Warum testet der Großkunde rechtsseitig und nicht linksseitig (Signifikanztest)? Bitte helft mir :(?
Hallo :(
"Eine Firma stellt für Werbezwecke billige Kugelschreiber her. Sie garantiert über 90% funktionsfähige Kugelschreiber. Ein Großabnehmer reklamiert eine Sendung. Vor einer Verhandlung über Schadensersatz soll ein einseitiger Signifikanztest auf dem Signifikanzniveau alpha=5% durchgeführt werden.
Der Hersteller möchte H0:p=0.9 gegen H1:p<0.9 testen, der Großkunde dagegen H0:p=0.9 gegen H1:p>0.9."
Annahmebereich war für den Großkunden A= {0 ; 95}
und für den Hersteller A= {85 ; 100}
Ablehnungsbereich waren deshalb Ab= {96 ; 100}
und Ab= {0 ; 84}
Müssten beide nicht andersherum testen? Ja, ich weiß, dass das Unternehmen die Nullhypothese beibehalten möchte, aber das kann er ja auch, wenn er rechtsseitig testet. Vor allem wäre auch die Wahrscheinlichkeit für ihn höher, dass die Nullhypothese nicht verworfen wird, wenn er rechtsseitig testet.
Außerdem würde es ja auch noch schließlich heißen, dass der Großkunde eine Lieferung mit 0 Kugelschreibern, die in Ordnung sind, annimmt??????
Ich bin ein hoffnungsloser Fall bitte helft mir...
2 Antworten
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass unterschiedliche Interessengruppen gegensätzliche Nullhypothesen aufstellen. Es ist völlig richtig: Hersteller und Großkunde würden konträr zur Aufgabenstellung testen. Aber warum nicht. Die Sinnhaftigkeit des Vorgehens steht erst mal nicht zur Debatte.
Hersteller:
H0:p=0.9 gegen H1:p<0.9. Wegen p1 < p0 folgt ein linksseitiger Test.
BNP(X <= k) < 0.05 gilt für k <= 84
Sind weniger als 85 Kugelschreiber funktionsfähig, wird H1 angenommen.
Großkunde:
H0:p=0.9 gegen H1:p>0.9. Wegen p1 > p0 folgt ein rechtsseitiger Test.
BNP(X >= k) < 0.05 gilt für k >= 96
Sind mehr 95 Kugelschreiber funktionsfähig, wird H1 angenommen.
Außerdem würde es ja auch noch schließlich heißen, dass der Großkunde eine Lieferung mit 0 Kugelschreibern, die in Ordnung sind, annimmt.
Das ist so nicht richtig. Der Großkunde möchte testen, ob p > 0.9 gilt. Befindet sich kein funktionsfähiger Kugelschreiber in der Stichprobe, kann H1 nicht angenommen werden. Das wiederum impliziert, dass die Nullhypothese weiterhin gilt. Mehr Schlüsse lassen sich daraus nicht ziehen. Dazu muss erst eine neue Hypothese aufgestellt werden (z.B. die des Herstellers).
Problem hier : der Betafehler , den man nur mit weiteren Annahmen beziffern kann.
Den Alphafehler aber hat man unter Kontrolle , weil man ihn fest wählen kann .
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Der Hersteller möchte H0:p=0.9 gegen H1:p<0.9 testen, der Großkunde dagegen H0:p=0.9 gegen H1:p>0.9."
so rum ist tatsächlich unsinn , weil der Hersteller bei Beibehalten von HO schlecht da steht . Zu HO gehört ja auch p = 0.8 z.B .
also ist die Aufgabenstellung schlecht oder ist sie richtig?