Warum beschränkt sich die Wahrnehmung der Deutschen Geschichtenur auf die Nazis?
Gerfüllt wird wenn über dt. Geschichte gesprochen wird, fast ausschließlich über die Nazis geredet.
Siehe die ganzen Dokumentationen dazu?
Warum ist die Geschichte vor den Nazis nicht auch so stark in Erinnerung?
Zum Vergleich wäre Japan zu nennen, wo der 2. WK trotz Kriegsverbrechen eine Randnotiz ist und man seine Jahrhunderte alte Geschichte lebt und feiert.
7 Antworten
In meiner Heimatstadt Aachen sind von den Römern bis Kaiser Karl durchaus andere Epochen präsenter. Mit den Nazis hatten wir Rheinländer es eh nicht so sehr wie andere Teile Deutschlands. Napoleonisch waren wir auch mal.
Es gab wesentlich braunere Gegenden in Deutschland. Und in Aachen war der zweite Weltkrieg schon 1944 vorbei. Ich sage nicht, dass es hier keine Nazis gab.
Die unmittelbaren Nachkriegsjahre waren eher die Zeit der Verdrängung als der Aufarbeitung. Das begann dann mit der 68-er Bewegung und hält bis heute an. Dass es aber immer noch Defizite gibt, zeigt das Aufkommen von Rechtspopulisten wie der AfD. Es zeigt, dass sich eine Gesellschaft auch wieder zurückentwickeln kann.
Es ist nicht hilfreich, die Zeit des Nationalsozialismus als Vogelschiss der Geschichte zu bezeichnen.
Es ist meiner Meinung ein Unterschied wenn man nicht das negative der Deutschen Geschichte in den Vordergrund haben will und das Nazi Regime als Vogelschiss zu bezeichnen.
Ich mag persönlich die Japanische Sichtweise, die den 2.WK zwar als dunklen Fleck ihrer Geschichte anerkennt, aber die Kultur und die positiven Ereignisse in deren Geschichte in den Vordergrund stellt.
Gauland hat seinen Fehler eingesehen und sich entschuldigt. Seine Anhänger sind da weniger einsichtig.
Japan setzte auf Verdrängung. Aber Schönfärberei ist keine ehrliche Aufarbeitung.
Weil wir damit einen unglaublichen schrecklichen und relevanten Teil zur Weltgeschichte beigetragen und es relevant ist sehr viel darüber aufzuklären, damit es nicht wieder passiert.
Sagen wir ich halte nicht viel von Japans Umgang mit diesem Teil seiner Geschichte...
Und es wird viel mehr über neuere Geschichte, wie ja auch die DDR geredet, weil sie die direkten Entwicklungen der Gegenwart viel detaillierter und direkter beeinflusst hat
Auf das Thema wird vermutlich ein etwas größerer Schwerpunkt gelegt, weil es halt der traurige Tiefpunkt der deutschen Geschichte war mit dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg. Eine Art "mahnender Effekt", der zeigen soll: sowas darf niemals wieder geschehen!
Allerdings ist es ein Trugschluss, dass sich die heutige Geschichtswissenschaft nur mit diesem Abschnitt der deutschen Historie befassen würde. Es gibt auch super viele Dokus (und Facharbeiten) die sich mit dem HHR (Mittelalter), dem alten Fritz und seinem Preußen oder auch dem Dreissigjährigen Krieg befassen.
Kennst du die Doku-Reihe " Die Deutschen"? Kann ich echt empfehlen!
Die kenne ich noch nicht. Werde ich mal suchen. Ich finde die Deutsche Geschichte unglaublich spannend und würde mich nur freuen, wenn die Zeit vor den Nazis mehr gewürdigt werden würde.
Ein wesentlicher Unterschied ist, dass Japan schon lange vor dem zweiten Weltkrieg ein geeintes Reich war und sich auch als eine Nation identifizierte, während in dem Gebiet, das wir heute Deutschland nennen, Vielstaaterei herrschte. Im ehemaligen Preußen gibt es schon noch viele geschichtliche Relikte der Zeit, als es Preußen noch gab, das ist für jemanden aus Bayern aber quasi Ausland.
Es wäre schön, wenn's wahr wäre. Aber leider ...