Wann sollte ein feuchter Keller im Winter gelueftet werden?
Wir sind vor Kurzem in ein Haus gezogen (Baujahr 1990). Leider hat der Keller (ohne Tueren mit den Wohnrauemen oben verbunden) eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit (>70%). Daher lasse ich durchgehend zwei Entfeuchter laufen. Da das nach einigen Monaten immer teurer wird, dachte ich daran im Winter einfach zwei Fenster durchgehend geoeffnet zu lassen. Draussen wird es mit sinkender Temperatur ja auch trockener...
Ist das eine gute Idee, dass ich zumindest im Winter keine Entfeuchter laufen lassen muss, oder handle ich mir dann andere Probleme ein?
Vielen Dank!
7 Antworten
Nein, keine gute Idee.
Für Keller gilt dasselbe wie für Wohnräume: 3x täglich für 10 Minuten Fenster ganz auf und etwas heizen.
Aber wer macht das schon und rennt 3x in den Keller?
Hier helfen Wohnraumlüfter und wenn es geht ein kleiner Heizkörper und die Luftfeuchtigkeit fällt beträchtlich.
Ja eben drum. Wenn sich die Luft erwärmt durch den Heizkörper kann diese dann mehr Feuchtigkeit aufnehmen.
Wenn die Luft mehr Feuchtigkeit aufnimmt, steigt die Luftfeuchte und fällt nicht, wie von dir behauptet.
Aber nicht die relative Feuchtigkeit, auf die es ja ankommt.
Die Regel ist: In kalter Luft hat weniger Wasser Platz als in warmer. Wenn es im Keller warm ist und draussen kalt, kommt daher kalte Luft mit wenig Wasser rein, während warme Luft mit viel Wasser rausgeht. Im Sommer ist es umgekehrt. Man spricht von 'sommerfeuchten Kellern'.
Der Nachteil ist natürlich, dass du in den Winter hinaus heizest, was bei den steigenden Energiepreisen nicht erfreulich ist. Wenn andererseits die Mauern kaputt gehen, weil sie zu feucht sind, kostet das auch Energie.
Wenn du immer mal wieder die Fenster aufmachst, geht immer mal wieder die gesamte Luft raus, ohne dass die Wände allzu kalt werden. Das ist vermutlich die bessere Lösung.
Eher nicht zu empfehlen dauerhaft das Fenster aufzulassen. Die Wände werden Kalt. Die "Warme" raumluft enthält viel feuchtigkeit und setzt sich an den kalten Wänden ab. Kondensation entsteht.
Wenn es draußen extrem kalt und trocken ist. Dann muss die warme feuchte Luft raus. Im Sommer immer geschlossen halten, sonst kondensiert Wasser an kalten Wänden. Viele machen diese Fehler und wissen nicht wie es geht. Wer glaubt, man müsse Keller "dauerlüften" macht fatale Fehler und schädigr die Bausubstanz.
Ja, im Winter kann man effektiv entfeuchten. Aber nur (und das ist ganz wichtig!), wenn man mindestens ein wenig heizt. Die Luft ist im Winter trocken, aber eben auch kalt. Wenn Du das Mauerwerk auskühlst, hast Du nichts gekonnt. Also: lüften mit Maßen, und irgendwoher muß Wärme kommen. Wenn der Heizraum im Keller ist, kann das reichen.
Ich habe so ein Ding hier im Keller, in der Version mit Feuchtesensoren:
Der lüftet automatisch immer dann, wenn Feuchte abtransportiert werden kann (es gibt unterschiedliche Programme, ich verwende das Programm "Entfeuchten"). Durch den Wärmetauscher wird ein Teil der Wärme zurückgewonnen. Das ist sehr effektiv, und man muß sich nicht darum kümmern.
Wie das?
In kalter Luft hat weniger Wasser Platz als in warmer.