Warum ist Freundschaft Plus so beliebt?
Ist das nicht nur so, weil fast niemand mehr Verantwortung für irgendwas übernehmen will und weil die Menschen alles wollen, ohne auch auf etwas zu verzichten oder sich festlegen zu müssen?
15 Antworten
Hallo NinjaBat,
ich stimme Dir zu. Dazu kommen aber auch noch andere Gründe, die aus meiner Sicht eine Rolle spielen (spielen können):
- in einer immer oberflächlicher lebenden Gesellschaft geht es meist hauptsächlich um Spaß und Konsum.
- Der Mensch "mir gegenüber" wird zum Objekt, welches "meinen Bedürfnissen" dient. Passt es nicht mehr, wird der andere Mensch entsorgt wie ein Toaster, der nicht mehr so gut funktioniert.
- Bindungsunfähigkeit
Und was ist mit denen, die schon lange befreundet sind und sich irgendwann sexuell genießen?
Nun, die lange oder kurze Dauer eines Kennens ist kein Hinweis auf die Qualität.
Sich sexuell genießen erinnert mich zunächst nur an ein Konsumgeschäft auf Gegenseitigkeit.
Und eine Beziehung zu haben, Rechnungen gemeinsam zu bezahlen und ein Haus zu kaufen ist kein Konsum??😄😄😄
es kommt auf die Umstände an. So wie Du es beschreibst, ist es lediglich Konsum.
Du machst Dir die Welt und interpretierst, wie es Dir gefällt, immer auf Kontra, wenn es sich ausserhalb Deines Weltbildes befindet. Egal was man sagt, es wird Dir nicht passen. Ist so. Mir wurscht.
Ich bewerte Dich nicht, weder auf noch ab, denn ich kenne Dich nicht und eine Bewertung einer Person steht mir auch nicht zu. Ich bin lediglich fokussiert auf die Texte und die daraus - mehr oder weniger gut - zu erkennenden Einstellungen.
Und nein, es ist mir nicht egal, was man schreibt. "Mir wurscht" ist schon eher ein Hinweis auf eine Egal-/Gleichgültigkeitseinstellung. Wem aber alles gleich gültig ist, der ist auch nicht in der Lage, das Bessere zu wählen.
Es steht nirgends, dass mir ALLES gleichgültig ist..das trifft auf Deine Ansichten zu. Ansonsten lebe ich entgegen Deiner Annahme ein engagiertes Leben
Im Kontakt mit Menschen geht es mir um Qualitätsgewinn - für diese Menschen. Dabei mache ich halt Faktoren (z.B. Lebensbedingungen, Einstellungen etc.) aus, womit sich manchmal Menschen selbst im Wege stehen. Darauf will ich aufmerksam machen.
Eine Freundschaft plus kann auch ein Qualitätsgewinn sein. Muss nicht, kann aber. Und das wird hier vorab rigoros ausgeschlossen, so als ob Freundschaft plus prinzipiell nur auf notgeile Männer und naive Frauen zutrifft..es gibt aber ebenso Erwachsene, die Freude daran haben. Und damit meine ich nicht erwachsen an Alter, sondern erwachsen im Kopf.
Hat Erwachsensein nicht immer etwas mit Verantwortung zu tun? Bei F+ dominiert die Sexualität. Damit werden Prioritäten verschoben und Verantwortung für den ganzen Menschen ignoriert. Man könnte auch sagen: Sex wird hier zum Konsum. Von Liebe keine Spur. Lebst Du in einer F+ - Beziehung?
Woher weisst Du, was in einer F+ dominiert? Hattest Du je eine?
Sexualität ist nun mal das Wesen, die Hauptsache einer F+. Oder wie siehst Du das? Beziehungen, die ich hatte oder anstrebte, waren zielgerichtet auf feste Partnerschaft/Ehe.
Wie oft soll ich mich denn jetzt wiederholen? Es heisst nicht Fickgeschichte plus, sondern FREUNDSCHAFT plus.
Der Name ist frei wählbar, wie eine Verpackung. Was drin ist - darauf kommt es an.
Wir drehen uns im Kreis, Du hast Deine vorgefertigte Meinung und ich eine andere. Punkt.
ein berühmter Sozialphilosoph hat ganz ausgezeichnet die Kunst der Liebe erklärt. In der Liebe wachsen, ein immer besserer Künstler zu werden, ist ein schönes Ziel, meine ich. Aber nicht jeder muss das anstreben.
Auch das ist übergriffig. Wer sagt, dass man in einer Freundschaft plus nicht lieben kann? Kann man in Deinen Augen nur in einer Beziehung lieben?
Mir reicht es jetzt auch langsam mit den Unterstellungen und Andeutungen, F+ler seien Menschen ohne Gefühl, hirnlose Sexmsschinen.. ja genau
Wenn Du Dich so schnell angegriffen fühlst, ist ja anscheinend etwas dran.
F+ler seien Menschen ohne Gefühl, hirnlose Sexmsschinen.. ja genau
Nichts davon habe ich geschrieben.
Wer sagt, dass man in einer Freundschaft plus nicht lieben kann?
Was ist denn Liebe? (Das ist eine konkrete Frage, zu der mich Deine Antwort interessieren würde)
Kann man in Deinen Augen nur in einer Beziehung lieben?
Die Qualität der Beziehung ermöglicht auch ein Geben und/oder Nehmen der Liebe auf unterschiedlichem Niveau.
Nicht nur in einer Beziehung. Nähe und Liebe sind in jeglicher Form der Interaktion zwischen 2 Menschen möglich. Egal ob F+, Freundschaft, Ehe, Partnerschaft
Jede Interaktion geschieht in einer Beziehung. Ohne Beziehung gibt es auch keine Interaktion. Liebe und Liebe ist nicht das Gleiche.
Nochmal: Was ist denn Liebe? (Das ist eine konkrete Frage, zu der mich Deine Antwort interessieren würde)
Hallo NinjaBat,
wenn man sich so umschaut und umhört, scheint es überall um Sexualität zu gehen. Doch ist Sexualität traditionell etwas, was man nur einer Partnerschaft zubilligt - und nicht alle Menschen wollen eine Partnerschaft eingehen, wo sie untereinander Sexualität teilen wollen.
So hat sich der Begriff der Freundschaft +(Sexualität) herausgebildet. In Wirklichkeit ist das eine Freundschaft: alle leben für sich und treffen sich nur für Gemeinsamkeiten miteinander zu teilen.
Zu diesen Gemeinsamkeiten gehört dann eine größere Nähe zueinander, als man es in Freundschaften klassisch kennt: eine Nähe, die Sexualität erlaubt. Damit verbindet sich weder der Anspruch auf eine (zukünftige) Partnerschaft, noch irgendeine Verpflichtung oder Festlegung. Es ist eben etwas, was man sich auch in einer Freundschaft gegenseitig schenken darf.
In einer Partnerschaft hätten wir dann das miteinander Leben und Sein. Das erfordert, sehr viel Verantwortung einander zu teilen - unabhängig ob es Sexualität gibt oder nicht.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Völlig richtig. Rosinenpickerei eben.
F+ bedeutet sich die Vorteile herauszupicken und seinen Gegenüber als Ventil für das eigene sexuelle Verlangen zu verwenden. Ohne Verantwortung.
Dass das Egoismus und die Unfähigkeit Vertrauen aufzubauen fördert, finde ich aber nicht schön. Nicht umsonst zerbricht fast jede sogenannte "Freundschaft". Das zeigt, dass dieses Konzept einfach nicht gut funktioniert. Aber da es 7,6 Milliarden Menschen gibt, gehen die potentiellen Partner ja nicht so schnell aus.
Muss jeder für sich entscheiden.
Wir werden F+ hinreichend oft antreffen, wo es nur um die Befriedigung eigener sexueller Bedürfnisse geht. Wir werden auch Freundschaften antreffen, wo es generell um so etwas außerhalb von Sexualität genauso geht.
Wo eine Partnerschaft Sexualität gesellschaftlich etabliert zugesteht, kann es auch dort zu solcher Befriedigung eigener sexueller Bedürfnisse gehen - und die Partnerschaft würde darin instrumentalisiert werden.
Geht es in einer Partnerschaft aber um mehr - und sprechen wir dann von Liebe, wo sich in Einheit die Partner*innen gegenseitig sehr viel einschließlich Sexualität schenken und das miteinander teilen, so dürfen wir das auch in einer Freundschaft gleichermaßen sehen.
Warum ist Freundschaft Plus so beliebt?
Weil das ne prima Sache ist. Wenn man auf der Suche nach dem/der Richtigen ist, kann man die Zeit, bis man den/die gefunden hat ganz prima überbrücken, ohne auf Spass verzichten zu müssen.
Es ist unkompliziert. Man hat keine Verpflichtungen und muss sich nicht rechtfertigen. Jeder hat seine Freiheiten. Es gibt kein streit
Jop.
Von mir aus soll jeder machen wie er will - Leben und leben lassen - es kann mich aber niemand zwingen deshalb alles gut zu finden.
Zum Glück kann man ja selbst entscheiden ob man bei dieser Lebensart mitmacht oder nicht.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich es für besser halte wenn Menschen, die sowieso (aus welchen Gründen auch immer) nicht dazu bereit sind sich auf eine andere Person einzulassen, sondern nur Spaß wollen, dann eine Freundschaft plus führen, bei der zumindest von Anfang an klar ist, dass es nur um Sex geht, als eine Beziehung anzufangen und die andere Person am Ende nur zu verletzen.
Es ist durchaus nicht so, dass hier vorab der Sex im Mittelpunkt steht. Es ist genauso umgekehrt möglich, dass man eng befreundet ist und sich zusätzlich angezogen fühlt. Und Verletzte sind nicht das primäre Ziel, das muss man differenzierter und nicht durch die Norm-Brille sehen.
Dann soll man es Sexbeziehung nennen. Bloss darauf würden sich die wenigsten wirklich einlassen.
Also wird eine Beziehung und Freundschaft geheuchelt, die aber eher eine reine Abzocke/Parasitentum ist von der einen Seite aus
Ja, da kann ich dir zustimmen. Die Objektifizierung eines Menschen zum persönlichen, kurzfristigen Vorteil ist definitiv ein weiterer Punkt.
Dieser Konsum-wegwerf-Wahn ist bedenklich.
Viele junge Menschen (zu denen ich auch gehöre) wissen heute gar nicht mehr, was wirkliche Freundschaft und Verbundenheit überhaupt bedeutet.