Sollte man bei Transpersonen zur besseren Akzeptanz die Begrifflichkeiten anpassen?
Es wäre doch sinnvoller, wenn sich ein biologischer Mann, der sich als Frau fühlt Transmann nennt, und nicht Transfrau.
Umgekehrt: Eine Frau, die sich als Mann fühlt ist demnach eine Transfrau.
Die Biologie (Mann / Frau) kann man nicht ändern, man kann jedoch ein Trans hinzufügen, um klarzustellen, dass die Person sich anders als das fühlt, was sie biologisch ist.
Meiner Meinung nach würde die Akzeptanz dieser Lebensart erheblich steigern, und die Diskriminierung vermindern, weil es keine Diskrepanz mehr zu den biologischen Begriffen Mann / Frau gibt. (Welche Eigenschaften außerhalb der biologischen Eigenschaften eine Frau ausmachen konnte bisher noch niemand wirklich beantworten).
Ähnlich wird dies in Thailand gelebt, bei der sich Männer, die als Frau auftreten als Ladyboy oder Ladyman bezeichnen.
31 Stimmen
11 Antworten
Nein, finde ich persönlich nicht.
Immerhin sind Mann & Frau was anderes als männlich & weiblich- und dann auch vom Kontext her.
Also wenn man einen Trans-Mann nun Trans-Frau nennen würde wäre das invalide und ich kann mir denken, dass würde massiv geschlechts Dysphorie geben, weil es dadurch sinnlos wird, wenn man sich immer noch Frau nennt bzw. Frau im Wort selbst ist. Und Trans ist ja auf der anderen Seite, also finde ich auch das Trans-Mann für jemanden, der weiblich geboren wurde aber sich als männlich identifiziert passend. Sollte definitiv nicht geändert werden.
Doch.
Mann und Frau sind Gender (Soziales Geschlecht)
Männlich und Weiblich sind Sex (biologisches Geschlecht).
Die Begriffe sind in beiden Fällen nicht selbsterklärend. Man muss sich also einigen welcher Begriff was bedeutet. Begriffe immer wieder neu in Frage zu stellen trägt nicht zur Klärung bei. Die Akzeptanz bzw. Nichtakteptanz von Transmenschen hängt aber nicht an Sprachregelungen sondern an Vorurteilen und Intoleranz gegenüber diesen Menschen.
Das würde überhaupt keinen Sinn ergeben.
Die Biologie, die man nicht ändern kann, ist der Aufbau des Gehirns, der bestimmt, ob man eine Frau oder ein Mann ist.
Den Rest des Körpers kann man ändern, mit den jetzigen Möglichkeiten nur nicht vollständig.
Wenn Du rein biologisch argumentierst, sind es die Gene, die das Geschlecht bestimmen. Das Gehirn kann man zwar nicht operativ ändern, aber ob anatomische Unterschiede zwischen männlichem und weiblichen Gehirn wirklich rein genetisch bestimmt sind oder frühzeitig hormonell geprägt - oder ob noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Wer weiß. Und so offensichtlich die anatomischen Unterschiede sind, so unklar sind die praktischen Folgen. Man hat viele Thesen gelesen, die aber nur auf empirischen Studien beruhen und musste auch die plausibelsten nach ein paar Jahren wieder kassieren. Vielleicht ist es auch eine rein räumliche Anpassung an den etwas anders gebauten Schädel und hat gar keine funktionelle Auswirkung.
Es wäre doch sinnvoller, wenn sich ein biologischer Mann, der sich als Frau fühlt Transmann nennt, und nicht Transfrau.
Nein. Das wäre falsch. Die Person ist ja nur biologisch ein Mann, sie fühlt sich als Frau. Ergo Transfrau.
Die Biologie (Mann / Frau) kann man nicht ändern, man kann jedoch ein Trans hinzufügen, um klarzustellen, dass die Person sich anders als das fühlt, was sie biologisch ist.
Ich stimme dir dahingehend zu, dass die Biologie sich nicht ändern lässt. Daraus ergibt sich, dass in biologischer Hinsicht ein Mann immer ein Mann und eine Frau immer eine Frau bleibt.
Das sind Fakten, auch wenn es für manche unliebsame Fakten sein mögen, doch man muss sie akzeptieren, denn es sind Tatsachen.
ABER: Man muss es den Leuten nicht auf die Nase binden. Und dementsprechend finde ich es auch vollkommen okay zu sagen, dass man, wenn Mann schon nicht Frau werden kann, eine eigene Kategorie einführt, nämlich die der Transfrau, um diesem Umstand Genüge zu tun.
Meiner Meinung nach würde die Akzeptanz dieser Lebensart erheblich steigern, und die Diskriminierung vermindern, weil es keine Diskrepanz mehr zu den biologischen Begriffen Mann / Frau gibt.
Sehe ich nicht so. Akzeptanz hat wenig mit Begrifflichkeiten zu tun, auch wenn sich das manche Leute sehr gerne einreden. Durchs Gendern verbessert sich ja auch nicht die Position der Frau in der Gesellschaft.
(Welche Eigenschaften außerhalb der biologischen Eigenschaften eine Frau ausmachen konnte bisher noch niemand wirklich beantworten).
Das kann auch niemand einheitlich beantworten, weil es keine einheitliche Antwort gibt. Man muss verschiedene Blickwinkel betrachten. Identitätsmäßig ist man eine Frau, wenn man sich als solche Identifiziert. Biologisch ist eine Frau eine erwachsene Person weiblichen Geschlechts, Genetisch ist weiblich wer kein Y Chromosom im Gensatz hat usw. usw.
Man kann durchaus auch gewisse biologische Faktoren ändern. Den Chromosomensatz nicht, aber mit Hormonen lässt sich einiges machen.
Mal ein ganz progressiver Vorschlag für mehr Akzeptanz: wir nennen Männer einfach Männer und Frauen schlicht Frauen. Genial oder? Die Unterscheidung in Cis und Trans brauchen wir im Alltag doch nicht wirklich. Und wenn es tatsächlich in Diskussionen geht, wo die Unterscheidung wichtig wird, nutzen wir die etablierten Begriffe. Warum sollte man da unnötig Verwirrung erzeugen?
Nein ist es nicht.