Warum waren japaner und inder für die nazis arier obwohl die nazis asiaten als untermenschen sahen?
14 Antworten
Sie galten als Ehrenarier, weil Berlin und Tokio ein Zweckbündnis hatten. Das ist wie der Ehrendoktortitel. Man ist kein echter Doktor, man wird nur so bezeichnet.
Die Nazis benutzten eine sprachwissenschaftliche Hypothese als (eine der) Grundlage(n) für die Behauptung einer gemeinsamen biologisch verstandenen Rasse. Auf Grund von Ähnlichkeiten der altindischen Sprache Sanskrit mit Altgriechisch und Latein hat sich in der Sprachwissenschaft die Überzeugung gebildet, dass es eine gemeinsame indo-europäische Sprache gegeben hat, aus der sich diese entwickelt haben. Nach der in der frühen Sanskrit-Überlieferung (den Veden) angegebenen Selbstbezeichnung, Aria wurde diese Sprachfamilie dann auch indo-arische genannt. Ein gemeinsamer sprachlicher Ursprung ließ in der damaligen Ideologie den Schluss auf eine gemeinsame biologische Abstammung zu und so konnten die frühindischen Kulturen, ebenso wie europäische als "arisch" bezeichnet werden. Die tatsächlichen Inder wurden wohl aber als verfälschte Rasse gesehen, die sich von den vedischen "Ariern" durch Hautfarbe, Ritualpraxis, Sprache etc. unterschied. Auch diese Unterscheidung zwischen Aria und Nicht-Aria findet sich bereits in den Veden. Es gibt noch heute Forscher, die versuchen, die (hypothetische) Ausbreitung der Sprachen mit genetischen Besonderheiten in Verbindung zu bringen und so nicht nur die sprachlichen, sondern auch biologischen Verbindungen aufzuzeigen, in den deutschsprachigen Kulturwissenschaften ist so ein Ansatz jedoch heute verpönt, besonders durch die nationalsozialistische Forschung und ihre Folgen...
Nordindien war im Altertum das Herrschaftsgebiet der Arier. Das Wort "Arya=Edler, Adliger" bezeichnet in Sanskrit aber keine Rasse oder Volkszugehörigkeit, sondern eine Klassenzugehörigkeit, nämlich die zur Aristokratie.
Das bestritten die Nationalsozialisten gar nicht, allerdings verachteten sie die Nordinder der Gegenwart als degeneriert, rassisch entartet und unfähig, sich der englischen Kolonialherren zu entledigen.
Dass die Japaner Arier seien, wurde zu keiner Zeit behauptet. Hitler erträumte sich von seinem Bündnis mit Japan nur die Eröffnung der asiatischen Front gegen die SU.
die Arya (आर्य ārya) kamen aus Zentralasien, waren den historischen Zeugnissen zufolge hell in der Haar- und Gesichtsfarbe, im Unterschied zu den einheimischen dunkelhäutigen Candala, waren ein kriegerisches Reitervolk, erfanden das Rad und brachten es mit bei ihrem Einmarsch nach Nordindien. Sie stellten die Kriegerkaste über die unterworfenen indigenen Stämme und hatten eine ähnliche Städteverfassung wie die alten Griechen. Älteste Quelle ist das Gesetzbuch des Manu, in vedischer Sprache.
Die Rassenlehre der Nazis ist eben unwissenschaftliche, ideologische Schwafelei. Weil man Japaner und Inder brauchte als Verbündete wurden sie zu Ariern erklärt. Wobei einige Inder Arier sind und die Japaner garnicht, wenn man von den echten Ariern spricht und nicht von denen der Nazis.
Ich empfehle "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" von Alfred Rosenberg dem Chefideologen der NSDAP. Rosenberg hatte wesentlichen Einfluss auf die Rassenideologie der Nazis. Dort gibt es Passagen warum Inder auch Arier sein sollen.
Eigentlich hat man nur versucht sich was zusammen zuschustern damit es passt. So kam es auch dazu das später Slawen in der SS waren, auch die die vorher noch als minderwertig galten.
Hat auch was damit zu tun, dass sich Volksgruppen im Raum des antiken persischen Reiches als Arya ( neupersisch آریائی āryā’ī).
Dat alles vermengte sich unter den Nazis gerade bei Rosenberg zum europäisch/deutschen Begriff des Ariers.
Japaner musste man als Arier sehen, denn die Japaner waren noch vor den Deutschen auf einem Trip auf dem sie sich als einzig wahre Rasse sahen. Es gab dort eine rassistische Schrift noch lange vor Mein Kampf und Co in dem man dem Japner erklärte wie einzigartig sie waren. Hieß iwas mit "Die Einzigartigkeit der japanischen Rasse" (hab das irgendwo in den tiefen meiner Unterlagen) nannte man da Yamato-Rasse. Deshalb waren sie Brüder im Geiste, beide hatten Rassenideologien wo ihr jeweiliges Volk als die Herrenrasse galten.
In Deutschland der Arier und in Japan die Yamato-Rasse, gerade in Japan merkt man bis heute wie wichtig ihnen Heterogenität ist, schau einfach mal in ihr Einwanderungsgesetzt, dat schwingt bei denen noch ziemlich mit, natürlich lange nicht mehr so krass wie damals.