Was denkt ihr darüber, dass es Diskotheken gibt, die Transgender-Personen den Eintritt verweigern?
Ich habe von einem Vorfall gehört, bei dem die amerikanische Schauspielerin Hunter Schafer, bekannt aus der Serie *Euphoria* und selbst trans, in Düsseldorf einen Film drehte und von einem Türsteher abgewiesen wurde. Der Türsteher meinte, sie sei "fehl am platz"und nur "normale" Menschen dürften hinein. Findet ihr das gerecht? Was sagt ihr dazu?
7 Antworten
Nicht gut, sofern es denn stimmt. Es kann auch was Gutes daraus werden, wenn Promis nicht in eine Diskothek kommen. Ich denke da an Freak out! den größten Hit der Gruppe CHIK Hätte der Türsteher sie erkannt und oder der Inhaber daran gedacht, sie auf die Gästelisste zu setzen, hätte es Freak Out niemals gegeben. das war nämllich eigendlich ein Rachesong.
lg, Anna
1. Es ging nicht um Hunter Schafer selbst, sondern um ihre Begleitung.
2. Diese wurde von einem Security-Mann angesprochen, weil sie ihr Gesicht im Club drin verhüllt hatte.
3. Schafer behauptete darauf, es sei gewesen, weil sie trans sei.
4. Die Betreiber entschuldigten sich ausführlich für den Vorfall und betonten, dass Menschen aller Geschlechtsidentitäten herzlich willkommen seien bei ihnen.
5. Der Mitarbeiter wurde beurlaubt.
Ist zwar willkürlich, aber bei Diskos wohl eher normal, dass nur eine bestimmte Zielgruppe reingelassen wird. Manche Discos sind auch "Gay only" (steht dann allerdings draussen dran) oder nur für junge Leute usw.
Die Art wie es der Türsteher sagte ist natürlich nicht okay.
Aber ein Betreiber kann natürlich bestimmen, wen er in sein Lokal lässt und wen er nicht als Gast haben möchte.
Es gibt auch Clubs, die nur von Männern besucht werden dürfen. Umgekehrt gibt es auch Lokale, wo Männern der Zutritt verboten ist.
Von daher ist es einfach eine Entscheidung des Besitzers, den man nicht zwingen kann einfach allen Leuten den Zugang zu gewähren, solange es sich nur rein um den Vergnügungsbereich handelt.
Das sieht anders aus bei öffentlichen Gemeindeversammlungen oder -aktivitäten. Dem ÖV etc. da kann man niemanden ausschliessen.
Wir sprechen hier nicht von Gebäuden, sondern Events. Der Betreiber bestimmt das Publikum. Es gibt auch Discos, da muss man 20 sein, sonst kommt man nicht rein.
Und so können eben auch Schwarze sagen, wir lassen hier keine Weissen rein. Das ist zu respektieren.
Ich kann auch nicht im mini Rock und einem bauchfreien Top in eine Moschee laufen, nur weil ich die von innen sehen möchte. Grad so wenig wie ich mir in dieser Aufmachung den Vatikan anschauen könnte.
Da bekäme ich es dann auch mit dem Türsteher zu tun, der mir sagt, das dulden wir hier nicht.
Man kommt nun mal nicht einfach überall rein und das gilt es zu akzeptieren, wenn der Gastgeber, in dem Fall der Betreiber, eine Art Gästeliste hat. So wie du ja wohl auch, für Geburtstagspartys oder eine Hochzeit.
Diskriminierung wäre es, wenn eine schwarze Frau sittlich gekleidet, grad so wie ich es auch wäre...den Zugang zum Vatikan verweigert bekäme oder auch die in eine Moschee, die einen architektonischen, historischen Hintergrund hat.
Aber sowohl sie, als auch ich, bekämen den Zugang nicht mit freizügiger Bekleidung. Ergo haben wir uns beide anzupassen. Und würde sie, also die schwarze Frau vor mir, die ähnlich gekleidet ist wie ich, der Zugang verwehrt und ich würde ihn bekommen...
Dann würde ich mich solidarisch stellen und sagen, entweder darf sie auch oder ich zahle den Eintritt auch nicht und gehe lieber mit ihr ins nächste Kaffee und empöre mich über so eine Ungerechtigkeit...
Denn wir erfüllten beide die gleichen Auflagen, der dieser Eintritt erforderte. Da hätte ich tatsächlich Mühe damit, weil das ist dann wirklich Diskriminierung.
Ich würde es allerdings auch akzeptieren, wenn ich den Zugang als Weisse von Schwarzen verweigert bekäme, in eine Jazz-Bar. zu gehen...selbst wenn ich noch so angetan wäre von der Musik, dem Ambiente etc.
Es zwar schade finden, weil ich eine Brückenbauerin bin. Aber das kann man nur sein, wenn man seinen eigenen Club aufmacht. Und selbst da hätte ich einen Türsteher, der mir Leute, die nur Streit suchen, nicht rein lassen würde.. denn die sind ja offenbar bei meinem Konkurrenten...
Denn kaum wer will sich oder kann es sich leisten, Randale unter den Gästen zu provozieren.
Du als Betreiber hast halt ein Konzept und sorgst dafür, dass es relativ ruhig abläuft mit deiner Klientel. Und wenn du weisst, das könnte zu Randale führen, dann sorgt man somit vor.
Das heisst aber nicht, dass ich persönlich was dagegen habe aber man muss ja auch nichts provozieren.
Oder was meinst du? Wird ein Raucher nicht auch ausgeschlossen, ein Junkie noch mehr? Und dann sagt der Raucher ich werde diskriminiert...nein. Ich kann doch rauchen, bis meine Lunge röchelt und werde dennoch von der Gesellschaft getragen...nur mitmachen kann ich nicht mehr überall oder wenn, dann angepasst an die Hausordnung.
Ich kann auch nicht im mini Rock und einem bauchfreien Top
Vergleichst du gerade Kleidung mit der puren Existenz von Menschen?
eine Art Gästeliste
Keiner redet von einer Gästeliste. Und das weißt du auch.
Ergo haben wir uns beide anzupassen
Wie haben sich denn trans Menschen deiner Meinung nach anzupassen, um nicht diskriminiert zu werden?
Randale unter den Gästen zu provozieren
Klar, wenn du gewalttätig wirst, ist der trans Mensch schuld, der hat dich durch seine Existenz halt so provoziert.
Ob das so stimmt oder nicht lassen wir mal dahingestellt, aber:
Wenn der Betreiber einer Disko sehr konservativ ist oder für eine betimmtes Event nur cis-Personen möchte ist das sein Hausrecht. Andersherum geht das ja auch möglich. Wenn er ein Pride-Event hat und nur Transmenschen oder sonstige queere Menschen ausschließlich als Gäste möchte.
Wenn der Türsteher das so sagt ist das schon fast beleidigend. Man kann das auch anders sagen oder einfach die Person nicht hereinlassen.
Du findest es dann wohl auch okay, wenn schwarzen Menschen gesagt wird, dass sie in bestimmten Gebäuden nicht willkommen sind?