Plötzliches Distanzgefühl, was kann ich tun?
Hallo Zusammen,
ich habe zu meiner Mutter eine unheimlich gute Beziehung. Ich bin Anfang 20 und war auch schon immer ein kleines Mama Kind, was vielleicht auch daher kommt, dass ich keine gute Beziehung zu meinem Vater habe. Auf jeden Fall verstehe ich mich mit meiner Mutter super und ich kann mit ihr über fast alles reden und ich weiß auch, dass ich meiner Mutter super wichtig bin. auch die Beziehung meiner Mutter zu meinem Vater ist eher schlecht (wegen ganz vielen verschiedenen Gründen). Dennoch sind sie noch zusammen.
letztens hatte ich einen größeren Streit mit meinem Vater (was nichts Neues ist) und meine Mutter stand dadurch etwas zwischen den Fronten. Allerdings war zwischen mir und meiner Mutter alles gut. Einen Tag später hab ich eine leichte Distanz meiner Mutter gespürt ggü mir.
Dadurch habe ich angefangen zu grübeln und um nichts „falsch“ zu machen (was absolut unnötig ist und vorher noch nie vor kam) , habe ich in manchen Stationen nachgedacht wie ich zb antworten soll. Und sowas habe ich bisher NIE bei meiner Mutter gemacht, weil ich sonst wie ein Wasserfall rede etc. Das Ist wie, wenn man jemanden nicht so gut kennt und manchmal nicht so weiß was man sagen soll. Und ich finde es schrecklich dass ich dieses Gefühl meiner Mutter ggü. verspüre. Ich war/ bin selbst ein wenig wie ein anderer Mensch, total ohne Selbstbewusstsein und voll mit Zweifeln. Ein paar Tage später hab ich meiner Mutter auf meine Gedanken und sorgen angesprochen, da mich es wirklich fertig gemacht hat, diese Distanz von ihr zu spüren und dass ich mich dadurch auch anders verhalten habe.
sie macht mir deutlich klar dass alles gut sei und wirklich nichts ist und sie mich wie immer lieb hat. Aber leider hat das in mir nichts geändert. Ich habe angefangen jede Situation zu analysieren und in allem diese Distanz zu sehen. Ich fühle mich dauernd angespannt. Wenn sie mich anders angelächelt hat etc. Also wirklich so kleine unnötige Dinge und so kenne ich mich selbst nicht. Und sowas war in der Vergangenheit nie ein Problem.
mir geht es aktuell dadurch gar nicht gut. Egal wie oft mir meiner Mutter klar macht, dass alles gut ist usw Ich sehe in ihrem Verhalten genau das Gegenteil.
ich weiß nicht was mit mir los ist und woher auf einmal meine Gedanken kamen. Ich glaube meiner Mutter da sie auch sehr ehrlich ist, allerdings sagt mir mein Kopf dann doch etwas anderes.
ich habe eine ziemlich große Angst, dass diese Situation nicht weg geht und ich mich meiner Mutter gegenüber nicht mehr wie vorher verhalten kann.
vielleicht ist jemanden von euch auch schon mal so ein Umsprung in sich selbst passiert, dass man plötzlich das Verhalten des anderen so sehr anzweifelt und nur das negative sieht.
ich weiß wirklich nicht, wie ich aus meinen Gedanken und dieser Situation herauskommen soll….
2 Antworten
Wie wäre es, wenn du dich mit deiner Mutter UND deinem Vater mal hinsetzt und analysierst, wie es immer zu diesen Streitgesprächen zwischen dir und deinem Vater kommt, was jeder als Ursache empfindet (welche Gefühle, Sorgen, Ängste, nicht, ob die Spülmaschine korrekt eingeräumt wurde) und wie man das in Zukunft verändern könnte. Z.B. statt zu streiten bringt jeder kurz sein Anliegen vor und dann wartet man bis zum Abend/ Morgen/ nächsten Tag oder sogar länger, um die Sache zu klären, so dass schon etwas Gras über die Sache gewachsen ist und man sachlicher erklären kann, was einen stört und auch mehr Kompromissbereitschaft hat.
Immerhin steht deine Mutter ja zwischen den Fronten und möglicherweise ist dein Vater unterschwellig eifersüchtig, dass du dich so gut mit deiner Mutter verstehst oder sie so viel Zeit mit dir und weniger mit ihm verbringt?
Ich würde mal ein paar Tage (eine Woche) den Kontakt zur Mutter minimieren, dich stärker auf anderes konzentrieren und schauen, ob sich dein Gefühl bessert.
Bedenke, dass diese Streits vermutlich auch deine Mutter stark belasten.
Wäre es möglich, dass du mit einem anderen Verwandten oder Freund deines Vater redest und der mal deinen Vater anspricht? Von Vertrauensperson zu Vertrauensperson ist das manchmal leichter als von Streitpartner zu Streitpartner.
Mein Bruder, der in dieser Hinsicht eher eine „Aussenperson“ ist, hat bereits mit ihm geredet aber mein Vater beruhigt sich nicht. Mein Vater sieht sich leider oft sehr als das Opfer, wobei er eigentlich die Person ist, die in der Vergangenheit schon oft riesigen Mist gebaut hat.
ich glaube dass er sich einfach mit der Zeit wieder beruhigt und dass gerade niemand etwas bei diesem Streitthema ändern kann..
Du hast völlig unbegründete Ängste, Zweifel, Unsicherheiten, bist übersensibilisiert/hyperfokussiert und leidest unter Grübeleien. Das ist psychisch schon nicht mehr ganz gesund.
Wenn du damit häufiger Probleme hat, solltest du vielleicht über eine Therapie nachdenken.
wahrsch hast du damit recht.
Ich bin eine lange Zeit zu einer Therapie gegangen, leider hatte ich wegen meiner Arbeit keine Zeit mehr dazu. Ich habe trotz meines Zeitmangels vor, wieder damit anzufangen. Da das jedoch etwas dauert, dachte ich, ich suche hier mal Rat bzw Leute, die ähnliches erlebt haben.
Es geht eigentlich. Wenn es mit meiner Mutter zu tun hat schon eher, weil sie mir so wichtig ist. Bei anderen Dingen bin ich eher so im Durchschnitt.
hochsensibel bedeutet, dass man innere und äußere Reize intensiver wahrnimmt und sie auch bewusster und länger verarbeitet als der Durchschnitt
Danke für die Definition. Danach würde ich dennoch bei meiner vorhergehenden Antwort bleiben. Wenn es um meiner Mutter geht schon eher, in anderen Situationen hält es sich auf jeden Fall in Grenzen.
Danke für deine ausführliche Antwort!
An sich ist das eine gute Idee.
Leider ist die ganze Geschichte mit meinem Vater etwas schwieriger. Ich habe bereits versucht wegen des Streits mit ihm zu reden, allerdings zeigt er hier absolut kein Interesse es irgendwie klären zu wollen und sieht meine Seite nicht.
Mein Vater ist was das angeht sehr schwierig, daher werde ich mich leider nicht zu dritt zusammensetzen können.
ich glaube auch, dass die aktuelle Situation meine Mutter belastet und vor allen gerade auch mein Verhalten, weil sie selbst ratlos ist, was mit mir los ist.