Warum werden die Leute wütend, wenn man das sagt?

8 Antworten

Wenn man mit der Arbeit raus ist aus dem Bürgergeld, dann lohnt es sich ja. Weil man dann fähig ist, selbst für sich zu sorgen. Selbst, wenn man aufstockt, lohnt es sich, weil man dann zumindest nich vollständig auf fremde Hilfe angewiesen ist.

Es gibt nur wenige Berufe die wirklich so gut bezahlt sind, dass es sich Lohnt im Vergleich zu Bürgergeld.

Du machst den grundlegenden Denkfehler, beides miteinander zu vergleichen. Das ist nicht möglich, weil es sich um völlig unterschiedliche Systeme handelt. Das eine ist die staatliche Sicherung des Existenzminimums. Das andere ist die Bezahlung für Leistung, die sich nach vielen verschiedenen Kriterien richtet: Beruf, Aufgabenstellung, Verantwortung, Qualifikation, Arbeitszeit, Arbeitgeber, Region, Betriebszugehörigkeit, Verhandlungsgeschick, Angebot und Nachfrage, Erfahrung, uvam. Deswegen ist beides nicht vergleichbar und somit ist es unsinnig, das eine gegen das andere auszuspielen. Man kann über beides diskutieren, aber nur völlig unabhängig voneinander.

Die Frage ist nicht, ob sich Arbeit lohnt, sondern ob man auf Bürgergeld angewiesen ist. Arbeit lohnt sich immer, denn man wird dafür bezahlt. Ob einem das Einkommen hoch genug ist, ist eine andere Frage. Um das zu ändern, müssen die obigen Kriterien geändert werden, z.B. die Arbeitszeit, die Qualifikation, das Verhandlungsgeschick. Mit dem Bürgergeld hat das jedoch nichts zu tun. Ob das BG wiederum angemessen ist, ist eine andere Diskussion und hat faktisch wiederum nichts mit den Kritierien zu tun, die über die Höhe des Gehalt bestimmen.

aber warum?

Weil es Quatsch ist, und weil man Arbeit vielfältiger als nur monetär sehen muß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war selber schon arbeitslos.

Mit Verlaub: Ein Auto ist nun wahrlich nicht der notwendige Lebens-Mindeststandard.

Sauer werden einige Leute (auch ich), wenn die geistige Reife nicht da ist, sich nicht auf Kosten der Gesellschaft durch nassauern zu wollen. Es gibt viele Menschen, denen die Arbeitsfähigkeit gesundheitlich einfach nicht gegeben ist. Diese werden nach sozialen Kriterien natürlich durch die Allgemeinheit getragen.

Also: Wer nur aus Faulheit nicht arbeiten will, soll auch keinerlei Leistungen erhalten - das wäre ideal. Es kann doch nicht der Maßstab sein, wenn eine Gesellschaft ein gewisses Sozialniveau bietet, das stets und immer nach oben mit jeglicher Tätigkeit finanziell toppen zu wollen.

Wenn sich Arbeit lohnen soll, dann ist damit nicht das fette Auto oder die große Hütte gemeint, sondern die Art der Entlohnung, sich durch Mehrarbeit und Qualifikation nach oben entwickeln zu können - und zwar de facto.

Alles Gute.


ImKreisDrehen99 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 01:46

Ok, aber du machst nicht die Politik. Und die Leute werden natürlich das System ausnutzen, ob reich oder arm.

Ehrliche sind die Dummen.

Ne gibt viele Berufe da hast null aufstiegschancen.

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Doktorelektrik  06.09.2024, 01:50
@ImKreisDrehen99

Sehe ich ganz anders, denn jeder Beruf ist wichtig in der Gesellschaft. Da ist kein Platz für Borniertheit und Arroganz, aber auch nicht für mangelndes Verantwortungsgefühl und derartige Rücksichtslosigkeit. Ganz ehrlich: Nur eine Null hat null Chancen.

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Die tatsächliche Situation ist natürlich völlig anders als in dieser Pseudofrage zu Hetzzwecken dargestellt.

In Wirklichkeit gibt es jetzt infolge des Bürgergelds einen ganz erheblich stärkeren Druck auf Arbeitgeber, ordentliche Löhne und Gehälter zu zahlen, und deswegen tun die das auch. Es ist quasi wie ein Dauerstreik, organisiert durch eine staatliche Gewerkschaft. Und die Wirtschaft sucht trotzdem händeringend Leute und kann ihre Stellen nicht füllen.

Hier wo ich wohne, stehen inzwischen ganze Plakatwände an der Bundesstraße von Firmen, die einstellen. Ich bin über 50 und das hat es solange ich lebe noch nie gegeben. Ein Bedachungshersteller bietet 3000 Euro Willkommensgeld für Hilfsarbeiter in der Galvanik und Pulverbeschichtung. All so was.

in unserer Gesellschaft gibt Jobs, die nicht viele Voraussetzungen brauchen und dementsprechend auch bezahlt werden. Wieso sollte man einen Überqualifizierten für eine minderwertige Arbeit anstellen. Manche Firmen könnten bestimmt mehr zahlen aber das wäre dann Unverhältnismäßig zu denen, die mehr oder bessere Qualifikationen mitbringen.

Meistens sind die Jobs, für die man keine Ausbildung braucht oder für Berufseinsteiger eher schlechter bezahlt. Dann sind auch die Anforderungen dementsprechend niedrig. Das ist so geregelt. Wenn du einen höheren Abschluss hast, hast du bewiesen, dass du bestimmte Leistungen erfüllt hast. (Leistung ist, wie in der Physik, Arbeit × Zeit).

Eine Person mit einem Abschluss eines Studiums (oder einer Ausbildung) hat also den Nachweis in bestimmter Zeit und gewissen Anforderungen bestimmte Leistung zu erzielen zu können. Dabei geht es meistens um Verstehen und Anwenden von Sachverhalten oder Regeln und Systemen.

Darüber hinaus zeigt man die Fähigkeit sich Wissen und Informationen anzueignen und gefiltert wiederzugeben. Allerdings hat nicht jeder das Zeug dazu. Jeder geht anders mit seinem Leben um. Manche treffen Schicksalsschläge und andere werden krank. Nicht jeder kann einen hohen Abschluss erreichen. Und davon gibt es viel zu Viele.

Diese Leute reißen sich den Arsch auf, um einen Platz in ihren Leben zu finden, der sie weder Überfordert noch Unterfordert. Mit den Geld, dass sie verdienen, versuchen sie ihre Familie unter einen Hut zu bekommen. Wenn man dann die Menschen sieht, die es nicht mal versuchen entsteht eben Frust. Die meisten sitzen Fest in ihren Beruf und können nicht weiter nach oben und geben sich damit ab. Jeden Tag.


ImKreisDrehen99 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 01:53

Also muss man studieren um gut zu verdienen?

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Newshu  06.09.2024, 02:03
@ImKreisDrehen99

nein, nicht zwangsläufig. Man muss informiert bleiben und sich weiterbilden. Auch mit einer Ausbildung geht das. Risiken eingehen und Leistung zeigen. Sich verselbstständigen und expandieren. das sind alles nur Beispiele. Man muss eben die Chancen sehen und nutzen.

Z.B. kannst du als einfacher Pizzabäcker einen YouTube Kanal auf machen. Sieh dir Waldis-Pizza Kanal an. Das ist ein einfacher Pizzabäcker, der jetzt seine Fabrik für TK Pizzateig eröffnet hat. Oder MontanaBlack mit seinem Gönergy. Vor 15 Jahren hättest du Bitcoins kaufen können und wärst jetzt auch reich.

Es gibt viele Wege die zum Ziel führen aber man muss anfangen. Jeder geht seinen eigenen Weg. Und wenn er schon nicht reich macht, sollte er einen wenigstens glücklich machen und erfüllen

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Gnurfy  06.09.2024, 02:03
@ImKreisDrehen99

Für richtige Argumentationen musst Du erst mal selbst erfahren, bevor Du Deine Mule auf reisst.

Auch im Elektro-Handwerk musst Du erst mal jung einen Betrieb finden, der Dich ausbildet. Und alt wird das entsprechend schwieriger im Gewerk.

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Gnurfy  06.09.2024, 02:07
@Gnurfy

Mal ganz übertrieben ändert sich in 40 Jahren auch im Elektrohandwerk ganz viel.

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