Warum lehnen so viele die Gender-Theorie eigentlich so scharf ab?

5 Antworten

 Auch der Vatikan verteufelt es ja und lehnt es als "Ideologie" ab

Es würde ihre Theologie zerbröseln.

Die Katholische Kirche eiert auch mit dem Thema Intersex herum. In ihrem Katechismus schreibt sie zwar großartig, dass der Glaube nie der Wissenschaft widersprechen kann ... aber nur solange es der Katholischen Kirche in den Kram passt. Galileo lässt grüßen.

Intersex, "divers" und "offen" sind eine Grauzone in der Katholischen Kirche:

Doch schon die bloße Tatsache, dass es überhaupt Angestellte geben könnte, die nicht ins zweigeschlechtliche Schema passen, ist momentan eine Grauzone. Von der Bischofskonferenz hört man zwar moderate Töne.

Zweigeschlechtlichkeit zu den Grundsätzen der katholischen Glaubens- und Sittenlehre:

Gehört die Lehre von der Zweigeschlechtlichkeit, immerhin nach katholischer Ansicht Teil der Schöpfungsordnung, zu den "Grundsätzen der katholischen Glaubens- und Sittenlehre", die katholische Mitarbeiter anerkennen und beachten müssen? Gehört sie zu den "Wahrheiten und Werten des Evangeliums", die sonstige christliche Mitarbeiter achten müssen?

https://www.katholisch.de/artikel/19508-maennlich-weiblich-divers-die-kirche-steht-vor-einem-problem

sagt doch die Gender-Theorie nur

Wissenschaftlicher Konsens: Sex (Geschlecht) ist ein Spektrum bzw eine Bandbreite. Mit männlich und weiblich an den Rändern:

Yet the broad scientific consensus now looks different: Sex is a spectrum. If you want to stick with the picture, man and woman are at opposite ends, but there's a lot going on in between.

https://www.dw.com/en/why-sex-and-gender-arent-binary-issues/a-57062033

Die Fachzeitschrift nature meint: Sex (Geschlecht) ist komplexer als nur männlich und weiblich. Und Gender ist ein Spektrum:

The research and medical community now sees sex as more complex than male and female, and gender as a spectrum that includes transgender people and those who identify as neither male nor female.

https://www.nature.com/articles/d41586-018-07238-8

Gender und Sex sind nicht völlig getrennt, da Biologie (zB Hormone) die Gender-Identität beeinflussen:

How Early Hormones Shape Gender Development

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4681519/

Zur nature:

Nature war im Jahr 2014 die weltweit am meisten zitierte interdisziplinäre Fachzeitschrift entsprechend den Journal Citation Reports sowie die Zeitschrift mit dem höchsten Impact Factor in ihrer Kategorie.[3] Sie ist neben der US-amerikanischen Science die weltweit angesehenste Zeitschrift für Naturwissenschaften.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nature

Und mit Gender ist auch Gender Expression (Geschlechterrollen) verbunden: diese sind abhängig von der jeweiligen Zeit und Kultur.

Eine scharfe und eindeutige Trennung bzw Definition ist nicht möglich.

Ich lehne es gesellschaftlich ab, aber nicht persönlich. Für die Gesellschaft ist es komplett irrelevant wie du dich fühlst - für dich persönlich natürlich nicht.

Deshalb finde ich auch das man nicht weiter darauf eingehen sollte. Ich sehe mich persönlich nicht als konservativ. Eher als "Liberales Zentrum".

Am Ende des Tages bist du nunmal ein Mann oder eine Frau (auf die Zwischendinger gehe ich nicht ein, weil es im Gesamtbild irrelevant ist), egal wie man sich verhält.

In den 90ern / Anfang 2000er nannte man sowas Metrosexuell - (wiki:) Der Begriff Metrosexualität, der aus „metropolitan“ und „Sexualität“ zusammengesetzt ist, bezeichnet einen extravaganten Lebensstil heterosexueller Männer, die keinen Wert auf Kategorisierung in ein maskulines Rollenbild legen (:wiki)

Die Genderidiologie sagt lediglich dass es keine Geschlechter, gibt, sondern alles nur ansozialisiert sei. Und dass Frauen davon besonders betroffen sind. Und die Forderung nach Widerspruchsfreiheit lediglich ein pariachiales Instrument zur Unterdrückung von Frauen ist. Mehr muss man darüber nicht wissen.


Mayahuel  20.11.2022, 16:47
dass es keine Geschlechter,

Nö.

 sondern alles nur ansozialisiert sei.

Nö.

Mein persönliches Problem sind nicht die Menschen, die das soziale Geschlecht anerkennen, sondern die Menschen, die das biologische Geschlecht leugnen...

Und ja, das biologische Geschlecht mag keinen unmittelbaren Einfluss auf das Verhalten nehmen, aber es gibt Unterschiede, basierend auf dem biol. Geschlecht.

Ferner ist es zum Trend geworden, auf Tiktok ist jeder Zweite Teil von LGTBQ.


Mayahuel  20.11.2022, 16:50
sondern die Menschen, die das biologische Geschlecht leugnen.

Wer tut das?

Neu ist: die EINE biologische Definition gibt es nicht.

Neuere medizinische Definitionen von Geschlecht sind multidimensional. Es gibt ein chromosomales, genitales, gonadales (Keimdrüsen), psychisches und soziales Geschlecht (Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch).

https://www.pschyrembel.de/geschlecht/K08P4/doc/

Pschyrembel:

Es wurde insbesondere für die medizinischen Berufe konzipiert. Im deutschen Sprachraum erlangte „der Pschyrembel“ eine Bedeutung für den medizinischen Sprachgebrauch, wie sie der Duden für die allgemeine deutsche Sprache hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pschyrembel_(Medizinisches_W%C3%B6rterbuch)

Ich stelle mir diese Frage auch, wenn auch aus anderer Richtung: Warum brauchen wir ein "Identitätsgeschlecht" (Gender) neben dem biologischen Geschlecht (Sex)?

Biologisch gesehen gibt es in der Regel (!) zwei Geschlechter. "In der Regel" und dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand nach heißt: Es gibt auch Menschen (gar nicht so wenige), die genetisch gesehen nicht vollkommem XX oder XY sind, hormonellen "Dysregulationen" unterliegen, etc.

Für mich als "Cis-Frau" nehme ich den Gender- Konflikt (also die emotionale Geschlechtsidentität) eher als kulturell/ soziologisch geprägtes Rollenbild/ Attribution von Charaktereigenschaften wahr.

Ich für mich schließe aber daraus: Es ist ein generelles Umdenken und -fühlen in der Attribution von Eigenschaften notwendig – die kognitiven, emotionalen und sozialen Bedürfnisse sind nicht zwingend an das Geschlecht gekoppelt. Zwar gibt es (u.a. hormonell bedingte) Tendenzen zwischen den Geschlechtern, aber auch eine große individuelle Varianz hinsichtlich persönlicher, sexueller/ intimer, familiärer Präferenzen.

Man braucht m. E. keine neuen Geschlechtsdefinitionen (zumindest nicht auf dieser Basis). Warum kann ein Mann nicht sensibel, anhänglich, monogam sein und auf einem Einhorn unter Hlitzerregen zur Arbeit reiten und von der großen Liebe, während eine Frau zigarrepaffend, emotional unbeholfen und unsensibel ihre 95 Liebhaber*innen auf einem T-Rex bespaßt und bloß kein Kind will (um nur (!!!) zur Veranschaulichung tiiiieeeef in die Klischeekiste zu greifen)?

Da würde mich aber auch Feedback der Nonbinären und Transmenschen freuen: Wie und worüber definiert ihr euch (nicht)? Sind es körperliche Aspekte/ der Wunsch danach oder die (leider bei uns allen eingeprägten) Verhaltens- und Empfindungsmuster? Oder etwas ganz Anderes?