Warum bekommen Transmänner kinder wenn sie "Männer" sein wollen?


28.09.2022, 20:09

Also er hat wortwörtlich das kind geboren.

2 Antworten

Von Experte emyness bestätigt

Transsexuelle Männer wollen nicht "Männer sein". Sie sind Männer.

Natürlich nicht biologisch. Daran wird sich aber auch nie etwas ändern. Wir als Personen sind das, was denkt, was sich selbst betrachten kann. Ob wir Mann oder Frau sind, ist ein fester Teil unserer Identität und unseres Selbstbildes. Das nennt man Geschlechtsidentität. Diese ist (allem Anschein nach) angeboren und zumindest nicht veränderbar.
Bei Manchen Menschen ist es so, dass sie eine männliche Identität haben, aber einen weiblichen Körper. Die Identität macht uns als Person aber mehr aus, als Geschlechtsteile und Chromosomen, daher sind diese Personen (transsexuelle) Männer.
(Und natürlich wünschen sie sich, sie könnten auch biologisch männlich sein, aber bis auf den Hormonspiegel ist das eben nicht machbar)

So viel dazu.

Einen Kinderwunsch haben sehr viele Menschen. Das ist bei Transsexuellen nicht anders. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, wie man diesen Wunsch erfüllen kann, dann gibts natürlich auch welche, die diese Möglichkeit nutzen.

Übrigens, es gibt auch nicht-transsexuelle Männer, die schwanger werden würden, wenn sie es können. Das habe ich bei einigen Schwulen schon erlebt.
Und ein transsexueller Mann kanns halt.


Elli113  29.09.2022, 10:51
es gibt auch nicht-transsexuelle Männer, die schwanger werden würden, wenn sie es können. 

Ich glaube, das gibt es auch bei Cis-Männern, die nicht schwul sind. Ich habe schon öfters einen gewissen Neid auf die Fähigkeit, Kinder austragen und gebären zu können, beobachtet. In gewissen Milieus äußert sich das dann bei strikten Abtreibungsgegnern. Warum sollte es nicht zum vielzitierten "Penis-Neid" auch ein entsprechendes Pendant des "Gebärmutter-Neids" geben?

Interessanterweise gibt es sogar Forschung dazu (was ich bis eben gar nicht wusste, danke Google ;-))

Anscheinend wurde der Begriff "Gebärmutterneid" auch gar nicht von mir, sondern von einer amerikanischen Psychoanalytikerin namens Karen Horney geprägt.

karen_horney_psychoanalytikerin_und_begrunderin.pdf

"Mythos Geschlecht" von Mineke Schipper: Die Milchstraße besteht aus verspritzter Göttinnenmilch

Bei der Prägung des Begriffs schlug die neo-freudsche Psychiaterin Karen Horney (1885-1952) vor, dass Männer Gebärmutterneid stärker erfahren als Frauen Penisneid, weil „Männer Frauen mehr verunglimpfen müssen als Frauen Männer verunglimpfen müssen“. Dieses Gefühl ist bei Männern stärker, weil sie dem männlichen Stereotyp gerecht werden wollen, die Oberhand und Dominanz über alle zu haben. Als Psychoanalytiker betrachtete Horney Gebärmutterneid als kulturelle, psychosoziale Tendenz, wie das Konzept des Penisneids, und nicht als angeborenes männliches psychologisches Merkmal. Sie glaubte, dass es entsteht, wenn Männer denken, dass sie in ihrem Leben nicht die Kontrolle und Macht haben, wie sie dachten.

Gebärmutterneid

Interessanterweise passt das exakt zu meiner Beobachtung.

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Mal etwas, das andere hier noch nicht genannt haben...
Ich habe da auch schon einige Stories gehört und Dokus gesehen, und keine einzige Story davon war "Wir wollten unbedingt ein Kind, also bin ich halt schwanger geworden". Nein, die meisten Stories sind "Ich bin wegen einer Verhütungspanne/schlechter Aufklärung zu den Effekten der Transition/Sonstigem versehentlich schwanger geworden und konnte/wollte/durfte nicht abtreiben, also hatte ich ja keine Wahl".

Also, joa, manchmal wird man Elternteil, ohne das von Anfang an zu planen. Und da schert sich die Gebärmutter leider nicht darum, dass das Gehirn ihr schon seit Jahren sagt, dass sie eigentlich nichts in diesem Körper zu suchen hat.

Außerdem, nicht jeder Transmann hat gleich viel Unwohlsein damit, dass er eine Gebärmutter besitzt. Klar, manche sind da teils kurz davor, sich an SelbstOPs zu versuchen, aber manche sagen auch eher sowas wie "Ich denk da eigentlich nie wirklich drüber nach", oder "Wenn das schon mal zur Verfügung steht..." oder sogar "Ich mag es, dass ich diese Erfahrungen machen kann, und für mich hat das keinen Einfluss darauf, dass ich ein Mann bin".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

2Pentylheptanol  27.11.2023, 17:21

Dafür gibt es Abtreibung, wenn es für eine in DE zu spät ist, kann man in die Niederlande fahren, dort sie bis zur 24 SSW erlaubt. Und wenn man lieber ein Baby austragen, als sich die Mühe machen, in die Niederlande zu fahren würde, ist man kein richtiger Mann.

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Seraphiel0  27.11.2023, 18:15
@2Pentylheptanol

Was für eine dumme Aussage. Ein Transmann muss seine Männlichkeit nicht beweisen, vor allem nicht dir.

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2Pentylheptanol  27.11.2023, 18:38
@Seraphiel0

Nein, aber man sollte trotzdem ein bisschen logisch denken. Wenn er seinen falschen Körper bemutzt ind keine Dysphorie hat, ist er nicht transsexuell.

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Seraphiel0  27.11.2023, 19:34
@2Pentylheptanol

Dysphorie hat nix damit zu tun, ob man trans ist. Cispersonen können auch Geschlechtsdysphorie haben, und nicht jede transidente Person hat extreme Dysphorie.

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