Warum fühle ich mich als wäre ich seine Mutter?
Hallo zusammen,
meine Frage bezieht sich nicht aufs bemuttern, eher auf ein Verhalten, dass sich zwischen meinem Partner und seiner Mutter abspielt. Wie er und seine Mutter in machen Situationen reagieren und miteinander umgehen.
Etwas unangenehm für Außenstehende. Kenne ich so nicht zwischen Kind und Eltern. Nun hatten wir zu Hause eine ähnliche Situation und plötzlich redet er so mit mir und reagiert wie bei seiner Mutter. Ich hab mich verhalten wie sie, meiner Meinung nach in einer Partnerschaft aber normal.
Wie geh ich damit um? Diese Verhaltensweise besteht bei den beiden ja schon seit Jahren. Danke für Ratschläge.
Gestern gings um den Geruch in der Wohnung nach dem Kochen. Mein Standpunkt: Ist nun mal so. Selbst wenn alle Türen zu sind, Knoblauch riecht nun mal und verzieht sich schon wieder. Sein Standpunkt: Nein dass kann doch nicht sein dass die ganze Wohnung danach riecht und ich kann das doch wohl im Wohnzimmer am besten beurteilen. Er hat sich ein einfaches "Ja, das stimmt" gewünscht und ich hab aber meine Meinung dazu gesagt. Ein total banales Thema, gestern aber tatsächlich ein kleiner Streit. Und er hat nicht locker gelassen und anstatt es einfach gut sein zulassen noch eins oben drauf und noch mal und nochmal. Ermüdend.
Wie gehen denn er und seine Mutter miteinander um? Was stößt anderen daran unangenehm auf oder ist zumindest befremdlich? Hast du einige (evt. die für dich schlimmsten) Beispiele?
Siehe oben unter der Frage
4 Antworten
Wenn ich dein Beispiel richtig verstehe, führt er sich bei seiner Mutter als verwöhnter Sohn, Pascha und nörgelnder Sesselfurzer auf, der, wenn man ihm nicht demütig zustimmt, wegen (nicht änderbarer) Nichtigkeiten einen Streit vom Zaun bricht. Sie reagiert darauf nicht reumütig Besserung gelobend, wie er es von einer braven Hausfrau und Mutter erwartet, jedoch auch nicht gleichmütig (zum einen Ohr rein, zum anderen raus), sondern gibt Kontra, wagt es also, aufmüpfig-rebellisch zu sein, und es entwickelt sich kindisches Gekabbel um irgendwelchen Blödsinn. Und so etwas findet nun auch bei euch statt.
Ich kann gut verstehen, dass du a.) nicht "Ja, das stimmt." gesagt hast, b.) zurückgebellt hast. Wer lässt sich denn auch Vorhaltungen machen für etwas, was nun mal nicht zu ändern ist? Wer lässt sich überhaupt von seinem Partner dämlich anmeckern? Frechheit, Unverschämtheit!
Da ich ja nicht weiß, wie ihr ganz allgemein euer Leben gestaltet und beruflich unterwegs seid, was ihr für gemeinsame und individuelle Interessen habt, ob ihr erst kurz zusammen seid, ob ihr überhaupt längerfristige Pläne miteinander habt etc.etc., kann ich mir grob nur 3 Alternativen vorstellen:
- Es zeichnet sich jetzt langsam ab, dass er eher ein traditionelles Rollenverständnis hat: Mann thront, Frau dient, kann aber neben den Diensten am und für den Sesselfurzer gern arbeiten gehen, spült es doch so zwei Gehälter in die Kasse. Wer thront, hat aber natürlich recht. - Mein Rat: Auch andere Mütter haben hübsche Söhne, es soll darunter sogar solche geben, die absolut zeitgemäß denken und kein Heimchen am Herd wollen und brauchen, was nicht bedeutet, dass man nur Pizza aus dem Karton futtern muss. - Schieß ihn in den Wind!
- Er bringt einige schlechte Gewohnheiten aus seinem Elternhaus mit, die es gilt, ihm auszutreiben. Um das von dir gebrachte Beispiel zu nehmen: In solch einem Fall empfiehlt es sich, ihn einfach ins Leere laufen zu lassen, z. B. mit "Dann mach's Fenster auf, oder setz dich auf den Balkon!", "Du kannst ja derweil den Müll runterbringen, einkaufen gehen oder endlich mal den Keller aufräumen." Egal, was, gib ihm ne Aufgabe. Er hat ja anscheinend nichts zu tun und langweilt sich mit sich selbst. / Oder eben einfach gleichmütig reagieren "Jaja, das hat Knoblauch so an sich." und die Tür zumachen. Lass dich nicht provozieren! Irgendwann hört er schon mit seinen Langeweile-Zickereien auf.
- (Für meine letzte Variante müssen beide aber ein gut eingespieltes, gleich starkes(!) Team sein, schlagfertig sein, mit Worten spielen können und vor allem Humor haben, also zur Selbstironie fähig sein.) Er ist normalerweise ein vernünftiger Typ. Aber wenn ihm irgendeine Laus über die Leber gelaufen ist, ist er ungenießbar. Geh auf seine Provokationen ein, und mach ihn noch wütender. Gib ihm damit die Gelegenheit, so richtig Dampf abzulassen. Und dann nach einigem Hin und Her mach irgendetwas, tu oder sag Dinge, wobei du weißt, dass du ihn letztendlich unweigerlich zum Lachen kriegst oder jedenfalls zur Aufgabe bringst "O.k., du hast gewonnen!". Das kannst aber auch du sein, die die Flügel mit nem Grinsen und "So, nun Schluss und Frieden. Mir fällt nix mehr ein." einstreicht. - So ne Streiterei kann doch manchmal ganz erfrischend sein.
Ich hänge mich einfach mal an die gute Antwort dran und ergänze bzw. unterstreiche etwas:
Mach immer klar, dass du ihm da nicht zustimmst, gerade auch dann, wenn er sein Verhalten anders meint, aber es so einfach nicht bei dir ankommt, und er dann aber quasi die Bestätigung will, dass du dich geirrt hast. Nach meiner Erfahrung können die Überredungsversuche, gerne auch mit Aussicht auf "alles wieder gut, wenn du zustimmst", ziemlich lange dauern, das musst du aber nicht die ganze Zeit mitmachen. "Du kannst jetzt noch reden, wie du willst, aber ich sehe es einfach anders." Dann hast du deinen Standpunkt klargemacht und auch, dass es dabei bleibt. Dabei muss es übrigens gar nicht um Rechthaben gehen, manchmal kann es eben auch die eine und die andere Meinung parallel geben.
Danke dir, das hilft mir wirklich weiter! :)
Ich denke bis zu einem gewissen Punkt ist das durchaus normal und kommt in vielen Beziehungen mal vor.
Das sollte aber natürlich keine riesigen Ausmaße annehmen denn im Grunde seid ihr Partner und nicht Mutter/Sohn.
Das klingt nicht gesund. Ich hätte auf jeden fall anders reagiert als die Mutter es tun würde.
Du bist keine "Nebenmutter"
Das kam aus dem Bauch heraus.. Ich war selbst etwas verstört, war definitiv keine Absicht. Ratschlag wie ich damit umgehen kann?
Verstehen kann ich es schon irgendwie. Erstmal so lassen und beim nächsten Mal anders reagieren. Es wird die Gelegenheit kommen. Und dann auf seine Reaktion warten.
Er hat nicht lockergelassen, du aber auch nicht, oder?
Oder wie kam es zu den Wiederholungen? Läuft er dir hinterher und rhabarbert dich zu? Ohne dass du was entgegnest?
Hab irgend wann aufgehört dagegen zu steuern. Aber nach seinem 10ten Rhabarber platzt einem dann doch der Kragen..
Wow, danke dass du dir so viel Zeit genommen hast! Variante 2 trifft wohl am ehesten zu. Das ist auch mein Plan, da gibts so einige Dinge aus dem Elternhaus die ganz schnell verschwinden sollten. Also die Idee mit dem ins leere Laufen lassen klingt sehr gut, genau so eine Antwort habe ich gebraucht. Vielen vielen Dank!!