Wann bekommen wir auch wieder neue AKWs?
Viele Staaten bauen derzeit neue Atomkraftwerke. Wer nicht auf Atomkraftwerke setzt, wird langfristig wirtschaftlich zurückfallen und das eigene Volk verarmen lassen. Solche Volkswirtschaften werden die Verlierer des globalen Wettbewerbs sein. Aus meiner Tätigkeit als globaler Investor kann ich nur betonen, dass Deutschland dringend Atomkraftwerke bauen muss.
Ich reise oft und führe Gespräche mit führenden Managern auf der ganzen Welt. Die einhellige Meinung ist: Ohne Atomkraftwerke wird Deutschland wirtschaftlich große Schwierigkeiten haben.
Deshalb mein dringender Appell: Baut Atomkraftwerke in Deutschland! Wann wird es endlich so weit sein? Welche Partei setzt sich aktiv für den Ausbau der Atomkraft ein? Viele Bürger wären bereit, dementsprechend ihre Stimme abzugeben.
Link:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/kernkraft-atom-iea-musk-100.html
10 Antworten
Neue AKWs lohnen sich kaum bis gar nicht. Du musst gar nicht weit schauen. In Frankreich sind die letzten gebauten Reaktoren unfassbar teuer gewesen und konnten nur durch immense staatliche Finanzierung halbwegs rentabel zu Ende gebracht werden.
Lieber in regenerative Energiequellen investieren, Speichermöglichkeiten (z.B. Pumpwasserkraftwerke) ausbauen und nicht auf dieses "Allheilsmittel" Atomkraftwerk setzen.
Schau dir mal an, was die Kilowattstunde Atomstrom im Vergleich zu allen anderen kostet. Da werden die Strompreise mit Sicherheit nicht günstiger.
Klar, ich finde Atomstrom auch höchst faszinierend.
Allerdings steht es wirtschaftlich absolut miserabel da und damit keine Lösung, mal von der Lagerung von Brennstäben abgesehen.
Wie gesagt stimme dir zu, sonst würde ich glaube auch an meiner Berufswahl zweifeln.
Speichermöglichkeiten (z.B. Pumpwasserkraftwerke)
Da kannst Du zumindest bei uns nicht so viel ausbauen, unsere geographischen Begebenheiten sind dafür nicht so gut geeignet.
Es gibt aber andere Ideen, z.B. unterirdische "Pumpspeicherkraftwerke", die mit einem hohen Überdruck von Wasser arbeiten. Wird natürlich sehr kritisch betrachtet, wäre aber ggf. ein Gedanke wert.
Oder chemische Speicher mit Eisen, mMn. sehr vielversprechend, das Eisen bzw. Eisenoxid (Rost) kann man sehr leicht von A nach B transportieren und es ist ungefährlich.
Oder noch viele andere Konzepte.
Atomkraftwerke sind sehr teuer, bedienen auch nur einen Glatten strommarkt, das funktioniert aber nicht mit vielen anderen Energieformen. Bspw Windkraft oder auch Kohlekraft. Sie können spitzen nicht abfangen und genau das brauchen wir gerade nicht. Grundlagekraftwerke, sind nicht das was wir brauchen. Eher Kraftwerke die schnell reagieren und am besten erneuerbare sind. Bspw. Staudämme, pumpspeicher Kraftwerke oder auch modifizierte Biogas Anlagen. AKWs sind outdated und die meisten Ländern bauen sie ab, die die neue bauen, sind eher selten.
Grundlagekraftwerke, sind nicht das was wir brauchen.
Du meinst "Grundlast"
Und doch, genau das brauchen wir.
Wind und Solar ist dazu in der Lage, aber eben nicht 100% stabil, das ist ein großer Mehrwert der "altgedienten" Kraftwerkstypen.
Bspw. Staudämme, pumpspeicher Kraftwerke oder auch modifizierte Biogas Anlagen
Solar und Wind sind sehr schnell regulierbar, also eigentlich ideal ;)
Aber ich verstehe, worauf Du hinaus willst, sie können nicht immer und 100% garantiert zu jederzeit Energie liefern, sowas bräuchten wir aber eigentlich.
Biogas ist eine Möglichkeit, allerdings brauchst Du dafür natürlich Bio-Abfälle, die Du verarbeiten kannst und ich glaube nicht, dass wir genug Bioabfälle produzieren, damit das im großen Stil funktioniert. Außerdem sehe ich da die Gefahr, dass eine sehr verschwenderische Industrie entsteht, die Bioabfälle nicht nur verwertet, sondern sogar produziert, das könnte ziemlich unschöne Auswirkungen haben.
Aber Gaskraftwerke sind eine generell gute Fallback-Strategie, deshalb finde ich auch sinnvoll, Gaskraftwerke zu bauen, die man mit Wasserstoff betreiben kann. Als langfristige Speichertechnologie sehe ich die aber auch nicht, dafür ist der Umgang mit Wasserstoff zu schwierig und die Effizienz zu niedrig. Aber als Fallback durchaus ein Gedanke wert.
die meisten Ländern bauen sie ab, die die neue bauen, sind eher selten
Hast Du konkrete Zahlen und Quellen dazu?
Ich habe häufiger Gegenteiliges gehört, aber nie genauer untersucht.
Hallo, Ja ich meine Grundlast, sorry Handy Korrektur.
Und doch, genau das brauchen wir.
Wind und Solar ist dazu in der Lage, aber eben nicht 100% stabil, das ist ein großer Mehrwert der "altgedienten" Kraftwerkstypen.
Nein da muss ich dir ganz klar widersprechen, wir brauchen eben keine Grundlastwerke, welche bspw. Tags nicht abgeschaltet oder heruntergefahren werden können. Vor allem im Sommer kann die PV und Windanlangen zeitweise den ganzen Bedarf decken, Kraftwerke welche nicht runterfahren können müssen in diesem Fall ihre Stromgestehungskosten unterbieten und teilweise im Minus Bereich verkaufen. Natürlich gibt es auch andere Kraftwerksarten die schwerfällig sind e.g. Kohlekraft oder Biomasse. Aber auch dort ist die Atomkraft die trägste aller Energieträger.
Einschub Sommer:
Vor allem im Sommer sind PV und Wind zusammen sehr effektiv, im Gegensatz zu den Atomkraftwerken, wo ins besonderen die alten Schwierigkeiten mit dem kühlen bekommen können. Nun könnte man Schlussfolgern, dass passt doch perfekt, im Sommer Wind und PV, dafür im Winter Atom!
Diese Annahme wäre auch nicht ganz falsch, jedoch müssen wir so eben auch viele Kapazitäten doppelt bebauen mit Spitzenlastwerken. Da nun beide aber anders agieren müssen für beide Szenarien andere Lösungen gefunden werden. Das würde heißen das Spitzenwerke mehr still stehen würden und somit auch einen höheren Stromgestehungspreis haben(durch gleiche Fix kosten). Was nach dem Merit Order Prinzips des Strommarktes den allgemeinen Strompreis erhöhen würde.
Das heißt man müsste das Prinzip des Marktes neu denken. Aber möglich und somit ein Szenario wo Atom vielleicht doch Sinn machen könnte (Bemerke Atomkraft müsste über den Sommer nahezu gänzlich Wegfallen, was ihn durch gleiche Fix kosten auch teurer macht.
Einschub Ende
Solar und Wind sind sehr schnell regulierbar, also eigentlich ideal ;)
Ja und Nein, natürlich kann man sie schnell ein wenig überbrücken für kleine Frequenzschwankungen also gar nicht schlecht, jedoch ist hier dein Vorschlag etwas unsinnig. Mit diesem Argument müsste man nämlich absichtlich den wesentlich günstigeren Strom "verbrennen" und zusätzlich die Betreiber der Anlagen dazu überreden vom Markt zu gehen obwohl sie die meisten Gewinne fahren würden und gleichzeitig günstig sind (Merit-Order Prinzip).
Dazu kommt ja das man dann wieder alle Spitzenlasten doppelt bauen müsste, Was wäre nämlich wenn die AKWs die Grundlast bieten aber die Windräder und PV anlagen nicht bringen? Das müssten dann alles Spitzelastwerke übernehmen, die ausschließlich dann zum Zug kommen, wenn weder Wind noch Sonne da ist, damit würden die Preise auf dem Strom Markt explodieren, da sie in diesen Stunden alle den Umsatz machen müssen, den ihnen das überleben sichert. Das hieße anstelle von 30ct vielleicht 60 oder 70 die kWh.
Biogas ist eine Möglichkeit, allerdings brauchst Du dafür natürlich Bio-Abfälle, die Du verarbeiten kannst und ich glaube nicht, dass wir genug Bioabfälle produzieren, damit das im großen Stil funktioniert. Außerdem sehe ich da die Gefahr, dass eine sehr verschwenderische Industrie entsteht, die Bioabfälle nicht nur verwertet, sondern sogar produziert, das könnte ziemlich unschöne Auswirkungen haben.
Ich finde es etwas kontraproduktiv lediglich ein Beispiel zu nehmen, natürlich wird es Biogas niemals alleine schaffen aber das verlangt ja auch keiner, es gibt viele Ideen wie man Spitzenlasten auch anders abfangen kann und auch Überproduktionen gut speichern kann um sie eben nicht mit Minus preisen zu exportieren. e.g. Pumpwasserspeicherkraftwerke. Es gibt soviel Ideen, wie auch ein Forschungsprojekt was ich beiwohne welches sich mit Verwertung von eigentlich unverwertbaren Bio Materialien beschäftigt. Bspw. Pyrolyse.
Was ich damit sagen will ist, man braucht nicht unbedingt neue Abfälle sondern man kann diese verwerten, wie es auch GMVAs machen.
Aber Gaskraftwerke sind eine generell gute Fallback-Strategie, deshalb finde ich auch sinnvoll, Gaskraftwerke zu bauen, die man mit Wasserstoff betreiben kann. Als langfristige Speichertechnologie sehe ich die aber auch nicht, dafür ist der Umgang mit Wasserstoff zu schwierig und die Effizienz zu niedrig.
Hier teile ich deine Meinung in Bezug darauf das sie jetzt nicht möglich sind. Jedoch wird Wasserstoff Herstellung ein große Rolle in der Zukunft spielen. Vor allem auch bei GreenSteel. Ob sie als Speicher geeignet sind kann ich nur bedingt beurteilen, da es eher Zukunftsmusik und das erst gezeigt werden muss.
Lange Rede kurzer Sinn, Atom mag seine Vorteile haben, passen aber grundsätzlich nicht in das System was besteht und in die Pläne die noch gemacht werden sollen. Wir haben viele Lösungen und Puzzleteile, welche zusammen gut Spitzen abfangen könnten ohne das Strom verschwendet werden muss. Atom ist dafür jedoch einfach zu Träge. Des weiteren gibt es noch weitaus mehr Aspekte, die ich aber durch die Zeichen begrenzt jetzt nicht ansprechen konnte.
Ich bedanke mich aber für dein Respektvolles Feedback.
Vor allem im Sommer kann die PV und Windanlangen zeitweise den ganzen Bedarf decken
Dann haben wir uns missverstanden.
Wir brauchen sehr wohl Grundlast, aber in solchen Fällen können PV und Windkraft das übernehmen - sie sind somit quasi Grundlast.
Mir ging's mehr um die Wortwahl - Grundlast brauchen wir, aber Du hast natürlich Recht, dass es dafür keine explizit dafür ausgelegte Grundlast-Kraftwerke braucht, solange anderweitig der Bedarf gedeckt werden kann.
Mit diesem Argument müsste man nämlich absichtlich den wesentlich günstigeren Strom "verbrennen" und zusätzlich die Betreiber der Anlagen dazu überreden vom Markt zu gehen obwohl sie die meisten Gewinne fahren würden und gleichzeitig günstig sind (Merit-Order Prinzip).
Auch hier: Stimmt, aber mir ging's generell darum, dass sie sehr leicht reguliert werden können. Dass den Betreibern nicht schmeckt, wenn sie ihre Anlagen abschalten können, ist natürlich klar, aber umgekehrt kann sie auch nutzen, um außergewöhnlich schnell auf die täglichen Schwankungen reagieren zu können, was ja für die generelle Stabilität des Netzes entscheidend ist. Diese Flexibilität ganz ohne Gras-Kraftwerke ist Gold wert.
Ich finde es etwas kontraproduktiv lediglich ein Beispiel zu nehmen, natürlich wird es Biogas niemals alleine schaffen aber das verlangt ja auch keiner
Es gibt aber Leute, die so argumentieren. Du offensichtlich nicht, aber das wusste ich bis eben noch nicht :)
Tatsächlich hat mir Mal jemand Biogas als den Heilsbringer verkaufen wollen, damit könnte man doch super erneuerbar und unabhängig von anderen Ländern das Land mit Strom versorgen. Die gleiche Person wollte mir auch erklären, dass wir doch alle mit Holzpellets heizen sollten.
Ich bedanke mich aber für dein Respektvolles Feedback.
Das gebe ich doch direkt zurück :) Ist selten hier.
Es scheint aber so, dass wir sehr viel aneinander vorbei geredet haben, ggf. auch dadurch bedingt, dass ich bisher eher schlechte Erfahrungen bei solchen Diskussionen gemacht habe? Weil im Grunde stimme ich dir überall zu, nur die Formulierungen und Eindrücke waren so abweichend, dass ein anderer Eindruck entstanden sein könnte.
Aber Du hast mir schöne Argumente bzgl. Atomstrom geliefert, die ich bisher nicht bedacht habe (dein Sommer-Einschub), wenn Du nichts dagegen hast, schicke ich das einem Freund, der unbedingt wieder Atomstrom haben will.
Es gibt soviel Ideen, wie auch ein Forschungsprojekt was ich beiwohne
Darf ich fragen, welche Projekte Du noch kennst, die besonders vielversprechend sind? Auch bzgl. Speichertechnologien, wie da der Stand ist, das ist ja eine der großen Herausforderungen für die Umstellung unserer Stromversorgun. Ich halte z.B. große Stücke auf Redox-Flow mit Eisen, ich arbeite aber nicht in dem Umfeld und bin nicht wirklich aktuell.
PS:
die meisten Ländern bauen sie ab, die die neue bauen, sind eher selten
Die Zahlen und Quellen dazu würden mich aber immer noch interessieren. Ich höre häufig das Gegenteil, oft wird mir das auch Argument entgegen gebracht ("warum bauen denn dann alle Atomkraftwerke?"), wäre schön, wenn ich dazu etwas Stichhaltiges habe, was das entkräftigt.
Mir ging's mehr um die Wortwahl - Grundlast brauchen wir, aber Du hast natürlich Recht, dass es dafür keine explizit dafür ausgelegte Grundlast-Kraftwerke braucht, solange anderweitig der Bedarf gedeckt werden kann.
Hier muss ich mir eingestehen, dass ich dich auch falsch verstanden habe
Dass den Betreibern nicht schmeckt, wenn sie ihre Anlagen abschalten können, ist natürlich klar, aber umgekehrt kann sie auch nutzen, um außergewöhnlich schnell auf die täglichen Schwankungen reagieren zu können, was ja für die generelle Stabilität des Netzes entscheidend ist. Diese Flexibilität ganz ohne Gras-Kraftwerke ist Gold wert.
Da sehe ich leider das Problem, dass Wind und Sonne nicht immer hoch und runter regelbar sind. Für die Fälle wo keine Sonne scheint, kann man eben leider nichts hochregeln, also müssten wir hier auch alles doppelt bebauen.
Es scheint aber so, dass wir sehr viel aneinander vorbei geredet haben, ggf. auch dadurch bedingt, dass ich bisher eher schlechte Erfahrungen bei solchen Diskussionen gemacht habe? Weil im Grunde stimme ich dir überall zu, nur die Formulierungen und Eindrücke waren so abweichend, dass ein anderer Eindruck entstanden sein könnte.
Darauf können wir uns glaube ich die Hand geben.
Wenn Du nichts dagegen hast, schicke ich das einem Freund, der unbedingt wieder Atomstrom haben will.
Gerne doch, bei Rückfragen stehe ich auch gerne zur Verfügung.
Darf ich fragen, welche Projekte Du noch kennst, die besonders vielversprechend sind?
Weitere konkrete Projekte kann ich leider nicht nennen. Aber weitere Ideen zum Spitzen abfangen gibt es natürlich. Einer meiner Lieblingsbeispiele ist die Idee, dass man E-Autos auch als mobile Batterien benutzen könnte, d.h. Nachts wird der Akku auf 50% gehalten, bei Überschüssen werden die Akkus geladen und bei Spitzen wieder entladen. Weitere Beispiele, die auch aktuell genutzt werden, wären bspw. Wärmepumpen "pausieren", bei zuviel Bedarf kann der Anbieter die Wärmepumpen für 15 deaktivieren, was zum gegen Regeln oder für kleine Spitzen reichen soll. Das Problem und die Lösung ist aber weitaus größer als als eine Handvoll Beispiele. Es muss zig Ideen geben die Speicher werden in Zukunft sehr wahrscheinlich dezentraler kleiner aber dafür in der Menge gigantisch sein.
Die Zahlen und Quellen dazu würden mich aber immer noch interessieren. Ich höre häufig das Gegenteil, oft wird mir das auch Argument entgegen gebracht ("warum bauen denn dann alle Atomkraftwerke?"), wäre schön, wenn ich dazu etwas Stichhaltiges habe, was das entkräftigt.
Dazu muss ich leider sagen, das der Ausbau und die Abschaltungen sich die Waage reichen [Quelle]. Was ich im Kopf hatte, war das der Atomanteil abnimmt. [Quelle] Ich stelle aber gerne die Fragen. "Wieso reden wir über den Ausbau von Atom Strom? Der Ausbau von Wasser PV und Wind ist doch viel viel höher? Wieso sollen wir etwas ausbauen was andere auch nur so halbherzig ausbauen?"
Provokantere Frage ist natürlich "Also Atommüll dann bei dir in den Garten?"
Leider ist eine vernünftige Diskussion zu Atom Strom selten möglich, weil sich gerne die Ohren zu gehalten werden, meist ist es aber sinnvoll beide Seiten zu zeigen, dass zeigt nämlich das man sich beide angeschaut hat und nicht einfach nur blind gegen oder für ist. Aber auch das bringt nur bedingt was, was mich natürlich persönlich extrem aufregt, vor allem für meine Arbeit und Studienschwerpunkt.
Da sehe ich leider das Problem, dass Wind und Sonne nicht immer hoch und runter regelbar sind. Für die Fälle wo keine Sonne scheint, kann man eben leider nichts hochregeln, also müssten wir hier auch alles doppelt bebauen.
Allerdings kann man die Anlagen immer knapp unter 100% laufen lassen, das ist technisch ja möglich.
Das kostet die Betreiber natürlich bares Geld, aber gesamtgesellschaftlich ist das vermutlich günstiger, als Alternativen zu schaffen, die im Fall der Fälle einspringen können.
Ich hätte erwartet, dass das in der Praxis auch so gemacht wird?
Weitere konkrete Projekte kann ich leider nicht nennen
Weißt Du denn, woran es allgemein noch scheitert?
Es gibt ja viele Projekte, auch vielversprechende Projekte, auch schon seit Jahren, aber ich höre nichts von größeren Projekten, die auch Mal in der Praxis ausgetestet wurden. Ich würde auch von unserer Politik erwarten, dass sie da hinterher sind, immerhin könnte man damit DAS Gegenargument gegen Erneuerbare Energien entkräften. Aber vermutlich ist Mal wieder das Geld das Problem ...
E-Autos auch als mobile Batterien benutzen könnte
Davon habe ich auch gehört, in meinem Umfeld halten sich die Begeisterungen allerdings sehr in Grenzen. Wichtigstes Gegenargument ist die Belastung der Akkus, immerhin ist dass ein sehr teurer (oder der teuerste?) Teil im Auto, daher kann ich das schon verstehen. Allerdings kann das ja umgekehrt dazu führen, dass wir weniger Geld dafür ausgeben müssen, die nächst teureren Strom-Anbieter bezahlen zu müssen, ggf. lohnt sich das dadurch sogar.
Wärmepumpen "pausieren"
Davon hatte ich bisher noch nichts gehört, die Idee klingt aber gut. Für einen kurzen Zeitraum merkt das sowieso niemand, zumindest solange ein Tank verbaut ist.
Allerdings sollte die Wärmepumpe das intern selber "überschreiben" können, also wenn sie feststellt, dass sie in dem Moment akkut heizen muss (z.B. jemand will duschen und der Tank ist leer), dann sollte sie das natürlich auch tun.
Dazu muss ich leider sagen, das der Ausbau und die Abschaltungen sich die Waage reichen
In deiner ersten Quelle lese ich:
Ziel der Neubauten ist aber nicht immer, den Anteil der Atomkraft am Strommix zu erhöhen, sondern häufig dienen sie als Ersatz für in die Jahre gekommene Anlagen.
Das interpretiere ich so, dass im Grunde eigentlich kein Land wirklich mehr auf Kernenergie setzt, sie müssen einfach neu bauen, weil die alten Anlagen ihr Lebensende erreichen. Warum sie dann keine Alternativen versuchen, ist mir allerdings ein Rätsel - ggf. politische Gründe? Oder vielleicht wurden viele dieser Projekte schon vor einigen Jahren vor dem "Boom" von Erneuerbaren Energien begonnen, es dauert ja sehr lange, so eine Anlage zu planen und zu bauen.
Deine zweite Quelle klingt ähnlich.
Wieso reden wir über den Ausbau von Atom Strom? Der Ausbau von Wasser PV und Wind ist doch viel viel höher? Wieso sollen wir etwas ausbauen was andere auch nur so halbherzig ausbauen?
Gutes Argument, merke ich mir. Meine Argumente sind meistens eher technisch orientiert, allerdings habe ich langsam das Gefühl, dass man damit viele Menschen nicht erreicht.
Provokantere Frage ist natürlich "Also Atommüll dann bei dir in den Garten?"
Da kommt dann häufig zurück, dass es ja auch Reaktoren gibt, die den Atommüll "verbrennen" können.
Das stimmt natürlich auch, bringt allerdings eine lange Liste weiterer Nachteile mit sich, ganz besonders, wenn man sie wirklich zum "Verbrennen" vom Atommüll nutzen will, denn das ist eigentlich keine so gute Idee.
Gar nicht, ist eine blöde Idee.
Derzeitig übliche AKWs sind eine Technologie mit Verfallsdatum, nicht aus technischer Sicht, sondern weil es nur sehr wenig von der benötigten Ressource (Uran-235) gibt, außerdem wären wir damit wieder von Staaten abhängig, von denen wir nicht abhängig sein wollen.
Plus natürlich die vielen großen Nachteile.
Viel besser sind erneuerbare Energien, die sind eindeutig die Zukunft, aber wir sind noch relativ am Anfang. Das ist aber ein Grund mehr, viel Geld da rein zu stecken, so könnten wir endlich Mal vorne mit dabei sein, wenn es um Zukunftstechnologien geht. Sowas wie Photovoltaik haben wir ja an China quasi verkauft und im Rennen um die E-Autos hat unsere Auto-Industrie auch verloren (vermutlich), aber bei anderen Technologien (z.B. Speicher) ist das Rennen noch nicht beendet.
Außerdem wären wir damit nicht so massiv von anderen Staaten abhängig.
Die Richtung ist klar, warum willst Du auf ein totes Pferd setzen?
Wer nicht auf Atomkraftwerke setzt, wird langfristig wirtschaftlich zurückfallen und das eigene Volk verarmen lassen.
Also den Zusammenhang möchte ich mal in Abrede stellen. Atomstrom ist nach wie vor die teuerste Art an Strom zu kommen - auch langfristig.
Es gibt viel günstigere Alternativen. Die sind da und erzeugen bereits Strom.
Ich habe mal gelesen, das wir so ca. 280 Atomkraftwerke in Deutschland bauen müssten, um den Strombedarf zu decken. Bauzeit aktuell für 1 Atomkraftwerk so ca. 15 Jahre und Kosten ca. 15 Milliarden Euro (Finnland 11 Milliarden, in England - Hinkley Point C mittlerweile über 30 Milliarden) rechne mal hoch, da kommt eine ganz schöne Summe raus.
Dann kommt wiederum das Atommüllproblem hinzu, das seit der Nutzung der Atomkraft besteht und wofür es immer noch keine Lösung gibt - weltweit nicht - außer "wir lagern das mal". Auch das verursacht enorme Kosten und bleibt halt ein Dauerrisiko.
Ich denke dass eine Koalition aus AfD und Union (kommt in spätestens 4 Jahren) in neue Kernkraftwerke investieren wird. Ich setze hier insbesondere meine Hoffnung in das Dual-Fluid-Konzept.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dual-Fluid-Reaktor
Größere Dual-Fluid-Modelle sollen über eine integrierte Recyclinganlage verfügen, die den Brennstoff permanent vor Ort und im laufenden Betrieb aufbereitet. In beiden Fällen sollen nur Spaltprodukte übrigbleiben, die innerhalb von 300 Jahren auf eine Radiotoxizität unterhalb der von Natururan abklingen, ein geologisches Endlager nach den Maßstäben des Standortauswahlgesetzes sei deutlich leichter zu errichten.
[...]
Als Brutreaktor soll der Dual-Fluid-Reaktor, anders als herkömmliche Leichtwasserreaktoren (LWR), nicht nur das mit einem Anteil von 0,7 % am Natururan recht seltene Uran-235 verwerten, sondern auch das weit häufigere Uran-238. Falls eine vollständige Umwandlung des gesamten Urans in Transurane mit nachfolgender Spaltung gelingt, könnte ein solcher Reaktor aus dem ungenutzten Uran-238 eines typischen abgebrannten LWR-Brennelements (ca. 1 Tonne) etwa 2,5 Jahre lang eine thermische Leistung von 1 Gigawatt gewinnen. Zudem soll der Dual-Fluid-Reaktor auch Thorium nutzen können. Damit würden die Kernbrennstoffressourcen der Erde für tausende von Jahren ausreichen.
Ende dieses Jahres oder 2026 wird der Versuchsreaktor in Ruanda fertig gestellt werden.
https://www.nuclearbusiness-platform.com/videos/v/dual-fluid-rwanda
Unrealistisch.
"Zum aktuellen Zeitpunkt (2024) ist dieses oben erwähnte Konzept noch nicht erprobt. Ein erster Versuchsreaktor soll in Ruanda gebaut werden. Bis nutzbare Reaktoren in Industrieländern am Netz sein könnten vergehen voraussichtlich noch Jahrzehnte."
/Versuchsreaktor in Ruanda fertig /gestellt....
Dann dauert es noch 50 jahre, bis einer in deutschland gebaut werden kann.
Natürlich muss man aber auch sagen das AKWs nicht das absolut Böse sind. Aber an sich stehen nur die CO2 Emissionen auf der Pro Seite der AKWs und selbst das ist stark fragwürdig.