Warum mögen manche Westdeutschen Ostdeutschen nicht?
Ostdeutschen hatten genauso gut wie Westdeutschen im Krieg für Deutschland gekämpft und genauso wie Westdeutschen diesen Krieg verloren. Die sowjetische Besatzungsmacht danach haben Ostdeutschen nie gewählt und nie freiwillig vertreten, die Teilung Deutschlands geschah allein durch äußere Umstände, auf die kein Deutscher damals Einfluss hatte. Ostdeutschen die Schuld dafür in die Schuhe zu Schieben ist doch das Gleiche wie ein Kind für unsinnige Kindergartenregeln verantwortlich zu machen, bloß weil dieses Kind in den selben Kindergarten geht wie die Erzieher, die diese Regeln aufgestellt haben und durchsetzen, weil seine Eltern es dorthin schicken.
4 Antworten
Aus dem gleichen Grund aus dem andere Völker sich gegenseitig nicht mögen: unterschiedliche Geschichte, unterschiedliche Erfahrung, unterschiedliche Weltsicht, entsprechend geringes gegenseitiges Verständnis. 40 Jahre der Teilung machen sich eben doch gut bemerkbar.
Wenn ein Westdeutscher sich über einen Ostdeutschen beschwert, dann kritisiert er diesen im Allgemeinen nicht für die Tatsache, dass er oder seine Eltern unter der SED gelebt haben. Die Kritik richtet sich dann eher an ein anderes Demokratieverständnis, anderes Verhältnis in außen- und innenpolitischen Fragen, dass man den Soli zahlen muss oder was auch immer sonst.
Letztendlich könnte man genauso gut fragen, warum zum Beispiel Deutsche und Franzosen so lange Probleme miteinander hatten, aber man sieht die Welt eben aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln und das erschwert dann für viele das Einfühlen in den Anderen.
Ein Blick auf die Wahlergebnisse nach einer Bundestagswahl zeigt, dass die poitische Division nicht mit den Kommunisten gegangen ist. So ein Wahlergebnis wie in Thüringen zum Beispiel wo mehr als die Hälfte für AfD oder Linke stimmen ist aktuell für einen Westdeutschen doch oft befremdlich.
Was ist denn zwischen der AfD und den Linken gemeinsames? Und was ist für Westdeutsche das Richtige, und warum?
Die AfD und die Linke haben gemeinsam, dass sie nicht den allgemeinen westdeutschen Vorstellungen von Demokratie entsprechen. Konkret äußert sich das zum Beispiel in der Nähe zu verschiedenen internationalen Autokraten (Russland, Venezuela, Syrien...). Der AfD wird dabei primär vorgeworfen, dass sie die Gleichheit der Menschen nicht respektieren, der Linken wird ein mangelndes Verständnis individueller Freiheit vorgeworfen.
Allgemein kann man das nicht sagen.
Viele fremdeln noch .
Aber das gibt es auch zwischen Nord-und Süddeutschland, weil die Mentalitäten und Traditionen unterschiedlich sind.
Die Wiedervereinigung von 1990 ist noch relativ jung.
Westdeutschland wurde nach dem Krieg vom Westen , Ostdeutschland vom Osten beeinflusst und sozialisiert.
Das wird noch lange einen Unterschied machen.
Westdeutschland wurde von Ostdeutschland für 40 Jahre getrennt. Die Wiedervereinigung ist nun 32 Jahre her, also fast schon so lange wie die Zeit der Trennung. Wie lange braucht's also noch?
Die Ostdeutschen haben eine völlig andere politische Vergangenheit und sind politisch sehr stark anders orientiert als die Westdeutschen, was gerade an ihrer eigenen Geschichte liegt.
Manche Ostdeutsche mögen auch Westdeutsche nicht.
Es ist ein Phänomen der Gesellschaft. Benenne Gruppen, egal nach welchem Kriterium du sie unterscheidest, und die Leute werden sich nach kurzer Zeit der eigenen Gruppe zugehörig fühlen und die anderen Gruppen befremdlich finden.
Daher bin ich auch ein Fan von Großraumbüros. Wände schaffen solch eine Gruppenzuordnung.
Ich fühle mich keinen Gruppen zugehörig und finde alle anderen Männer befremdlich, ich will eine Frau, ein Haus, Land ums Haus herum und Ruhe.
Du, deine Frau und eure Kinder wären dann.... *Trommelwirbel*... eine Gruppe ;)
"Die Kritik richtet sich dann eher an ein anderes Demokratieverständnis, anderes Verhältnis in außen- und innenpolitischen Fragen" ... Haben Ostdeutsche das alles nach der Wiedervereinigung nicht liebend gerne von Westdeutschen übernommen, nachdem die Besatzer weg waren?