Warum werden Bewerbungen von Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt?
6 Antworten
Bundesgleichstellungsgesetz §8:
(1) 1. Sind Frauen in einem Bereich unterrepräsentiert, so hat die Dienststelle sie bei gleicher Qualifikation wie ihre Mitbewerber bevorzugt zu berücksichtigen
- bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen,
- bei der Einstellung,
- beim beruflichen Aufstieg,
- bei der Versetzung, wenn ihr ein Ausschreibungsverfahren vorausgeht, sowie
- bei der Abordnung und Umsetzung für jeweils mehr als drei Monate, wenn ihr ein Ausschreibungsverfahren vorausgeht.
2. Die bevorzugte Berücksichtigung ist ausgeschlossen, wenn rechtlich schutzwürdige Interessen überwiegen, die in der Person eines Mitbewerbers liegen.
(2) 1Absatz 1 gilt insbesondere für
- die Besetzung von Stellen von Beamtinnen und Beamten, von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, von Auszubildenden sowie von Richterinnen und Richtern, es sei denn, für die Berufung von Richterinnen und Richtern ist eine Wahl oder die Mitwirkung eines Wahlausschusses vorgeschrieben;
- den beruflichen Aufstieg, es sei denn, die Entscheidung über diesen Aufstieg erfolgt durch eine Wahl oder unter Mitwirkung eines Wahlausschusses.
2 Satz 1 schließt auch Führungspositionen ungeachtet der Hierarchieebene ein.
Rechtlich sind Frauen gegenüber den Männern daher heute leicht höhergestellt. Das könnte recht einfach durch einen Zusatz verändert werden, dass dies unter umgekehrten Vorzeichen - einer Unterrepräsentierung der Männer - auch zu einer Bevorzugung eben jener Männer bei gleicher Qualifikation führen würde (Kinderbetreuung, etc.).
Die rechtliche Bevorzugung der Frau wird damit begründet, dass die Löhne der Frauen im Schnitt geringer sind. Dieses ungleiche Recht in der Bevorzugung der Frauen soll dem real existierenden Gender-Gap in der Bezahlung entgegenwirken.
Ich persönlich sehe das anders. Wenn das Gesetz geschlechtsneutral formuliert wäre, würde der Effekt dies in der Tendenz erhalten bleiben, ohne in der Rechtsprechung das weibliche Geschlecht arbeitsrechtlich zu bevorzugen.
Firmen geben Frauen sicher nicht weniger Geld, weil sie frauenfeindlich sind oder schmeißen den Männern das Geld gerne hinterher.
Das Hauptproblem liegt für mich, kurz gesagt, am Kinderkriegen.
Ich war überrascht, als mich Sportkollegen mit Kind erst einmal nur angegrinst hatten, als ich davon ausging, dass die Elternzeit 50:50 geteilt wird. Ne, jeder der Männer nur 2 Monate. Sie würden auch keine Paare kennen, die das anders machen.
Für eine Firma ist ein Mitarbeiter mit Kundenkontakt oder starken nötigen Vernetzungen in der eigenen Firma erst richtig wertvoll, wenn sie einige Jahre (durchgehend) für die Firma gearbeitet haben. Wenn sie lange Zeit rausgerissen wurden sind sie weniger wertvoll.
Ja, Frauen (im gebärfähigen Alter) sind im Schnitt (bei den höher dotierten, komplexeren Tätigkeiten) tatsächlich weniger Wert für eine Firma als Kerle im gleichen Alter.
Daher plädiere ich für folgende Regelung: Elternzeit von 14 auf 12 Monate senken. Dafür gibt es 4 Zusatzmonate, wenn sich beide die Gesamtzeit 50:50 teilen (Sonderregelung für Alleinerziehende). Ich bin überzeugt, dass der Gender-Gap mindestens massiv kleiner wird, vielleicht sogar annähernd verschwindet, wenn die Eltern dazu übergehen, sich die Elternzeit gleichmäßig zu teilen.
Dann würde die starke Bevorzugung der Frauen bei einer Scheidung die Kinder zu behalten sicher auch weniger werden. Denn oft ist gerade bei den kleinsten Kindern die Bindung zur Mutter stärker als zum Vater.
Wie wäre es mit Kindern bei der Arbeit? Der Arbeitgeber muss bei entsprechender Größe des Unternehmens sowas wie eine kleine Kita stellen. Denn solche Regelungen werden irgendwann nicht nur zu kompliziert, sondern auch sinnlos, dass man sich fragt… was haben wir dadurch gewonnen? Mehr Geselligkeit? Oder doch mehr Ich Bezogenheit?
Hier sehe ich im diesem Bezug keinen Vorteil. Babys brauchen wenige feste Bezugspersonen. Daher sollte die Kita erst später gewählt werden. Ein extrem frühes " bei der Kita abgeben" dient für mich nicht dem Wohl des Kindes, sondern um Zeit für sich zu gewinnen (ob fürs arbeiten oder für etwas anderes).
Zum sozialen Wesen wird es erst, wenn es langsam lernt, Dinge nicht nur aus der Ich-Perspektige zu sehen. Das ist erst richtig ab dem 4 Lebensjahr der Fall. Dann ist es WICHTIG das ein Kind viel Umgang gerade auch mit Gleichaltrigen hat.
Ganz allgemein: Wenn die Kita im gleichen Gebäude ist, kann man schneller kommen, falls es ein Problem gibt. Aber ansonsten muss man ja arbeiten. Gibt Vorteile, dass man auch ansonsten nicht erst "zur Kita muss". Spart also Zeit, ist praktisch. Wird aber am Gender-Gap nichts ändern.
Ja ich fände es auch viel besser wenn Kinder ohne Ideologie durch den Staat auskommen wollen, aber Frauen genügte die verantwortungsvolle und machtvolle Aufgabe der Hausfrau nicht mehr, weshalb wir in den letzten Jahrzehnte ja alles darauf setzten so wenig Zeit wie möglich mit diesen Kreaturen zu verbringen und soviel wie möglich, bei unserem geliebten Chefe
Punkt 1: Nur weil das unter Bewerbungen steht heißt das noch lange nicht, dass das auch wirklich gemacht wird. Das ist mittlerweile ein Standardsatz in vielen Branchen, im sozialen Bereich gibt es das übrings auch mit "männliche Bewerber werden bevorzugt berücksicht".
Lange wurden und werden zum Teil noch immer Frauen bei gleicher Qualifikation benachteiligt (oder in manchen Branchen Männer). Insbesondere, wenn die Frauen gerade im gebährfähigen Alter sind.
Dadurch gibt es eine starke Ungleichverteilung an Quoten in den Jobs, was man damit ausgleichen möchte. Also eine kurzfristige Bevorzugung eines Geschelchtes, um vorherige Benachteiligungen auszugleichen und so eine faire Verteilung zu bekommen.
Wobei fair dabei nicht immer 50/50 Besetzung sein muss. Wenn von den sinnvollen qualifizierten Bewerbungen z.B. 40% Frauen und 60% Männer sind, kann hier auch eine Quote von 40/60 fair sein. Aber auch die muss man erstmal nach und nach erreichen, wo dem noch nicht so ist.
Ziel ist es einfach Entscheidungsträgern durch Zwang, weil es anders nicht funktioniert hat, die Augen zu öffnen, dass auch Frauen qualifiziert sind und eingestellt werden sollen. Damit bei Stellen wo es egal ist langfristig betrachtet eben wirklich nur noch die Qualifikation und nicht mehr das Geschlecht bei Bewerbungen entscheidend ist.
Wobei wie gesagt so ein Satz in der Stellenausschreibung noch lange nicht heißt, dass sich die die Entscheidungen treffen auch selber daran halten.
Wenn deine Aussage so pauschal, wie sie dort steht stimmen würde, dann hätten wir gleich schon mal 20% Demonstrantinnen in Deutschland weniger.
Bist du auf den Kopf gefallen? So ist es in der Realität
Genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall
Warum sollte uns jemand bei gleicher Qualifikation nach einem Mann nehmen wollen?
Also bei meiner Tante war das kein Problem mit Home Office, war alles sehr flexibel
Bei deiner Tante....also das lernt man doch heutzutage überall dass frauen im Beruf tendenziell benachteiligt werden. Im schlimmsten Fall sogar noch belästigt. Die wenigsten sind in der Lage ihren Job nach der Schwangerschaft wieder zu bekommen, während der Mann selbstverständlich weiter arbeitet. Ein Mann wird nie gefragt ob er eine Familie plant. Also natürlich nichts gegen deine Tante. Aber repräsentativ ist das nicht
Wo lernt man heute genau und was lernt man heute genau wo überall dass Frauen benachteiligt werden? Und hast du das nur gesagt oder erklärt und belegt bekommen? Kannst du das auswendig gelernte auch frei wiedergeben? Und inwiefern definierst du belästigt? Und wieso arbeitet der Mann selbstverständlich? Ist das nicht etwas was paare unter sich ausmachen? Das klingt vielleicht etwas blöd… aber vielleicht hättest du einen besseren partner verdient, wenn es bei euch unter solchen umständen herrscht.
Also ganz ehrlich? Ich habe Praktika in Männer dominierten Berufen gemacht, die sehr Karriere orientiert waren und die haben mir das eiskalt gesagt. Es ist der Alltag für viele Frauen und wenn man mal mehr hinsieht, bekommt man das auch mehr mit. Das wird nur nicht als schlimm angesehen. Es ist ja auch die soziale Rolle die dabei ein Thema spielt. Von Müttern wird erwartet dass sie alles regeln und es ist einfach selbstverständlich dass sie immer für die Kinder da sind. Papas werden da in den höchsten tönen gelobt. Man wird ja fast schon geächtet wenn man als Frau nach der Geburt arbeiten will. Das sind alles Dinge für die man nur im Alltag die Augen aufmachen muss. Wer sich mal wirklich versucht mit dem Thema auseinandersetzen zusetzen wird schockiert sein. Es ist in einigen betrieben leider gang und gebe dass Frauen gegen ihren Willen angefasst oder angeflirtet werden. Man geht immer davon aus, dass sie sich hochgeschlafen haben , oder es wird tatsächlich von ihnen erwartet. Wenn dich das wirklich interessiert schau dir gerne dazu interviews an.
Aber kurze Erinnerung vielleicht noch an annalena baerbock. Nur sie wurde gefragt, wie es möglich sein soll Kinder und Job unter einen Hut zu bringen.
Hä jetzt komm ich nicht ganz mit. Soll dein mann jetzt für euer kind viel tun oder nicht? Einerseits willst du es und anderseits dürfen sie kein lob bekommen. Und wieso soll man dann wenn dein mann und andere männer es machen annalena baerbock fragen also eine frau? Müsste man das nicht dann genauso einen mann fragen?
Ich habe weder einen Mann noch ein kind??? Man sieht es doch aber überall. Und das ist doch genau der Punkt dass diese Frage immer nur Frauen gestellt wird
Ich hab das schon andersherum erlebt und es kommt auch auf den Job drauf an.
Du hast in der Personalabteilung gearbeitet und den betroffenen Fall verhandelt
Das ist doch mal eine schöne sachliche Antwort, dafür erstmal danke, kann man um die Uhrzeit echt nicht erwarten.
jedenfalls: inwiefern kann man den offiziellen Gender Pay Gap (der tatsächliche, welcher sich auf etwa 5% beläuft) trauen? Könnte dieser nicht wiederum durch durschnittliche Eigenschaften, wie man es oft hört, höhere Risikobereitschaft, nach einem höheren Lohn zu fragen, einhergehen?