Hypothesentest für was gilt der Annahmebereich?
Moin,
Wenn man beim Hypothesentest den Annahmebereich berechnet, dann gilt das doch immer für die H0- Hypothese oder?
Und dabei kann es doch auch sein, dass man eigtl H1 beweisen will und das dafür ja eben im Ablehungsbereich liegen muss Ist das alles richtig so? Oder muss man das immer so drehen, dass das, was man beweisen bzw unterstützen will, in der H0 Hypothese liegt?
Hab noch eine frage: Wenn als Irrtumswahrscheinlichkeit zb 5% angegeben ist und man einen einseitigen Test hat, also zb einen Linksseitigen, muss man dann die ganzen 5% nur an die eine Seite anrechnen quasi? Weil wenn man einen beidseitigen Test hat, dann hat man ja auf beiden Seiten nur 2,5%. Weil das Sigma muss man ja demnach anpassen.. also zb 1,64*Sigma oder 1,96*Sigma..
Liege ich damit richtig oder übersehe ich etwas elementares?
2 Antworten
Vorweg: ich mag den Begriff Annahmebereich nicht, eigentlich ist es nur der Nicht-Ablehnungsbereich. Wenn das Ergebnis eines statistischen Tests in diesen Bereich fällt, hat man keinen Hinweis erhalten, dass H0 abzulehnen ist, mehr sollte man nicht behaupten.
>>>>Und dabei kann es doch auch sein, dass man eigtl H1 beweisen<<<<:
Es kann nicht nur so sein, es ist immer so. Z.B. bei der Neuentwicklung eines Medikaments möchte man besser sein als das eingeführte Medikament, dann ist H0: kein Unterschied, H1: besser. Man sucht also nach einem Parameter, bei Krebs z.B. Überlebenszeit, der die Überlegenheit des neuen Medikamentes zeigen könnte, dann legt man fest, um wieviel besser es sein soll (wie viel länger überleben) um als besser zu gelten, und bestimmt dann die Größe der Stichprobe, damit man bei vorhandener Überlegenheit auch ziemlich sicher die H0 ablehnen kann, z.B. auf dem 5%-Niveau. Denn je größer man die Stichprobe macht, desto kleiner wird der Nicht-Ablehnungsbereich, die 95% um die mittlere Überlebenszeit des alten Medikaments, sodass die Chancen der Besser-Bewertung des neuen Medikaments steigen.
Man kann auch zeigen wollen, dass das neue Medikament gleich gut wirkt wie das alte, wenn man z.B. weiß, es hat weniger Nebenwirkungen. Dann ist H0: neu ≠ alt, H1 neu = alt, wobei man hier eher die einseitige H0 nimmt: neu schlechter als alt, H1: neu gleich oder besser. Das ist dann leicht komplizierter, und das macht man dann mit einem Äquivalenztest statt einem Signifikanztest.
2. Frage: Du liegst vollkommen richtig. Und da das so ist, wird in der Pharmaindustrie in dem gerade genannten Beispiel ein einseitiger 5%-Test eher kritisch angesehen, und man schreibt dann lieber einen einseitigen 2,5%-Test vor, um den Ablehnungsbereich (den man ja erreichen will) auf der interessierenden Seite nicht unfair groß zu machen im Vgl. zum 2-seitigen Test
Vorweg: ich mag den Begriff Annahmebereich nicht,
Ich danke dir, dann sind wir zumindest schon zwei!!
Ich verstehe auch nicht, wie dieser Begriff in Lehrbücher gekommen ist!
Kannst Du eventuell Dein konkretes Auswertungsproblem schildern? Die Begriffe und Konzepte und Schlussfolgerungen gehen in Deiner Frage heillos durcheinander.