Was ist der Unterschied zwischen Pädagogik und Erziehungswissenschaft?

5 Antworten

Pädagogik ist nach meinem Verständnis in erster Linie die Arbeit mit Menschen, während Erziehungswissenschaft halt eine Wissenschaft ist und somit einen Forschungsanspruch hat, an dem sich dann die pädagogik bedient. Gleichermaßen kann nur durch die tatsächliche Arbeit zur Forschung beitragen

Im Prinzip schon richtig ausgedrückt. Pädagogik ist die Anwendung von Erziehung, Erziehungswissenschaften beschäftigen sich theoretisch mit der praktischen Aktivität. Also der Pädagoge tut, der Wissenschaftler denken und analysiert.

im Grunde ist es relativ einfach: das eine ist der deutsche Begriff für das andere...

In der Praxis hat eine Hochschule entweder das Fach Pädagogik oder eben Erziehungswissenschaft im Portfolio. Alles andere in den anderen Antworten beschriebene (z.B. Sozialpädagogik oder Sozialarbeit, letztere kann und muss auch der Soziologie mit zugeordnet werden) betrifft Teile aus den oben genannten. Ich habe Erziehungswissenschaften studiert und lange in der pädagogischen Praxis gearbeitet. Pädagogik ist also die Wissenschaft zur Erziehungsthematik und deren Wirkung auf menschliche Lebensbereiche, wie die Psychologie die Wissenschaft zu den seelisch-geistigen Prozessen und deren Folgen auf Lebensbereiche ist (Psychologie habe ich auch studiert und arbeite darin in der Praxis - hier wird der in den anderen Kommentaren genannte Unterschied zwischen Theorie und Praxis übrigens nicht thematisiert, wie in allen anderen Wissenschaften auch nicht, so einen Unfug gibt es im Grunde nur in der Pädagogik).

Also Pädagogik steht mehr für die Praxis und Erziehungswissenschaft mehr für Forschung


Steffichen2010 
Beitragsersteller
 30.08.2010, 18:17

könntest du das vlt noch detaillierter ausdrücken? :)

Das ist nicht so einfach zu beantworten, denn es sind , richtig betrachtert, DREI Berufsbilder:A. Erziehungswissenschaftler: Er visualisiert und analysiert Geschehen und Art, versucht als "Schreibtischtäter" Gesetzmäßigkeiten und Regeln festzustellen oder zu erstellen. B: Sozialpädagoge/arbeiter: Arbeitet überblickend für und am Probanden, stellt Regeln auf und sorgt für deren Eihaltung. C: Erzieher: Ist die praktisch an erster Stelle stehende Instanz, die meißt unter Anweisung durch Sozialpädagogen/Arbeiter die direkte Arbeit am Menschen durchführt. Ein viertes Berufsbild ist das des "Sozialmanagers". Es ist ein "Zwitterberuf", da er sowohl durch Dipl.-Sozialpädagogen/Arbeiter, als auch durch Erzieher durch ein Aufbaustudium ausgeübt werden können. In der Regel sagte man, als das "BErufsbild" Erziehungswissenschaft aufgebaut wurde: Das Berufsbild wurde nur dafür aufgebaut, damit "Sozialpädagogen" einen "billigen Doktortitel" erhalten können. Es gab noch keine tatsächlichen Betätigungsgebiete für diesen Berufsstand. dieses "Vorurteil" hat sich bis heute seltsamer weise gehalten...... Chiliheadz.


alfvait  31.08.2010, 13:00

übrigens: die Studiengänge Erziehungswissenschaften sind in Deutschland älter als die Studiengänge Pädagogik und erst recht viel älter als sozialpädagogische Studiengänge - somit kann das Berufsbild des Erziehungswissenschaftlers kaum Konsequenz aus dem Ziel sein, Sozialpädagogen einen "billigen Doktortitel" ermöglichen zu können. Und noch etwas: die Promotion in Pädagogik/Erziehungswissenschaften ist weitaus schwieriger wie die in Medizin, warum also "billig"? Bitte erst überlegen, dann schreiben...

chiliheadz  02.09.2010, 11:14
@alfvait

Entschuldigung! STIMMT! Gemeint war Soz.-Wiss.!Chiliheadz.