Warum sind in den USA so viele Menschen gegen Abtreibung?
Sie sind ja allgemein dagegen, im frühen Entwicklungsstadius des Embryos wird es wahrscheinlich keinen Schmerz dabei empfinden.
Ich finds halt "lustig", dass sie aber gleichzeitig nichts gegen Massentierhaltung oder Kükenschreddern haben, weil das ja keine Menschen sind aber trotzdem Lebewesen mit Schmerzempfinden. Wenn Hühner in Massentierhaltung Selbstmord begehen indem sie sich selbst zu Tode picken weil sie es nicht mehr aushalten. Aber bloß keine Abtreibung. Kann mir das jemand erklären?
Ist dir bewusst das Deutschland viel strenger bei Abtreibungen ist als die USA?
Ist das jetzt gut?
8 Antworten
Sie sind ja allgemein dagegen, im frühen Entwicklungsstadius des Embryos wird es wahrscheinlich keinen Schmerz dabei empfinden.
Da können Christliche Standards mit Reinspielen. EIn Leben ist nunmal ein Leben. Ein menschliches Leben, auch wenn es 'nur' das eines Embryos ist, ist Gottes Schöpfung, gestaltet als Mensch nach Gottes Ebenbild und dementsprechend nicht einfach so zu töten.
Kann mir das jemand erklären?
Mensch und Huhn wird halt eben nicht gleichgesetzt.
Das hast du aber zurecht, weil wir hier schlicht und einfach (hoffentlich) auf Menschenrechte und die Menschenwürde zurückgreifen können.
Ich bin ganz sicher nicht gegen Abtreibung, aber die Sache ist Kompliziert. Denn zumindest die Deutsche Rechtsordnung billigt dem ungeborenen Leben eben auch bestimmte Grundrechte zu (gesichert sind bestimmte Rechte ab der Nidation, das Bundesverfassungsgericht hat damals aber offen gelassen, ob nicht auch ein früherer Zeitpunkt möglich wäre).
Der Grund, warum eine Abtreibung hier überhaupt durchgeht ist nicht die Rechtlosigkeit des Kindes, sondern die Kollision der Rechte des Kindes mit den Rechten der Mutter auf Verteidigung ihrer körperlichen Unversehrtheit gegen die Schwangerschaft, die diese bedroht.
Insofern... das Thema ist schwierig. Runterbrechen auf 'ist doch wie Kükenschreddern' kann man das nicht. Selbst in einer Rechtsordnung, die der Abtreibung gegenüber etwas offener ist als manche US Staaten.
Ich finds halt "lustig", dass sie aber gleichzeitig nichts gegen Massentierhaltung oder Kükenschreddern haben, weil das ja keine Menschen sind aber trotzdem Lebewesen mit Schmerzempfinden
Natürlich, das sind heranwachsende Menschen. Stell dir einfach vor deine Mutter hätte sich damals so entschieden. Zudem hat jeder etwas gegen Kükenschreddern und Massentierhaltung auch in anderen Ländern.
Evangelikale Christen gehen davon aus, dass der Mensch mit der Befruchtung der Eizelle entsteht und ab diesem Zeitpunkt Menschenwürde hat.
Ach, was ist schon diese Menschenwürde. Klingt immer so schön, aber wird sie auch praktisch angewendet so wie es auch gedacht ist? Eher ist es so, dass Geld das sagen hat.
Zunächst einmal sind nicht alle Amis so. Genauso ist es ja auch hier in Deutschland. Neulich fragten mich meine Schüler, welche Partei sie wählen sollen. Als ich ihnen die Tierschutzpartei empfahl, waren sie begeistert. Nachdem ich ihnen jedoch sagte, dass diese auch dafür kämpfen tierische Lebensmittel aus den Märkten zu schaffen, waren sie plötzlich gegen die Partei. Der Mensch macht also ganz viel von seiner persönlichen Bequemlichkeit abhängig. So auch die Leute die gegen Abtreibung sind.
Das verstehe ich nicht. Wieso sollte es für mich meine Bequemlichkeit in irgendeiner Weise einschränken wie leicht oder schwer es eine Frau hat abzutreiben?
Ich denke das hat vielmehr mit ethischen und vor allem religiösen Vorstellungen zu tun.
In den USA gibt es viele Erzkonservative, die das Bibelwort: 'Du sollst nicht töten' rücksichtslos zu eng auslegen. Fundamentalismus ist dort auf dem Vormarsch!