Warum behaupten manche, dass das Abi "jeder Depp" schaffen kann?

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Das ist heftig formuliert und so nicht korrekt, aber es dürfte sich darauf beziehen, dass das Abitur früher etwas sehr Exklusives war und heute nicht mehr ist. Ich kenne eine Frau, die 1967 Abitur gemacht hat und meinte, dass das damals fast eine Sensation war - zumal für ein Mädchen und dann noch auf dem Land.

Vom Anspruch her ist das Abi heute sicher kein Honiglecken (meine eigene Schulzeit ist fast 20 Jahre her), aber es dürfte sich auf das "hinterhergeworfene" Abitur in dem Sinne beziehen, dass es heute jeder anstrebt, der den Mindestschnitt gerade so hat und es auf Teufel komm' raus versucht, kaum dass er die Realschule mit Schnitt 2,9 beendet hat und auf dem Wirtschaftsgymnasium gerade so angenommen wird. Mit viel Nachhilfe und ewiger Quälerei über Jahre hinweg packt er das Abitur dann zwar irgendwie gerade so, aber es ist dahingehend nichts Besonderes mehr und kein Erkennungszeichen besonders befähigter, lernwilliger und talentierter Kinder mehr. Jeder, der genug Nachhilfe bekommt und einen mitleidigen Lehrer hat, packt es heute "irgendwie".

Wenn ich heute mitunter sehe, dass junge Leute Abitur gemacht haben und bei Rechtschreibung oder Kommasetzung regelrecht verzweifeln, muss man den Sinn des "Reifezeugnisses" meiner Meinung nach überdenken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Warum behaupten manche, dass das Abi "jeder Depp" schaffen kann?

Gute Frage.

Ich kenne solche auch. Die behaupten, heutzutage bekäme man Abitur hinterhergeschmissen.

Ich kenne allerdings auch Eltern, die sagen, es ist enorm, was man heutzutage alles können muss, um das Abitur zu bestehen.

Ich denke, das ist eine Vermischung aus teilweise überspitzten Ansichten von beiden Seiten. Ich schreibe aus dem Beispiel Mathematik.

Es gibt Länder, in denen ist für das Gymnasium ein Taschenrechner mit Matrixanzeige Pflicht. In einigen Ländern sind die unzulässig, oder waren es jedenfalls 2012 noch. Dass man mit einem "Komplettrechner" andere Anforderungen stellen muss, weil der Rechner das macht, was man früher weitgehend oder ganz von Hand gerechnet hat, ist nachvollziehbar.

Die, die denken, "jeder Depp bekommt Abi", die sehen nur den Taschenrechner als Arbeitsabnehmer für Faule und Dumme.

Die, die denken, "es ist enorm, was man heute können muss", die sehen nicht, dass man den Taschenrechner zwar als Hilfe hat, aber trotzdem noch Wissen und Können beweisen muss, also die Beweissituation verlagert wird.

Neid. und.. Kannst von Menschen ohne Intelligenz keine intelligenten Aussagen erwarten.

Die Dummheit eher wenig kognitive Energie kostet, sind dumme Aussagen statisch gesehen häufiger anzutreffen.

Habe ich auch schon oft gehört. Kommt aufs Bundesland an. Lass dir davon aber nix einreden, weil's vor allem in Bayern wirklich sehr schwer ist. :) Kommt aber natürlich auch auf die Person an.

Weil es stimmt. Ich habe 2005 Abi in NRW gemacht und schon damals gesagt, dass das nicht das Papier wert ist, auf dem es steht.

Aus meinem Jahrgang ist nur ein einziger Schüler durch's Abi gerasselt und der hat auch echt alles dafür gegeben (u.a. >150 unentschuldigte Fehlstunden), ein Freund von mir konnte selbst in der 13. Klasse nur mit dem Finger auf dem Text lesen und hat sein Deutsch Abi bestanden...

Ich selbst habe die gesamte Oberstufe die meiste Zeit geschlafen und auch für die Abi-Prüfungen kein bisschen gelernt. Stattdessen habe ich entspannt World of Warcraft gespielt.

Ein schlechter Witz!