Warum ist es so verflucht schwer in Hamburg eine Wohnung zu finden?
Ich sitze seit einem Monat jeden Tag mehrere Stunden @ Immobilienscout24, Immonet, Immowelt und habe bereits Hunderte Anbieter angeschrieben und bin mittlerweile auf bestimmt 20 bis 25 Besichtigungen gewesen. Aber bisher leider nichts. Entweder "Wir haben uns für jemand anderen entschieden", oder überhaupt keine Antwort / Reaktion oder Hingehalte...
15 Antworten
1 Monat Suche ist in Witz - ich kenne etliche, die haben erst nach 1,5 Jahren das gefunden, was sie suchten (und bezahlen konnten) und das nicht mal in Hamburg, München oder Frankfurt, sondern in anderen Großstädten. Du brauchst also einen langen Atem. Und vllt. solltest du auf ein günstigeres Zeitfenster setzen und nicht gerade in einer Zeit, in der die neuen Semester beginnen oder gerne neue Arbeitsverträge abgeschlossen werden. Der Spätsommer/ Frühjahrsbeginn ist oft zusätzlich schwierig. Vllt. inserierst du auch mal selbst; wer dich dann kontaktiert, meint dich auch.
Nicht jeder Vermieter ist übrigens auf online-Portalen unterwegs, sondern nutzt die gute alte Tageszeitung. Das hat zwar alles nichts mit deiner Eingangs-Frage zu tun, aber was würde dir eine Antwort bzgl. der Ursachen konkret bei der Wohnungssuche helfen? Ändern könntest du die Ursachen eh nicht :o(
In der Zeitung sind leider kaum noch Wohnungs-Inserate drin. Ich habe selbst auf Immowelt inseriert, aber keinerlei Aufmerksamkeit darauf erhalten.
Glückwunsch! Hoffentlich kommt zur Zusage auch ein Mietvertrag :o)
Der Wohnungsmarkt in Hamburg zählt zu den härtesten in Deutschland. Unsere Autorin hat sich Monate lang durchgekämpft und lernte einige Tricks. Am Ende bekam sie fast ein schlechtes Gewissen.
das ist richtig : Angebot , Nachfrage und Preise sind da arg im Mißverhältnis
Die Makler-Vereinigung Berlin-Brandenburg erklärt:
"Inzwischen mache sich auch der Zuzug von Flüchtlingen auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar. „Die Flüchtlingskrise hat nicht vieles, sondern alles verändert und verschärft die Wohnungskrise“, sagte Gruhn. Vielerorts ziehen Flüchtlinge aus Gemeinschaftsunterkünften in reguläre Wohnungen und vergrößern damit die Nachfrage. Vor allem in den großen Städten dürfte es schwierig werden, diesen zusätzlichen Bedarf zu decken."
Auch hier also die Folgen einer desaströsen Grenzöffnung.
Hier im Großraum München kenne ich 4 Häuser mit insgesamt 16 Wohnungen, die vor 2 Jahren neu gebaut wurden. Speziell für anerkannte Flüchtlinge und Asylbewerber gedacht und vom Land Bayern für diesen Zweck vom privaten Bauherrn angemietet und bezahlt. Alle 16 Wohnungen stehen seit 1 1/2 Jahren komplett fertig und leer da.
Offensichtlich ist der Bedarf doch nicht so groß.
Es ist wirklich schlimm noch so eine Folge von dieser Einladung die schlimme Folgen hat.
Auch hier also die Folgen einer desaströsen Grenzöffnung.
Achtung: Die Grenzen wurden nicht geöffnet. Sie waren schon offen aufgrund des Schengen-Abkommens von Anfang der 90er Jahre. Doof war nur die etwas zu laut ausgesprochene "Einladung".
Das meine ich doch mit "Einladung", aber man darf nicht vergessen, dass auch schon vor dieser Einladung massenhaft Menschen ins Land über die offenen Grenzen kamen, ohne dass sie irgendwo an der Schengen-Aussengrenze aufgehalten wurden. Damals auch in großer Zahl von den verschiedenen Balkanstaaten des ehem. Jugoslawien und viele Afrikaner übers Mittelmeer und Italien. Italien und Österreich und natürlich auch die Schweiz haben die Leute einfach fahren lassen, wenn sie wußten, dass das Ziel Deutschland, Dänemark oder Schweden war.
Das Problem daran ist, dass eine vernünftige Wohnung in Hamburg , München etc. mit 60qm schon 350.000.- kostet , dadurch steigt die Miete aufs Extremste.
Jeder möchte dort wohnen, heißt natürlich auch, dass es eine menge Bewerber gibt , und dann wird wohl der Sicherste , Beste ... Mieter genommen.
Angebot und Nachfrage eben.
Ja, aber vor ein paar Jahren war es noch nicht so extrem...
Weiß ich leider nicht , habe gerade mal die 22 Jahre gekratzt :)
Aber warum war da vor ein paar Jahren nicht so, und jetzt schon ? vielleicht die zunehmende Urbanisierung?
Ja, könnte man denken, andererseits soll die Bevölkerung wegen Demographie eher abnehmen als zunehmen...
Genau das denke ich mir auch.
Auf diese Fragen werden wir wohl nie eine richte Antwort bekommen.
Aber tatsächlich sehr komisch , dass das Wohnungsproblem erst die letzten Jahre derart schlimm ist.
Nein, das ist ein falscher Eindruck. In München bspw. gab es das Problem auch schon vor 25 Jahren. Aus verschiedenen Gründen verschärft sich die Situation aber gerade:
- Viele Sozialwohnungen fallen aus der Sozialbindung
- Mehrere Städte und öffentliche Institutionen haben zahlreiche Wohnungen an private Investoren verkauft (bspw. Stadt Dresden, GBW der Landesbank Bayern oder die Deutsche Bahn). Die Käufer sind ausschließlich auf Gewinnmaximierung aus.
- Die Medienlandschaft (TV, Internet) stellt seit vielen Jahren das Leben in der Großstadt als einzig sinnvolle Lebensform für junge Menschen dar. Deshalb hab eine Art Landflucht eingesetzt. Bestimmte Städte, die auch häufig in Filmen vorkommen, wie Berlin, Köln, München und Hamburg spüren das ganz krass. Den Spruch "auf dem Land wurde es mir zu eng", habe ich nun schon bis zum Erbrechen gehört. Andererseits erlebe ich dann, wie junge Familien dann doch wieder aufs Land ziehen, sich ein Häuschen bauen, mieten oder kaufen und dann sehr zufrieden damit sind, dass hier die Kinderbetreuung noch auf relativ kurzem Weg und mit wenig Aufwand sicher gestellt wird.
- Der Brexit sorgt dafür, dass Firmen, die sich ansonsten in GB angesiedelt hätten, nun auf den Kontinent gehen. Speziell in der Bankenwelt werden Standorte in Deutschland, insbesondere Frankfurt gesucht. Um teure Mitarbeiter da hin zu bekommen, geht man nur in die bekannten großen Städte, was den Wohnungsmarkt zusätzlich verschärft, weil diese dann auch noch bereit sind, jeden Preis zu zahlen.
- Reiche Leute aus Russland und dem arabischen Raum kaufen Luxuswohnungen in großer Zahl, um ihren Reichtum im vermeintlich sicheren Deutschland anzulegen. So gehen dann schon ganze Stadtviertel an solche Klientel bestimmter Länder.
- Vor allem 2014 und 2015 gab es eine Welle der Einwanderung von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die nun auch in großer Zahl anerkannt werden und ebenfalls Wohnungen suchen.
- Aus der Türkei haben sich nach dem Putsch zahlreiche vom Regime bedrohte Bürger nach Deutschland abgesetzt, wo zum Teil schon Verwandte sind und auch diese anerkannten Asylbewerber suchen nun Wohnungen und können diese häufig auch gut bezahlen.
die Zeiten haben sich geändert...und das wird immer schlimmer
nicht nur in Hamburg, sondern auch in München ist es genauso schwierig
meine Tochter und ihr Freund suchen in München...ja sie hätten eine Wohnung bekommen in einer Asi-Siedlung und die haben sie abgelehnt...wer will da schon wohnen?
Beide sind voll im Beruf aber es gibt zu viele Bewerber leider
Teuere Neubauwohnungen bekommt man schon aber wer zahlt schon für 55 qm über 1.200 Euro und mehr? teilweise ohne Nebenkosten!
Es ist der Horror! schlimm für junge Leute
Muss es denn unbedingt München sein? Im Umland gibt es eine ganze Reihe fantastischer Kleinstädte und Gemeinden, von denen aus man sehr gut und auch relativ schnell nach München kommt.
Zudem ist im Umland die Situation im Bereich der Kinderbetreuung sehr viel besser, als in der Stadt. Kurze Wege, man bekommt recht schnell einen Platz in der Kita und auch sonst, kann vieles, was man im Alltagsleben braucht sehr viel schneller und einfacher erledigt werden, als in der Großstadt, in der man ggf. auch am Wochenende noch beim Einkaufen in diversen Staus "versinkt".
Ein Teil des Wohnungsproblems liegt darin, dass gerade junge Leute meinen, unbedingt in einer der bekannten und diesbezüglich berüchtigten Großstädte wohnen zu müssen.
Wir haben zum 1. Juli 2018 eine 2-Zimmer-Dachgeschoss-Wohnung mit 60 qm Wohnfläche in einer kleiner Wohnanlage mit nagelneuer Markenküche für EUR 550,- angeboten, inkl. aller Nebenkosten, Garage sowie Kfz-Stellplatz für EUR 700,- warm.
So, habe heute die Zusage für eine schöne SAGA-Wohnung erhalten.