Warum sinkt die Anzahl der Gläubigen, wenn das Bildungsniveau hoch ist?

11 Antworten

Wissenschaftler vermuten bei der negativen Korrelation von IQ zu Religiosität folgende Gründe:

  • Neigung zu Nonkonformität
  • weniger intuitives Denken
  • brauchen weniger Religion als Bewältigungsstrategie
The correlation was suggested to be a result of nonconformity, more cognitive and less intuitive thinking styles among the less religious, and less of a need for religion as a coping mechanism

https://en.wikipedia.org/wiki/Religiosity_and_intelligence

Bei einer Umfrage 2009 in den USA waren nur 33% der Wissenschaftler Theisten. In der Gesamtbevölkerung aber 83%:

Bild zum Beitrag

https://www.pewresearch.org/religion/2009/11/05/scientists-and-belief/

Irgendwie muss Bildung und die Art des Denken eine Rolle spielen, ob man an Götter glaubt. Von anderen Faktoren wie zB Peergroup abgesehen.

In Umfragen unter "Greater"-Wissenschaflern (zB National Academy of Sciences) gab es nur 7% Theisten, die an einen persönlichen Gott glauben:

Bild zum Beitrag

Bei Biologen waren es nur 5.5%, bei Physikern und Astronomen 7.5%, bei Mathematikern 14.3%:

We found the highest percentage of belief among NAS mathematicians (14.3% in God, 15.0% in immortality). Biological scientists had the lowest rate of belief (5.5% in God, 7.1% in immortality), with physicists and astronomers slightly higher (7.5% in God, 7.5% in immortality).

https://www.nature.com/articles/28481.pdf

Warum sinkt die Anzahl der Gläubigen, wenn das Bildungsniveau hoch ist?

Genauer gesagt, sinkt die Religiosität. Das muss nicht zwingend Atheismus bedeuten.

Je höher der IQ, umso weniger religiös. Diese Korrelation wurde wiederholt und über einen langen Zeitraum bestätigt:

Meta-analysis of 83 studies produces ‘very strong’ evidence for a negative relationship between intelligence and religiosity

https://www.psypost.org/2019/11/meta-analysis-of-83-studies-produces-very-strong-evidence-for-a-negative-relationship-between-intelligence-and-religiosity-54897

Je höher die Bildung, umso weniger religiös:

wurde nach dem allgemeinen Glauben an Gott oder sonstigen höheren Mächten gefragt, wobei herauskam, dass dieser Glaube am stärksten in den bildungsfernen Schichten verbreitet war und mit zunehmender Bildung abnahm.

https://www.grin.com/document/377433

 - (Psychologie, Geschichte, Christentum)  - (Psychologie, Geschichte, Christentum)

whydoweexist 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 20:58
Bei einer Umfrage 2009 in den USA waren nur 33% der Wissenschaftler Theisten. In der Gesamtbevölkerung aber 83%:

Ich glaube, heutzutage ist es zwischen 60-50% in der Gesamtbevölkerung. Wobei, jeder hat seine eigene Definition von Glauben und die Meisten evtl. eine Art "Homer Simpson" -Glaube und kein "Ned Flenders" -Glaube. Kann mich aber auch irren.

0
Mayahuel  12.08.2024, 21:08
@whydoweexist
eigene Definition

wenn man bei Umfragen explizit nach "höhere Macht, aber nicht Gott" (zB Pantheismus, Karma, ...) fragt, kommt auf wesentlich höhere Werte, als bei "glaube nicht an Gott".

0
whydoweexist 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 21:23
@Mayahuel

Ich meinte damit eher, dass die meisten Menschen damals in den USA "Christentum" als eine Art Label haben wollten. Die "Nation Gottes", und deswegen ihrer Meinung nach auf Platz 1. Gehen dann vielleicht am Sonntag zur Kirche oder so, aber "nehmen nicht täglich das Kreuz auf sich" und sind somit Jesu "nicht würdig", weil sie ihm nicht nachfolgen wie er es gern hätte. Sprich: Gott #1, danach alles andere.

Missionieren, Beten und Bibel täglich lesen, den Armen und Bedürftigen helfen, nur die Wahrheit praktizieren und sein Wort halten, diszipliniert leben;

Wahre Nächstenliebe gepaart mit der Botschaft, dass auch sie im Geiste wiedergeboren werden müssen um auf Ewig mit Gott vereint werden können. Das haben damals bei weitem nicht 83% der US-Bürger gemacht, nicht einmal 8,3%.

Ich gebe nur das weiter, was ich aufgeschnappt habe.

0
Mayahuel  12.08.2024, 21:26
@whydoweexist
Wahre Nächstenliebe

Bereits das Alte Testament kennt Nächstenliebe:

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.

https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose19%2C18

Und diese biblische Nächstenliebe ist prima mit dem Verkauf der eigenen Tochter als Sklavin vereinbar:

7 Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin, so darf sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven.

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose21,7

Ist kein Zufall, dass in den USA bibeltreue Christen (im Speziellen Southern Baptists) ihre Sklaverei bis in das 19. Jahrhundert mit der Bibel begründet haben.

1
whydoweexist 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 20:11

Du gibst dir immer echt große Mühe bei deinen Antworten, echt beeindruckend und wahrscheinlich selten hier zu sehen.

1

Die Bibel sagt selbst: "Der Glaube ist nicht jedermanns Ding.". Dann ist vielleicht auch die Arroganz ein Hindernis, denn "Hochmut kommt vor dem Fall". Außerdem sucht sich Gott seine Leute selber aus:

Jesus sagt: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“

‭‭Johannes‬ ‭6‬:‭44‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/jhn.6.44.SCH2000

„Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung,“

‭‭1. Korinther‬ ‭1‬:‭25‬-‭30‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/1co.1.25-30.SCH2000


whydoweexist 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 22:41

Ja, sei bloß nicht stark, sondern schwach. Bilde dich nicht weiter, damit wir die Kontrolle über dich behalten können.

0

Der Durchschnitts-IQ in Ländern mit dem Islam als Hauptreligion liegt weit unter dem Durchschnitts-IQ; daher hast du hier auf alle Fälle einen validen Punkt.

Ebenfalls ist in den USA eine große Vorherrschaft des Christentums vorhanden und dort sieht es nicht besser aus.

Ich bin mir aber sehr sicher, dass es keine verlässlichen Studien zur Korrelation zwischen Religion und IQ gibt. Dies ist hier lediglich meine Wahrnehmung.

Durch Erfahrung wurde mir oftmals bewusst, dass religiöse Menschen eher zur körperlichen Gewalt neigen als Menschen, die keinem Glauben oder aber dem Agnostizismus folgen.

Während die Letzteren eher den Dialog suchen, wird bei Ersteren probiert, erstmal alles vehement und gewalttätig zu "lösen".

Ich denke, dass das ein großes Problem ist, welches man ansprechen muss.


Mayahuel  12.08.2024, 18:51
Ich bin mir aber sehr sicher, dass es keine verlässlichen Studien zur Korrelation zwischen Religion und IQ gibt.

Doch, doch.

Je höher der IQ, umso weniger religiös. Diese Korrelation wurde wiederholt und über einen langen Zeitraum bestätigt:

Meta-analysis of 83 studies produces ‘very strong’ evidence for a negative relationship between intelligence and religiosity

https://www.psypost.org/2019/11/meta-analysis-of-83-studies-produces-very-strong-evidence-for-a-negative-relationship-between-intelligence-and-religiosity-54897

Je höher die Bildung, umso weniger religiös:

wurde nach dem allgemeinen Glauben an Gott oder sonstigen höheren Mächten gefragt, wobei herauskam, dass dieser Glaube am stärksten in den bildungsfernen Schichten verbreitet war und mit zunehmender Bildung abnahm.

https://www.grin.com/document/377433

0
user239543  12.08.2024, 18:55
@Mayahuel

Ich kann dem Ganzen jedoch keinerlei Glauben schenken. Mein Vater z.B. ist überzeugter Katholik und dennoch klug. Meine Tante hingegen ist überzeugte Atheistin und dumm wie Brot.

0
Mayahuel  12.08.2024, 18:56
@user239543
Mein Vater z.B. ist überzeugter Katholik und dennoch klug.

Aus Einzelfällen kann man nix ablesen.

0
user239543  12.08.2024, 18:56
@Mayahuel

Nun sind solche Studien doch aber auch nichts anderes als summierte Einzelfälle.

0
user239543  12.08.2024, 19:00
@Mayahuel

Das ist korrekt, aber nur die Erfassung von jedem Einzelnen erlaubt es doch, ein repräsentatives Ergebnis zu liefern. Demnach ist der von dir benannte "Einzelfall" doch auch durchaus Teil dessen?

0
Mayahuel  12.08.2024, 19:03
@user239543
 von dir benannte "Einzelfall" doch auch durchaus Teil dessen?

die Studien sagen nicht, dass Akademiker keine Theisten sein können. Nur gibt es statistisch gesehen, eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass er wenig religiös oder gar Atheist ist.

0

Bildung fördert analytisches, rationales Denken.

Wer heute an Gott glaubt, verdankt das überwiegend der Erziehung durch gläubige Eltern und ggf. auch der Sozialisierung in einem überwiegend gläubigen Umfeld. Leider glauben Kinder instinktiv ihren Eltern und Erwachsenen allgemein, weil sie ihnen vertrauen und davon ausgehen können, dass diese nur ihr Bestes wollen und sie vor Gefahren beschützen wollen. Religiöse Erziehung ist jedoch eine Gefahr für den Verstand.

https://www.youtube.com/watch?v=NG3dZFTlVpQ


Pfefferprinz  12.08.2024, 22:02
Religiöse Erziehung ist jedoch eine Gefahr für den Verstand.

Nein, religiöse Erziehung fördert den Verstand (Wenn ich jetzt mal nur Christen- und Judentum betrachte.)

2

Wenn es den Leuten zu gut geht halten sie Gott nicht mehr für nötig.

Mit Verstand oder Bildung hat das nix zu tun.

warehouse14