecht zuzuweisen, um damit den anderen Elternteil zu verletzen; das Fehlen oder die stark negative Besetzung des gleichgeschlechtlichen Elternteils, wodurch das Kind zur Identifikation mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil gedrängt werde; die Transidentität stelle eine Form der verdrängten, als verpönt erlebten, nicht akzeptierten eigenen Homosexualität dar.
Fasst man die genannten Überlegungen zur somatisch und psychischen Ätiologie der Transidentität zusammen (Rauchfleisch 2016, 2019, 2021), so muss man sagen, dass keine der genannten Ursachen eine verbindliche, allgemein gültige Erklärung der Transidentität darstellt. Dies ist letztlich nicht verwunderlich, da wir ja auch keine Erklärung der Cisidentität haben. Die Ätiologie der Geschlechtsidentitäten bleibt demnach weiterhin ein Rätsel.
Klar ist heute allerdings, dass die Transidentität keine psychische Störung darstellt, sondern eine Variante der Geschlechtsidentität ist, die wie die Cisidentität in sich das ganze Spektrum von Gesundheit bis Krankheit enthält.
4 Prozess der Entpathologisierung
Eine wichtige Rolle im Entpathologisierungsprozess haben die Yogyakarta Principles on the Application of International Human Rights Law in Relation to Sexual Orientation and Gender Identity plus 10 (2017) gespielt. Diese von internationalen Menschenrechtsexpert_innen formulierten Leitlinien sind zwar nicht rechtsverbindlich, haben aber große politische und juristische Relevanz und wirkten sich positiv auf den Umgang mit trans* Personen aus. Dies betrifft beispielsweise die Forderung, trans* Personen selbst größere Entscheidungskompetenz zuzubilligen und den sogenannten „Alltagstest“ – die Verpflichtung, bereits vor der hormonellen Behandlung und allfälligen Operationen im Allgemeinen während eines Jahres 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche in der angestrebten Geschlechtsrolle zu leben – nicht als obligatorisch zu erklären.
Ähnlich ist es mit der World Professional Association for Transgender Health (WPATH), die 2022 die 8. Version der Standards of Care (SoC7) publiziert hat. Hier sind wichtige Leitlinien für die Behandlung von trans* Personen formuliert worden, die, wie bereits die Yogyakarta Principles, dafür plädieren, dass den trans* Personen wesentlich größere Selbstentscheidungskompetenzen zugebilligt werden müssen, z.B. frei entscheiden zu können, ob sie einen „Alltagstest“ machen wollen oder nicht (The World Professional Association for Transgender Health 2022).
Die Abkehr von Pathologiekonzepten findet ihren Ausdruck auch in der in Deutschland im Oktober 2018 veröffentlichten „Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit S 3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung“ (AWMF 2018).
Auch in der Schweiz sind 2014 Empfehlungen für den Umgang mit trans* Personen erarbeitet und publiziert worden (Garcia et al. 2014).
In Österreich liegen seit Anfang 2015 ebenfalls neue „Empfehlungen für den Behandlungsprozess bei Geschlechtsdysphorie bzw. Transsexualismus nach der Klassifikation in der derzeit gültigen DSM- bzw. ICD-Fassung“ vor (Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz 2017).
Hinsichtlich der Therapie und Begleitung von Trans*personen ist zwischen dem Vorgehen bei Kindern/​Jugendlichen und Erwachsenen zu unterscheiden.
Transidentität bei Kindern und Jugendlichen
Transidentität bei Erwachsenen
Übereinstimmung herrscht indes dahin gehend, dass es sich nicht um Therapien im herkömmlichen Sinne handelt, sondern um ein trans*affirmatives Coaching (Rauchfleisch 2016, 2019, 2021).

Quelle steht im Text

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Trans sein an sich ist keine Störung. Das Leiden unter einer eventuell auftretenden Geschlechtsdysphorie aber wird diagnostiziert und behandelt.

Laut APA müssen nicht alle trans Personen auch Gender Dysphoria haben:

Not all transgender people suffer from gender dysphoria and that distinction is important to keep in mind.

https://www.psychiatry.org/patients-families/gender-dysphoria/expert-q-and-a

Transsexualismus galt als eine Störung der Geschlechtsidentität. In der seit 2022 gültigen ICD-11 findet sich diese Diagnose nicht mehr. Sie ist durch die Diagnose »Geschlechtsinkongruenz« ersetzt worden, womit keine psychische Störung, sondern ein »Zustand der sexuellen Gesundheit« beschrieben wird.

Auch die 2019 veröffentlichte S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung im Kontext von Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit sieht eine Geschlechtsinkongruenz nicht als pathologisch. Das Vorliegen einer Geschlechtsinkongruenz nach ICD-11 begründet nicht automatisch die Notwendigkeit einer Behandlung. Das Vorgehen hängt vom Beschwerdebild des Einzelfalles ab.


IsaJea  28.05.2024, 12:22

Das interessiert Sie ja nicht was wir hier schreiben.

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Mayahuel  28.05.2024, 12:23
@IsaJea
Das interessiert Sie ja nicht was wir hier schreiben.

Ich weiß.

Und ich bin auch auf ihrer Ignorierliste. Aber vielleicht interessiert es jemand anderen ...

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IsaJea  28.05.2024, 12:24
@Mayahuel

Hat den Vorteil wenn man auf der Ignorierliste ist, das keine Kommentare von Ihr kommen.

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Du kennst dich mit dem Thema anscheinend gut aus, insbesondere wenn es um Kosten und Wissenschaft geht. „Dysphorie” habe ich noch nie gehört, aber man lernt immer dazu.

Generell sagt man ja, wenn beim Menschen etwas zu Leidensdruck führt, ist es zu behandeln.

Nach der aktuellen ICD-11 > 17 Zustände mit Bezug zur sexuellen Gesundheit > „Geschlechtliche Inkongruenz“ (HA60)

Bei meiner Störung der Sexualpreferenz ICD-10 > Fetischismus F65.0 besteht in der Regel kein Leidensdruck, deshalb ist die Behandlung nicht notwendig und in der aktuellen ICD-11 gibt es die Diagnose nicht mehr.

Geschlechtliche Inkongruenz (abgeleitet von wissenschaftlichen Feststellungen)

Die ICD-11 enthält die Diagnose „Geschlechtliche Inkongruenz“ (HA60), mit der Beschreibung: „Geschlechtliche Inkongruenz ist gekennzeichnet durch eine deutliche und anhaltende Nichtübereinstimmung zwischen dem erlebten sozialen Geschlecht und dem zugewiesenen biologischen Geschlecht. Geschlechtsvariantes Verhalten und Präferenzen sind für sich alleine genommen keine Grundlage für eine Diagnose in dieser Gruppe.

Die Diagnosen HA60 und HA61 „Geschlechtliche Inkongruenz im Kindesalter“ (vor der Pubertät)sind in die Kategorie 17„Zustände im Zusammenhang mit sexueller Gesundheit“ eingeordnet, die keinen Bezug zu psychischen Störungen hat. Darin spiegelt sich ein Paradigmenwechsel dahingehend, dass ein geschlechtsinkongruenter Mensch eine Eigenschaft hat, die nicht grundsätzlich pathologisch ist.

ICD = "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems" (WHO)

https://icd.who.int/browse/2024-01/mms/en#90875286

Hinweis

In der ambulanten Versorgung wird der ICD-Code auf medizinischen Dokumenten immer durch die Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit (A, G, V oder Z) ergänzt: A (Ausgeschlossene Diagnose), G (Gesicherte Diagnose), V (Verdachtsdiagnose) und Z (Zustand nach der betreffenden Diagnose).

National Library of Medicine https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8858653/

„Zurzeit existieren in Deutschland immer noch keine medizinischen Leitlinien, sondern die behandelnden Ärztinnen und Ärzte orientieren sich an dem "standard of care" und den Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes zur Sicherung einer einheitlichen Begutachtung (MDS) nach § 282 Absatz 2, Satz 3 SGB V; die auch als Voraussetzung für entsprechende Kostenerstattung gelten. Diese Empfehlungen müssen in Zukunft entsprechend den neuen Standards angepasst werden.”

Weiterführende Links und Kontakte für Patienten mit Geschlechtsinkongruenz

Standards of Care - World Professional Association for Transgender Health (WPATH): www.path.org

Selbsthilfeorganisation TransIdent e.V.: www.trans-ident.de

Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.: www.dgti.org


orangade 
Beitragsersteller
 28.05.2024, 12:51

Ja, und?

Das kann ich alles selber googeln, aber beantwortet meine Fragen nicht...

Bei meiner Störung der Sexualpreferenz ICD-10 > Fetischismus F65.0 besteht in der Regel kein Leidensdruck

Was interessiert mich deine psychische Störung...?

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IsaJea  28.05.2024, 12:55
@orangade

Schade das Dich Deine Mitmenschen nicht interessieren :-(

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Mikrogramm  28.05.2024, 13:00
@orangade
Was genau ist Transsexualität aus medizinischer und psychologischer Sicht?

Was gefällt dir an der Diagnose: „Geschlechtliche Inkongruenz ist gekennzeichnet durch eine deutliche und anhaltende Nichtübereinstimmung zwischen dem erlebten sozialen Geschlecht und dem zugewiesenen biologischen Geschlecht.

NICHT?

Ich weiß, du magst mich 😍

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Mikrogramm  28.05.2024, 13:06
@IsaJea

Wie du schon festgestellt hast:

Braucht man Dir ja nicht erklären da Du es eh besser weißt.

Es geht hier nicht um die Frage, das rieche ich schon fünf Meilen gegen den Wind. Es geht um Bestätigung. Seine Abneigung gegen Transgeschlechtlichkeit und den damit zusammenhängenden Kosten. Wenn ich mich nicht irre, hat er sich mal als Superstraight bezeichnet, was dazu passt.

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IsaJea  28.05.2024, 13:15
@Mikrogramm

Ich habe eine ganz andere Vermutung.

Insgeheim lieben uns Orangade annabg777 und co. Sie können es nur nicht besser zeigen.

Oder womit lässt es sich erklären das annabg777 so gerne mit uns hier in Kontakt ist und schreibt?

Es könnte auch sein das sie neidisch sind, sich aber nicht trauen des selben Weg zu gehen.

Oder es trifft beides zu und noch viel mehr an was ich noch gar nicht gedacht habe.

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