Die Frage, wie Religionen entstanden sind und wann Gott zum ersten Mal in Erscheinung trat, ist nicht einfach zu beantworten. Allerdings haben wir heute, im Vergleich zu früher, dank der Religionsgeschichte und der Archäologie eine solide Grundlage, um diese Entwicklungen gut zu rekonstruieren.
Bei der Auseinandersetzung mit dieser Frage müssen wir zunächst klären, ob Religion das Ursprüngliche war oder ob es davor bereits andere Formen des Glaubens gab. Die Antwort darauf ist, dass Spiritualität vor Religion existierte. Neurowissenschaftliche Forschungen haben mittlerweile nachgewiesen, dass wir im Periaquäduktalen Grau eine Gehirnregion besitzen, die für spirituelle und transzendente Erfahrungen verantwortlich ist. Daraus folgt, dass Spiritualität bereits in der Steinzeit, konkret in der Oldowan-Kultur des Altpaläolithikums, eine rudimentäre Form hatte. Von dort aus entwickelten sich primitive Rituale und Kultpraktiken, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. In einigen Naturvölkern Südamerikas finden sich bis heute Stämme, die in ihren Traditionen auf diese Wurzeln zurückgehen.
Diese frühen Glaubenssysteme waren animistisch, das heißt, sie gingen davon aus, dass jede natürliche Erscheinung beseelt war. So finden wir hier den Vorläufer des Polytheismus, der als sinnvoll erscheint. Man könnte diesen Ursprung vereinfacht als Animismus bezeichnen.
Ein spannenderer Aspekt in der Religionsgeschichte und Theologie ist die Frage nach der Primärquelle Gottes – der Moment, in dem Gott sich zum ersten Mal dem Menschen offenbarte. Diese Primärquelle impliziert, dass es irgendein transzendentes Ereignis gegeben haben muss, das zu einem radikalen spirituellen Umdenken in verschiedenen Kulturen zeitgleich führte.
Die älteste uns bekannte Quelle ist die Ausgrabungsstätte „Gunung Padang“ in Indonesien. Hier findet sich der Hinweis auf eine verschollene Hochkultur mit einer beeindruckenden Tempelanlage, deren ältester Baubeginn auf 15.000 bis 25.000 Jahre zurückdatiert wird. Einige mutige Archäologen setzen das Alter sogar auf bis zu 40.000 Jahre, basierend auf C14-Radiokohlenstoffdatierungen. Dies macht diese Stätte älter als Göbekli Tepe oder die ägyptischen Pyramiden. Religionshistorisch gehen wir daher davon aus, dass in dieser Kultur die Primärquelle zu finden ist, sowie die Vorläufer des heutigen Sanātana Dharma (Hinduismus), die über den Seeweg von Java nach Südindien gelangten und „mündlich“ überliefert wurden. Der Sanātana Dharma entstand also nicht direkt in Indien, sondern wurde dorthin gebracht, wo er sich in der vorvedischen Zeit innerhalb der Harappa-Kultur entwickelte. Ein Artefakt dieser Epoche ist die älteste bekannte Darstellung von Shiva.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Veden, insbesondere die religiösen und philosophischen Teile, zu den ältesten Glaubenssystemen unserer Erde zählen. Die sogenannten Shruti-Schriften gelten als besonders heilig, da sie direkt von Gott der von den Sternen kam an die damaligen Rishis überliefert wurden. Der Sanātana Dharma repräsentiert das erste religiöse Konzept mit einem Schöpfergott, der Vorstellung von Himmel und Hölle, Errettung sowie mit einer zentralen Lehre. Hier liegt dann auch der Nachweis, das historisch (Zeitlinie) betrachtet der Gott der Bibel und seine Lehre nicht der erste Gott sein kann der den Menschen lehrte. Da Vishnu / Krishna in den heiligen Schriften lehrte, das er alle anderen niedrigeren Götter erschuf, er aber der Höchste Gott über allen anderen ist.
Gleichzeitig entstanden an anderen Orten ähnliche Glaubenssysteme, darunter die der Sumerer, Babylonier, Akkader und Ägypter. An diesem Punkt wird die Religionsgeschichte klarer, denn hier liegt die Geburtsstunde Abrahams, der die Lehren der alten Götter übernahm. In diesem Kontext sind die Schriften der Bibel alles andere als exklusiv, da sie lediglich adaptiert und kopiert wurden. Der Monotheismus, den Christen als einzigartig betrachten, hatte bereits vor ihnen in Ägypten Bestand.
Die Frage, welche Religion die richtige ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Für mich steht fest, dass die älteste Religion, die wir heute kennen, auch die authentischste und ursprünglichste ist. Das, was Gott zuerst in seiner vollkommenen und irrtumslosen Lehre offenbarte, bleibt über alle Kulturen und Epochen hinweg gültig und unverändert. Daher vertraue ich auf den Gott und seine Lehre, der als Erster ein vollständiges Glaubenssystem vermittelte.