Warum ist Homosexualität eine Sünde?

7 Antworten

Warum ist es eine Sünde im Christentum Homosexuell zu sein?

Homosexuell geboren werden ist keine Sünde. Homosexualität zu praktizieren ist die Sünde. Und aus heutigem gesellschaftlichen Kontext würde man es nicht nachvollziehen weil man sich daran gewöhnt hat, dass das etwas Normales ist.
Ich würde auch sagen, dass es in Zukunft möglich ist, wenn sich die Gesellschaft an Inzest gewöhnt hat, dass die Gesellschaft da akzeptiert okay wenn Bruder und Schwester aus freien Willen es tun möchten, verhütet wird und keiner zu Schaden kommt, dann ist es völlig normal.

Verstehe mich nicht falsch... Homophobie ist ganz klar falsch, das Problem was einige religiöse Menschen im Laufe der Zeit hatten ist, dass es für sie fremd & eklig war sich sowas anzusehen und für ihre eigene persönliche Homophobie haben sie versucht es mit ihrer Religion zu rechtfertigen. Man sollte homosexuelle Menschen wie jeden sonst behandeln.

sagt man nicht auch dass Gott alle liebt?

Die homosexuellen Menschen sind keine Ausnahme weil:
"Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden... es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt..." (Römer 3)

Und was wenn man Homosexuell ist aber trotzdem an Gott glaubt?

Dann:
"Weder Unzüchtige... noch mit Männern Schlafende noch Diebe noch Habsüchtige... werden das Reich Gottes erben. Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes." (1. Kor 6)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex-Atheist & belegte Theologie-Kurse

berloff  13.12.2023, 01:16

Und was ist ...mit Frauen schlafende Frauen ?

RationalFaith  13.12.2023, 16:14
@berloff

Diese geschlechtsspezifische Ansprache ist da nicht relevant, weil der Zusammenhang im Vers den Fokus verrät -> Die Taten, die dazu führen, dass man das Reich Gottes nicht erben wird, aber jeder gerechtfertigt wurde. Steht auch an vielen anderen Stellen. Die Frauen sind selbstverständlich mit inkludiert.

berloff  13.12.2023, 20:00
@RationalFaith

Dann dürften heterosexuelle Paare auch keinen Sex mehr praktizieren, da sie ja nicht mehr zur Vermehrung beitragen. Der homosexuelle Akt ist deshalb dem Heterosexuellen gleichzustellen. Da er niemandem schadet solang es im beiderseitigen Einverständnis geschieht, ist es von Gott her nicht verboten, da es Homosexualität auch im Tierreich gibt. Das ist alles nur ein Irrglaube von Menschen, die solche angeblich göttlich inspirierte Verse in die Bibel geschrieben haben. Mit dem göttlichen Willen hat das gar nichts zu tun. Vielleicht hat Gott Homosexualität zugelassen, um die Menschheit vor Überbevölkerung zu bewahren. Wäre doch mal ein Gedanke wert oder ?

RationalFaith  14.12.2023, 21:44
@berloff

Ich benutze weniger das Wort "darf", weil das impliziert bestimmte Gesetze, an die man sich halten muss und die gibt es nicht, sondern der neue Bund beinhaltet moralische Forderungen, an die man sich halten "sollte".

Was ich sehe ist (und das ist nicht böse gemeint), dass du deinen eigenen Maßstab setzt. Nach dem Motto "so gefällt es mir, so sollte es sein". Zum einen mit beiderseitigem Einverständnis habe ich schon erwähnt, dass es eine Frage ist wie sehr sich die Gesellschaft daran gewöhnt und etwas dann für "normal" erklärt. Das kann in einer Gesellschaft auch bei Inzest passieren, das kann in einer Gesellschaft auch bei Nekrophilie passieren. Beide wollen es, niemand wird geschadet... Zum anderen wenn man die Natur als Argument nimmt, dann muss man die Natur auch konsequent als Grundlage nehmen und dann wären Verg**altigungen ebenso als normal zu erklären weil Natur, Evolution... (ref. Dr. Rand Thornhill & Craig T. Palmer)

berloff  07.01.2024, 01:11
@RationalFaith

Welcher Sinn hat dann die von Jesus gelebte und als letztes Gebot zitierte " Nächstenliebe " wenn man anders geschlechtlich orientierte Menschen das Ausleben ihrer Sexualität verbieten will indem man ihnen nahelegt, dies sei nicht der Wille Gottes ?

Homophobie ist irrational und somit gibt es keine vernünftige Begründung.

Als Gründe werden von Christen zB genannt: »Wider die Natur« und »wider die göttliche Schöpfungsordnung«.

Rational, also mit Vernunft, sind viele religiöse Gesetze nicht zu erklären. Laut Altem Testament ist eine Mutter nach der Geburt eines Sohnes 7 Tage unrein. Und bei einer Tochter 14 Tage:

Wenn eine Frau empfängt und einen Knaben gebiert, so soll sie sieben Tage unrein sein,
... 5 Gebiert sie aber ein Mädchen, so soll sie zwei Wochen unrein sein,

https://www.bibleserver.com/LUT/3.Mose12%2C1-5

Das kann man nur theologisch begründen. Und da kann man tun, wie man lustig ist.

Die eigentlichen Gründe sind unbekannt. Es wird vermutet, weil gleichgeschlechtliche Handlungen das Patriarchat und das damalige Männerbild störten.

In der Antike war eine gleichgeschlechtliche Handlung oft eine Vergewaltigung. Und das ist auch heute so. Bis zu 90% der gleichgeschlechtlichen Vergewaltiger sind heterosexuell:

Again, this is despite evidence suggesting that approximately 90% of perpetrators identify as heterosexual ( Isley & Gehrenbeck-Shim, 1997).

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8258646/

Penetriert sollten körperlich und sozial unterlegene Menschen werden, also Frauen. Aber nicht überlegene Männer, denn das stört das patriarchische Männerbild.

bibelwissenschaft.de:

Die Penetration als gleichgeschlechtlicher genitaler Analverkehr zwischen Männern wurde insofern nicht als Ausdruck einer Liebesbeziehung angesehen, sondern als eine bisweilen mit Gewalt verbundene Machtdemonstration des „überlegenen“ penetrierenden Mannes gegenüber dem „unterlegenen“, die geschlechterstereotype Rolle der Frau einnehmenden penetrierten Mannes.
Die festen Rollenerwartungen bezüglich der „sozialen“ Geschlechter, was also die „natürliche Rolle“ des Mannes bzw. der Frau sei, bestimmen die Sichtweise der Antike auf das Phänomen

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/homosexualitaet-at-1/ch/d9482e14ac26f4c55650e583526330df/

Und das ist das Problem bei Moral, die nur irrational begründet wird: sie kann sehr gefährlich sein. Der Islamist und der christliche Ku-Klux-Klan berufen sich ebenfalls auf göttlichem Willen.


berloff  13.12.2023, 01:07

Endlich mal eine sehr gute Antwort von dir. Danke dafür !

Weil es Gott verbietet und er dies mit dem Verlust des ewigen Lebens verbindet. Gott weiss schon was für uns gut oder schlecht ist. Die tragischen Biographien von homosexuellen lieben Zeitgenossen bestätigen das weder Lesben noch Homos mit ihren Beziehungen auf Dauer glücklich waren. Ich liebe diese Menschen. Es ist ja keine Krankheit die sie haben. Es ist eine nicht gottgewollte Angewohnheit, welche wer sich Gott anvertraut, problemlos aufgeben kann. "Achtung! Es geht um das wichtigste in deinem Leben, um das ewige Leben. Es wäre sträflicher Leichtsinn dies wegen Homosexualität auf's Spiel zu setzen und den Partner in die Verdammnis mitzureissen!

Woher ich das weiß:Recherche

berloff  13.12.2023, 01:14

Gott verbietet es nicht. Das tun nur Menschen. Und eine Angewohnheit ist es schon gar nicht. Das Hilfreich war ein Versehen.

weil es damals als nicht normal gesehen wurde

Doch, das wurde es. Das Christentum wollte sich in möglichst vielen Bereichen von anderen Religionen abgrenzen. Also wurde gleichgeschlechtlicher Sex kurzerhand zur Sünde erklärt. Außerdem habe ich mal irgendwo gelesen, dass Homosexualität früher auch Sex zwischen einem Mann und einem Kind beinhaltet hat.


GandalfAwA  26.11.2023, 14:20

Ja genau, und "Manne beim Manne liegen" wurde ebenfalls verwendet, wenn Hausherren Ihre Sklaven missbraucht haben.

Das wird eine etwas ausführlichere Antwort, wo ich (bin gläubiger Christ) meinen Standpunkt zum Thema Homosexualität (auf Grundlage der Bibel) darlege.

Ich möchte schonmal vorweg sagen, dass ich gegen die Diskriminierung von Menschen bin, die einer bestimmten Gruppierung von LGBTQ (egal ob homosexuell, transsexuell, usw.) angehörig sind. Jesus sagte:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Matthäus 7:1

Also erstmal:

Gott (der Vater) bzw. sein Sohn Jesus Christus (der am Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist) liebt homosexuelle Menschen (wie auch alle anderen Menschen). Er möchte, dass alle Menschen ihr Herz ihm geben, damit er sie dann nach seinem Wohlgefallen verändern kann.

Wer Jesus sein Leben anvertraut, der wird von ihm von innen verwandelt, hin zu einem Menschen, der voller Liebe, Barmherzigkeit und Güte ist (also nach seinem Bild). Das geschieht durch den Heiligen Geist Gottes

(der HG ist sozusagen der Beistand vom Vater und vom Sohn, der nach christlichem Glauben eine eigene Person darstellt und den Vater und den Sohn hier für uns verkörpert. Vater, Sohn und Heiliger Geist bilden eine geistige Einheit und sind zusammen Gott (im Sinne der Dreieinigkeit)

Dieser innere Wandel zum Guten (durch den HG) ist natürlich auch mit einem Prozess verbunden.

Wenn man erstmal diese Botschaft verstanden hat, dass Jesus homosexuelle Menschen nicht weniger liebt, sondern sie respektiert und genauso wertschätzt wie heterosexuelle Menschen (das sollten Christen übrigens auch tun), dann kann ich jetzt auch mit der Botschaft kommen, dass Gott auch im sexuellen Bereich Vorstellungen hat, wie ein Mensch nach seinen Vorstellungen sein soll (neben anderen Werten wie Nächstenliebe, Treue, Geduld, uvm.).

Dazu gehört es, dass er die Auslebung Homosexualität für Menschen nicht vorsieht (es Sünde ist, was so viel wie "Zielverfehlung" bedeutet). Wer aber Jesus als Herrn und Erlöser animmt (darum geht es), dem hilft er auch durch den Heiligen Geist dabei in seinen Vorstellungen leben zu können. Und es geschieht dann so, dass diese Person es auch kann und von sich selbst aus will und nicht, dass sie sich religiös dazu gezwungen fühlt etwas zu sein, das sie nicht ist. Natürlich kann das dann auch mit einem Prozess verbunden sein, also man sollte nicht verzweifelt sein, wenn man nicht gleich von der Durchführung der Auslebung von Homosexualität befreit ist, sondern man sollte Jesus einfach sein eigenes Leben komplett anvertrauen und ihn dann schon machen lassen.

Das mag für viele nicht glaubwürdig klingen, aber es gibt genügend Berichte, die das bestätigen, dass Jesus Menschen von innen erneuert hat und sie auch von der Durchführung der Auslebung von Homosexualität frei gemacht hat. Wichtig ist nur, dass Christen gegenüber homosexuell lebenden Menschen nicht mit Ablehnung begegnen, sondern ihnen mit Wertschätzung begegnen. Man sollte ihnen nichts aufzwingen, was nur Gott leisten kann (also sie nicht unter religiösem Druck setzen), sondern ihnen dabei helfen eine Beziehung zu Gott/ Jesus Christus aufzubauen.

Manchmal dauert es Jahre, manchmal passiert es sofort, bis Gott

(wenn ich mich jetzt mal explizit auf homosexuelle Menschen beziehe)

homosexuelle Menschen (durch seinen heiligen Geist) in ihrer Sexualität entweder verändert hat (im Sinne von umorientiert) oder zumindest dazu befähigt hat ohne die Auslebung von Homosexualität aus einem EIGENEN Bedürfnis heraus glücklich zu leben. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, wie sehr jeder Einzelne in seine Beziehung mit Jesus investiert und sich mit ihm identifiziert. (Durch Gebet und täglich etwas Bibel lesen).

Hier sind mal Bibelverse, die zeigen, dass Homosexualität nicht im Sinne Gottes/Jesu ist:

Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen! 3. Mose 20:13 (Schlachter2000-Übersetzung)

Hierbei möchte ich erwähnen, dass Jesus bereits die Todesstrafe dafür am Kreuz bezahlt hat, wenn man an ihn glaubt und sich zu ihm bekennt. Im Übrigen trug er durch die Kreuzigung auch die Strafe für alle anderen Sünden (lügen, stehlen, morden, ehebrechen, usw.). Er wurde bespuckt, geschlagen, ausgepeitscht, ans Kreuz genagelt, bis zum Tod. (bevor er von den Toten auferstanden ist, was ein ganz wichtiger zentraler Punkt des christlichen Glaubens ist.)

Weitere Verse:

Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Gräuel. 3. Mose 18:22

Und neues Testament:

Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Römer 1:26‭-‬27

Nun eine Bibelstelle für die Liebe Gottes/Jesu zu allen Menschen:

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3:16

Nun könntest du dich vielleicht fragen, weshalb es homosexuelle Neigungen überhaupt bei Menschen gibt, wenn es nicht im Sinne Gottes ist. Gott hat doch die Menschen erschaffen.

Ich sehe es als EINE der vielen Folgen der sündhaften Natur des Menschen, die (also die sündhafte Natur) durch Adam und Eva (durch den Sündenfall) in die Schöpfung gebracht wurde und seither weitervererbt wird. In Psalm 51:5 heißt es (ich zitiere ausnahmsweise mal die Luther1912-Übersetzung, weil sie es aus meiner Sicht sehr gut zum Ausdruck bringt):

Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Psalm 51:5

Ich hoffe die Antwort hilft dir weiter.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde