Warum braucht man bei einer reinen Videokamera einen Verschluss und wieso wird er in einer Gradzahl dort angegeben?

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Das kommt noch aus der analogen Filmzeit, hier hatten Filmkameras keinen Verschluss, der sich von oben nach unten bewegt, sondern eine Scheibe die im Kreis läuft.

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180 Grad bezeichnet den offenen Bereich der Scheibe, also bedeutet in dem Fall, dass die Belichtungszeit um die Häfte verkürzt wird. Die normale minimale Belichtungszeit liegt theoretisch bei 1/24 (da ein Film 24 Bilder die Sek hat). Also bei 180 Grad sind es 1/48 bei 90 Grad 1/96 usw. Wegen der Komplexität des Mechanismusses ist es nicht möglich, dass die Scheibe offener als 180° ist.

Bei heutigen Digitalkameras wird kein Verschluss mehr gebraucht, es findet digital statt. Kommt wahrscheinlich auf die Kameramarke an, wenn dort der Verschluss in Grad angegeben wird. Also bei Canon ist das mal nicht der Fall.

 - (Technik, Technologie, Kamera)

Der Verschluss definiert, wie lange wirklich bei einem Bild aufgenommen wird. Ein Bild dauert 1/25 Sekunde, was einer Aunahmezeit von 0,04 Sekunden entspricht. In 0,04 Sekunden kann schon viel im Bild passiert sein, so dass man ein unscharfes Bild erhält BEwegungs-Unschärfe). Deshalb kann man der Kamera mitteilen, dass sie kürzer belichten soll, also mit 0,01 Sekunde oder 0,004 Sekunden. Dadurch wird natürlich die Lichtempdindlichkeit des Aufnahmechips herabgesetzt, so dass mit größerer Blender gefilmt werden muss oder das Signal in der Kamere stärker verstärkt werden muss.

Bei diesem "Shutter" wird aber nicht mechanisch der Chip verdeckt, sondern er wird nach Start der Aufnahme früher ausgelesen.

auch eine videokamera kann nur einzelbilder in schneller folge aufnehmen (normal = 24 fps), daher hat sie ein anders gestalteten verschluß.

die gradazhl bezieht sich auf den bildwinkel des objektivs, entsprechend der brennweite.

deine 180° wäre ein sog. "fisheye" in der fotografie, das wird im film nur für extreme aufnahmen eingesetzt. beim filmen gelten bezüglich brenneite und aufnahmewinkel dieselben maßstäbe wie bei der fotografie.


Hallo

Film arbeitet mit einer Sektorblende als "Verschluss" (Umlaufverschluss). Die Sektorblende ist bei Kinokameras nach 1950 variabel von 0-235° bzw es gibt Sonderformen (Beaulieu) mit bis 360°. Mit der Sektorblende kann man dann die "Shuttertime" einstellen und Effekte erzeugen deswegen arbeiten viele mit Sektorwinkelangaben weil das leichter Visualsierbar ist bzw Hollywood damit schon seit 100 Jahren arbeitet. Typische Sektorwinkel sind 90, 135, 180, 225, 270 weil in etwa je einen Lichtwert auseinander. Der Standardwert ist 180° mit Farbfilm wurde bis etwa 1955 zwangsweise 220-245° der Standard das ist auch die "XL Sektorblende" bei Schmalfilmkameras. Wegen dem grossen Winkel hatte man bei Farbfilm unschärfere Einzelbilder und denn Rolling Shutter Effekt ausgeprägter deswegen wurden die Taktzeiten der Sektorblende bei der Projektion halbiert bzw auch geviertelt. Damit das funktioniert musste die Projektionslampe wesentlich heller werden, die Bildbühne gekühlt und man brauchte hochlichtstarke Optiken

Cine Videokameras haben/brauchen immer noch eine mechanische Sektorblende vor allem bei grossen Sensoren, es gibt aber zb LCD Shutter die man auch als Graufilter verwenden kann.

Bei TV Video wird das durch die Ausleszeit des Sensor erzeugt bzw bei Imagon Röhren machte das der Modulator/Bildumsetzer. Das hat aber Nachteile beim Bildstand und erzeugt(e) Bildfehler.