Warum haben sich die Mauersegler dies Jahr so früh auf den Weg in den Süden gemacht?

5 Antworten

Mauersegler ziehen schon immer Anfang August und kurz nach dem Flüggewerden der Jungen (übrigens haben Mauersegler nur eine Brut im Jahr) weg, viel früher als Schwalben...

https://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler#Wanderungen = "Der Zeitpunkt des Aufbruchs ist offenbar photoperiodisch determiniert und beginnt bei Unterschreitung einer Tageslänge von ungefähr 17 Stunden inklusive Dämmerungsphasen."

= Je eine Stunde Dämmerung morgens und abends angenommen ist diese Grenze in München schon am 3., in Frankfurt am 7. (also gestern) und in Hamburg erst am 14. August unterschritten - vgl. https://dateandtime.info/de - die nördlichen Populationen ziehen tatsächlich später ab als die südlichen - anders als bei vielen anderen Arten...

Da sagst du was. Hier waren in diesem Jahr überhaupt keine Mauersegler. Und Schwalben werden auch immer weniger. Dafür mehr Stieglitze und Stare.

Aus der Südhalbkugel wird ein Kälterekord nach dem anderen gemeldet. Es war schon oft so, dass anschließend auch der Winter auf der Nordhalbkugel besonders kalt ausfiel. Und in vielen Teilen Deutschlands fiel der Sommer eher zu kalt als zu warm aus. Vielleicht merken die Vögel das irgendwie.

South America Snow Extent At All-Time Highs - A Forerunner For The Coming Northern Hemisphere Winter - Electroverse


realfacepalm  07.08.2022, 21:12
Und in vielen Teilen Deutschlands fiel der Sommer eher zu kalt als zu warm aus.

Sowas nennt man angesichts der bisher bereits zwei Hitzewellen wohl Klimawandelleugner-Ideologie bedingten völligen Realitätsverlust. ¯\_(ツ)_/¯

Spielwiesen  07.08.2022, 23:16

Wassermangel - das könnte ich mir als Grund für den vorzeitigen Abzug vorstellen. Wenn ich morgens gegen 6 Uhr aufwache und es ist ruhig draußen, weiß ich schon, dass die Tränken alle dringend nachgefüllt werden müssen.

Ich habe sogar eine Entdeckung gemacht: neulich besuchten mich relativ plötzlich viele ^^grüne Fliegen^^ - für mich grundlos, bis ich sie genau beobachtete: sie mieden meinen Fliegenfänger und gingen zu einem Blumentopf, bei dem ich es mit dem Gießen etwas übertrieben hatte, so dass die Oberflächte mit Wasser fast bedeckt war. Dort saßen sie in Mengen und _tranken_! Es war also nur das Wasser, das sie angezogen hat (dabei hatte ich mir schon Sorgen gemacht!).
So wird mir ein Phänomen nach dem anderen klar. (Jugend forscht! :-)!!

FabianPavian  07.08.2022, 23:36
@Spielwiesen

Ich habe Vogeltränken im Garten. Eigentlich auch alle meine Nachbarn. Aber es könnte sein, dass es aufgrund der Trockenheit weniger Insekten gibt. Bei uns hat es dieses Jahr viel weniger Apfelwickler gegeben.

Spielwiesen  07.08.2022, 23:45
@FabianPavian

Ja, denn auch Insekten haben Durst und nichts zu trinken! In den großen Untersetzern mit Wasser habe ich immer flache Kalksteine und Halme platziert, wo Insekten sich bis zum Wasser dran entlanghangeln und trinken. Diesen Blick für die Not auch kleiner Lebewesen habe ich mit anerzogen bekommen und kann mich gut hineinversetzen, wo es klemmt.

schwarzerkicker  07.08.2022, 21:30
Und in vielen Teilen Deutschlands fiel der Sommer eher zu kalt als zu warm aus. 

Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass es in Deutschland seit Wochen zu Waldbränden, verdorrtem Getreide und ausgetrockneten Flüssen kommt. Oder meinst du, ein deutscher Sommer müsste mindestens 45 °C haben? Wir sind hier nicht in Afrika.

bachforelle49 
Beitragsersteller
 09.08.2022, 12:13

Südpol kälter ... (?!) Die Gletscher schmelzen doch ohne Ende, und Eiskappen groß wie halb Europa brechen ab .. wegen Erwärmung ..der steigende Wasserspiegel verschlingt ganze Landstriche . usw .., jetzt fehlt nur noch die Aussage, das unser Winter hier kalt wie vor 10000 Jahren wird, damit unser "BUM" recht hat mit seinen düsteren Prognosen.., allerdings halte ich die Mauersegler ohnehin für schlauer ..

Vermutlich Nahrungsmangel.

Ich vermute Futtermangel wegen der Trockenheit, ausgetrocknete Tümpel ausgeräumte gärten etc.


bachforelle49 
Beitragsersteller
 08.08.2022, 09:29

vordergründig ja, da die Population nach hiesiger Beobachtung erkennbar in kurzer Zeit weniger werden, bei zunehmender Verstädterung und Versiegelung, ist aber noch viel schlimmeres zu befürchten .. in Sachen Natur betrifft es ja ohnehin "alles"