Also, ich als gebürtiger Mittelfranke will dir raten:
Wenn man keine Ahnung hat,
Die Grundlagen der Industrialisierung in Bayern wurden bis zum 2.Weltkrieg vor allem in Franken gelegt. Bayern war, bis auf die Landeshauptstadt, ein rückständiges Agrarland. Der Aufbau der Infrastruktur erfolgte durch Reichsmittel.
Nach dem zweiten Weltkrieg profitierte Bayern von mehreren Umständen
- aufgrund der begrenzten Industriestandorte hielt sich die Zerstörung durch Luftangriffe in Grenzen
- weil es amerikanische Besatzungszone war, lagerten wichtige Unternehmen ihre Standorte aus Berlin und Ostdeutschland nach Bayern um
-weil es keine nennenswerten Bergbau hatte war der Strukturwandel einfacher.
- Flüchtlinge und Gastarbeiter halfen während des Aufschwungs, indem sie die offenen Stellen besetzten und neue Unternehmen gründeten.
Dir mag auffallen, dass keiner dieser Gründe lautet "weil die Bayern so toll sind".
Trotzdem war Bayern von 1950 bis 1987 noch Empfängerland im Finanzausgleich.
Heutzutage ist Bayerns wirtschaftlicher Erfolg auf externe Faktoren angewiesen. Fremdenverkehr, Forschung, Absatzmärkte, Lieferketten... ohne den Rest von Deutschland, ohne die EU und die globalen Verflechtungen, wäre Bayern ganz schnell pleite.
Bayern ist keine Insel, die aus sich selbst heraus lauter Geld generiert und davon großzügig etwas abgibt. Bayern ist Teil eines komplexen Netzwerks und tut gut daran, das gesamte Netz stabil zu halten.