Warum glaubst du an Polytheismus?

5 Antworten

Weil die Welt komplex ist, weil sie widerstreitende Kräfte beinhaltet und weil die Menschen im Laufe der Geschichte ziemlich viele verschiedene Erfahrungen mit Gottheiten bezeugen.

Daher ist die Annahme mehrerer Gottheiten mit verschiedenen Kräften und Absichten viel logischer, als die Annahme eines einzelnen Gottes.

Viele polytheistische Religionen gehen übrigens von einer einzelnen Schöpfergottheit aus, und einer Vielzahl von anderen Göttern, die erst später entstanden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Bibel spricht von mehreren Göttern und Machtbereichen auf dieser Erde.ZB. Der Engel, der drei tage, gehindert wurde im Erdbereich, weil er nicht durch den Machtbereich kam zu David.

ZB Mose, welcher mit den ägyptischen Göttern rang.

Es gibt einen ewigen Kampf.

Die Kirchen gehen darauf ungern ein und erzählen irgendwas dummes Zeug.

Woher ich das weiß:Hobby – Wo nicht weiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14
Hinduis, Buddhismus

By the way: Hinduismus und Buddhismus können atheistisch und monotheistisch sein.

Warum glaubst du an Polytheismus?

Tue ich nicht, senfe aber trotzdem dazu.

Monotheismus ist nicht logischer als Polytheismus und Pandeismus/Pantheismus. Oft behaupten (vor allem muslimische Apologeten), dass es nicht mehrere Schöpfergötter geben kann, weil die sich in die Quere kommen. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Schöpfergötter müssen auch nicht allmächtig sein.


Aurofons  28.08.2024, 19:11

Allah war ja sehr lange der polytheistische altarabische Hauptgott.
Muhammad machte dann daraus einen Monotheistmus in dem er die anderen Gottheiten verbot und deren Darstellungen vernichten lies.

Die Bezeichnung "Gott" bedeutet, dass es Menschen gibt oder gab, die das so meinen, nicht dass es sich automatisch um einen echten Gott handelt.

Meteoriten als Steine vom Himmel waren auch Teil der Verehrung.
Ein Stein in der Kaaba durfte bleiben.

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Mayahuel  28.08.2024, 19:46
@Aurofons

Das gilt auch für die Religion Israels:

In der Anfangsphase der Geschichte Israels war die Religion Israels durchaus polytheistisch.
Texte wie Dtn 32,8-9; Ps 82; Ps 89,6-8 lassen erkennen, dass JHWH ein untergeordneter Gott in einem kanaanäischen Pantheon oder Götterrat war, dem El oder Eljon ( Gottesbezeichnungen / Gottesnamen) an der Spitze vorstanden.
Wenn auch nicht auszuschließen ist, dass bereits das frühe Königtum monolatrisch gedacht hat, kann der Befund keinesfalls auf den Volksglauben bzw. die Familienreligion Gesamtisraels übertragen werden.
So belegen die Erzelternerzählungen (Gen 31,53 Gott Nahors neben dem Gott Jakobs; Gen 31,19.34-35 → Terafim; aber auch Schaddaj [Gottesbezeichnungen / Gottesnamen] Gen 17,1, vgl. auch Hi 19,29 [Pl.]; Gottesbezeichnungen wie Schrecken Isaaks; Starker Jacobs), dass jeder Stamm bzw. jede Familie einen eigenen Schutzgott verehrte, der für die Belange der Familie verantwortlich gemacht wurde.
Dass diese Vielzahl von Göttern im Laufe der Traditionsgeschichte mit Jahwe identifiziert worden ist, steht außer Frage.

https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/monotheismus-at

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Aurofons  28.08.2024, 21:03
@Mayahuel
In der Anfangsphase der Geschichte Israels war die Religion Israels durchaus polytheistisch.

Nach den 10 Geboten war das dann verboten. Dann sorgte noch das Goldene Kalb für Ärger.

Die Erläuterung zum 1. Gebot zeigt, was und wo kein Gott ist, und daher Anbetung nicht erlaubt ist.

Ex 20,4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.

Also Gestirne am Himmel, auf oder unter der Erde (Vulkane, Bäume, Meteoriten) oder im Wasser.

Das heißt jetzt nicht, dass man die Sonne nicht malen darf. Nur zur Anbetung als anderen Gott darf das nicht gemacht werden.

Ex 20,5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;

Hier geht es um bereits Vorhandenes. Zerstört müssen sie nicht werden, nur als Gott darf das nicht behandelt werden.

monotheismus-at:

zwei Reisende richten ihre Segensformel an „JHWH von Theman“ bzw. an „JHWH von Samaria“. Es dürfte sich dabei um zwei unterschiedliche Manifestationen des Gottes JHWH handeln

Das sind nicht mehrere JHWH.
JHWH und andere Geistwesen können, da nicht orts- oder zeitgebunden an mehreren Orten prinzipiell gleichzeitig sein bzw. verehrt werden.

So weist z.B. die Bileaminschrift von Tell Dēr ‘Allā [Tell Der Alla] im Jordantal (→ Epigraphik; → Sukkot) auf eine recht illustre Götterrunde hin, in der JHWH fehlt.

Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt, ist für das Christsein auch relativ unwichtig. Wen es interessiert, darf da ja gerne forschen.

Es wird immer Leute gegeben haben, die weiter Polytheismus pflegten, JHWH nicht angenommen hatten oder nicht davon wussten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erzelternerzählung

Das Wort "Schutzgott" kommt da nicht vor.

Frage an Bing AI:
Gab es bei israealischen Familien nach den 10 Geboten noch Verehrung privater Hausgötter?

Antwort:

Nach den 10 Geboten, die Teil der jüdischen religiösen Tradition sind, gab es in israelitischen Familien keine Verehrung privater Hausgötter mehr. Die Gebote betonten den Monotheismus und die ausschließliche Verehrung des einen Gottes, JHWH. Dies führte dazu, dass die Verehrung anderer Götter, einschließlich privater Hausgötter, als unvereinbar mit dem Glauben angesehen wurde.
In der Praxis bedeutete dies, dass die israelitischen Familien ihre religiösen Rituale und Verehrungen auf den einen Gott konzentrierten und keine anderen Götter in ihren Haushalten verehrten. Diese strikte Monotheismus war ein zentraler Aspekt der jüdischen Religion und Kultur.
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Da muss man nicht dran glauben, das muss man auch nicht erklären können. Wenn man sich in der freien Natur befindet, dann spürt man es einfach: Die Anwesenheit, der Götter, der Geister, der Dämonen. Dann wird einem alles plötzlich klar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

tavukdoner 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 17:14

Also Dämonen und Geister sind keine Götter. Zweitens spricht deine Aussage nicht dafür, dass die Natur von mehreren Göttern statt von einem erschaffen wurde

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Saubandenkiddy  28.08.2024, 17:45
@tavukdoner

Im Heidentum, sind die Übergänge, zwischen den verschiedenen Arten, höherer Wesen oft fließend. So zählen z.B. im germanischen Pantheon, auch einige Riesen (Loki, Ägir, Ran, Skadi), zu den Göttern, obwohl sie als Riesen ja, Naturgeistern sind und somit eigentlich eher, bei den Dämonen eingeordnet werden müssten. Ähnliches gilt für die Alben/ Elfen, welche in der Edda, meist in die Nähe der Götter/ Asen gerückt werden. Das altgriechische Wort Daimon, bedeutet in etwa "den Göttern gleich" oder "den Göttern ähnlich". So verwundert es auch nicht weiter, das im griechischen Heidentum, Naturgeister, wie Nymphen oder Zyklopen, oft die Kinder olympischer Götter sind.

Im Paganismus, wird zwischen dem irdischen und dem göttlichen, nicht groß unterschieden. Die Götter selbst, sind die Natur und sind in der Natur allgegenwärtig. Und das die Götter Odin, Villi und We, sieben der neun Welten schufen, hielt ich bisher für Allgemeinbildung.

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Monotheismus vs. Polytheismus... Ich finde die Begrifflichkeiten tatsächlich beide Kontraproduktiv. Denn was mein man damit genau?

Die Bibel, das Christentum wäre in dem Sinne eine absolut polytheistische Religion genau wie der Hinduismus. Die Kirche verschweigt das aber gerne mal. Genauso merkwürdig ist es den Sanātana Dharma (Hinduismus) als rein polytheistisch zu beschreiben.

Für mich ist entscheidend, dass es nur eine „Quelle“ gibt: Gott. Der einzige Schöpfergott, der Höchste, wird in der Bibel El-Elyon genannt, was seine Erhabenheit beschreibt (dies steht in keinem Zusammenhang mit JHWH). Dieser El-Elyon ist gleichzusetzen mit dem „Brahman“ aus dem Sanātana Dharma und verfügt über ähnliche Eigenschaften.

Gott erklärt, dass niemand über ihm und niemand neben ihm steht, jedoch sagt er nichts über Wesen, die unter ihm sind. Daraus folgt, dass es niedrigere Halbgötter – Wesenheiten – gibt, die höher als der Mensch sind. Die Bibel beschreibt solche Wesen ebenfalls, wie zum Beispiel JHWH, der als Gott eines bestimmten Volkes und Landes vorgestellt wird. El-Elyon gilt dabei als der Höchste. Im Sanātana Dharma zeigt sich ein ähnliches Bild, allerdings gibt es hier nicht nur ein Dutzend, sondern Millionen göttlicher Wesen.

Letztlich kommt es auf die Definition an. Für mich ist eine Religion monotheistisch, wenn sie einen einzigen höchsten Gott hat, unabhängig davon, wie viele untergeordnete Götter benannt werden. Eine polytheistische Religion hingegen hat mehrere höchste Götter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Über 30 Jahre im christlich spirituellen Glauben