Wäre ein Schulsystem wie das in Finnland auch in Deutschland möglich?
Habe letztens ein Video gesehen mit Schulen in Finnland, und das hat mich echt beeindruckt, daher meine Frage, ist so ein Schulsystem auch in Deutschland denkbar.
Ich meine unseres ist ja mehr als nur miserabel auch letztens durch Simplicissimus
noch einmal mehr verdeutlicht.
Da wäre es doch toll, mindestens auf so einem Stand zu sein oder?
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
7 Antworten
Soooo toll ist das finnische Schulsystem nun auch wieder nicht, wie man seit einigen Jahren weiß. Der Inhalt des Videos entspricht KEINESWEGS der Realität, denn soooo schlecht sind Deutschlands Schulen INSGESAMT ganz sicher NICHT und gerade die deutschen GESAMTschulen haben NICHT den besten Ruf.
Bemerkenswert an Finnland ist aber, dass die Kinder dort meist streng an Tischen hintereinander (manchmal sogar an Einzeltischen) sitzen, im Frontalunterricht und dass das angebliche Allheilmittel Gruppenarbeit/Projetarbeit etc nicht DIE Rolle spielt wie bei uns.
Sorry, Du verbreitest hier nur GEW-Propaganda. Da ich "zufälligerweise" Finnen kenne, die die finnische Schule erlebt haben,, weiß ich, dass die Glorifozierung der finnischne Schule unangebracht, d.h. übertrieben ist.
GUT in Finnalnd aber ist, dass dort der Beruf des Lehrers noch noch hohes Prestige genießt , dass Lehrer zum hochrespektierten Teil der Geselslschaft zählen - das kann man von Deutschland, wo Lehrer oft als "loser" gelten, leider NICHT mehr behaupten.
Ich empfehle Dir DRINGEND die Lektüre des folgenden Artikels:
Meiners, Johannes, "Ein Stern im Sinken?", in PROFIL, 7-8 2019, also gerade erschienen .Der Autor ist Lehrer in Eutin, Schleswig-Holstein, und organisiert seit vielen Jahren (seit 1996!) Schüleraustausch mit Finnland und ist absoluter Experte in Sachen "Finnisches Schulsystem" und natürlich auch Finnland"Fan".
Reden wir über das gleiche Finnland? Das in Nordeuropa entspricht jedenfalls nicht deiner Beschreibung.
Ich empfehle Dir DRINGEND die Lektüre des folgenden Artikels:
Meiners, Johannes, "Ein Stern im Sinken?", in PROFIL, 7-8 2019. Der Autor ist Lehrer in Eutin, Schleswig-Holstein, und organisiert seit vielen Jahren (seit 1996!) Schüleraustausch mit Finnland und ist absoluter Experte in Sachen "Finnisches Schulsystem".
Das finnische Schulsystem wäre wünschenswert, aber in unserem Land - leider - utopisch, weil wir mental (noch immer) viel zu stark im einstigen preußischen Obrigkeitsstaat und -denken verwurzelt sind - mit seinem Drei-Klassen-System, das genau unsere Schule deutlichst widerspiegelt.
Dass darüber hinaus unser gesamtes Bildungssystem (Fächer, Curricula, Lehrerausbildung u.v.a.m.) antiquiert ist, ist ein anderes unerschöpfliches Thema.
In Finnland ist die Bevölkerung wesentlich homogener als in Deutschland. d.h. auch wenn Deutschland das finnische System übernehmen würde ist nicht gesagt, dass sie die gleichen Resultate erzielen würden...
Das die Bevölkerung homogener wäre kann ich nicht nachvollziehen. Wie begründest du das?
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Wie begründest du das?
Kalt.
Niemand will dort hinziehen.
Weniger Einwanderer. Weniger Kinder in der Schule, deren Eltern die Landessprache nicht sprechen...
Na dann geh Mal in Helsinki Somalier zählen 😁
Es geht doch nichts über ein gepflegtes Vorurteil.
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Ausläderquote Finnland: 7,6%
Deutschland: 13%
Wichtigstes Herkunftsland Immigranten Finnland: Estland...
dort spricht man fast die gleiche Sprache...
Dazu brauchst du aber eine ganz andere Ausrichtung mit Focus auf "Wir nehmen euch mit" anstatt "Wir sieben aus" und dazu die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems aus der Kaiserzeit.
Dazu auch unbedingt eine bessere pädagogische Ausbildung der Lehrer. Das sind im DE nämlich meist Fachidioten ohne soziale Kompetenz.
Aus genau DEN Gründen habe ich mit "Nein" gestimmt. Wünschenswert ja, aber nicht möglich.
Welch ein Quatsch. Du repetiertst nur uralte GEW-Parolen, die längst widerrlegt sind. WÄRE es wahr, was Du behauptest, dann müssten die besten und erfolgreichsten Schulen in Deutschland in Neukölln liegen, dann würden die nachweislich besten Leistungen nicht in Bayern erzielt, sondern in Berlin, Bremen und Hamburg - wo alle Ergebnisse aber meist katastrophal sind.
Dass die deutschen Lehrer " meist Fachidioten" sind, ist eine schwer erträgliche Mischung aus Unwissen, Dummheit und linker Arroganz.
Auch wenn dein Video einen wichtigen Punkt anspricht ist es dennoch auf den Niveau eines Artikels in der Bild. Es werden wieder mal Fakten so ausgelegt, dass sie die eigene Botschaft stützen und Gegenargumente heruntergespielt.
Ich bin auch kein Freund der frühen Trennung nach der 4. Klasse. Mit 10-11 Jahren ist man noch voll in der Entwicklung und versteht doch eigentlich noch nicht, warum Bildung so wichtig ist.
Was die meisten anderen Punkte angeht? - Selektive Auslegung ohne tatsächlichen Inhalt.
Deutschland ist im Internationalen vergleich nicht in den Top 10? - Dann schauen wir uns mal ein paar der Länder an. Singapur, Japan, Taipaei, Macao, Hong Kong, Korea. Alles Länder in denen der Druck durch die Gesellschaft gute Noten zu haben dermaßen groß ist, dass Schüler mit schwachen Leistungen in dern Suizid getrieben werden. War im übrigen auch ein Punkt der im Video mal kurz in ein 1-2 Sätzen abgetan wurde. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir hier in Deutschland keine solche Kultur haben.
Die Schulen sind marode? - Blödsinn. Ja es gibt veraltete Schulen aber das kann man keinesfalls einfach mal pauschalisieren. Wenn ich mir mal ansehe was in den letzten 15 Jahren hier bei uns in der Stadt mit den meisten Schulen gemacht wurde, dann ist die Aussage leider einfach Unsinn. Wunderbar war es auch, wie dann als Beispiele die Vorzeigeschulen aus Finnland und irgendwelche Bruchbuden aus Deutschland gezeigt wurden....Objektivität sieht anders aus.
Die USA oder Russland als "gutes Beispiel" für ein Schulsystem? - Dass ich nicht lache. In den USA bekommt nur der Bildung der auch Geld hat. Lehrer an öffentlichen Schulen sind massiv unterbezahlt, die Ausrüstung veraltet. Wenn man aber natürlich die privaten Schulen als Grundlage nimmt, sieht es gleich ganz anders aus.
Die Schulen in Russland sind fairer? - Ja, und zwar in der Hinsicht, dass allen das Gleiche auf die selbe Methode eingetrichtert wird. Unabhängig davon ob sie es verstehen oder nicht. Die die nicht mitkommen gehen dann eben in die private Nachhilfe oder fallen eben aus dem Raster.
Schüler sind nicht für MINT Fächer zu begeistern? - Das ist nicht gerade verwunderlich. Schaut man sich die Länder mit überdurchschnittlicher Begeisterung für MINT an, dann sieht man sehr schnell, dass dort eine starke soziale Ungleichheit herrscht. Man lernt technische Berufe, weil man sich davon eine bessere Chance auf einen guten Job erhofft. Wir in Deutschland können auch ganz von z.B. einem Handwerksberuf leben. In anderen Ländern nicht.
Und dann natürlich das Lieblings Totschlagargument: Ungleicheit bei unterschiedlichen sozialen Schichten in der Bildung.
Mal ehrlich, wer genau verbietet es einem Schüler aus einer Arbeiterfamilie gute Leistungen zu bringen? Wer genau verbietet ihm ein Abitur zu machen oder später zu studieren? Es herrscht Gleichheit! Aber natürlich nur die Gleichheit der Möglichkeiten, für den Ausgang ist jeder selbst verantwortlich.
Stimmt es, dass Schüler aus sozial schwächeren Schichten oft eine geringere Bildung haben, als Schüler aus z.B. einem Akademiker Haushalt? - Natürlich, aber das ist ein Problem des sozialen Umfeldes und nicht des Schulsystems. Wenn in deinem Umfeld Bildung als unwichtig angesehen wird, dann liegt es nahe, dass man selbst diese Meinung annimmt.
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Ja das Schulsystem muss sich weiterentwickeln.
Ja es ist immer Möglich etwas besser zu machen.
Sollten mehr Fortbildungen angeboten werden - Auf jeden Fall.
Aber der Rest: Bitte lieber in der Boulevardpresse abdrucken, da weiß man wenigstens von Anfang an woran man ist.
Aber um deine Frage zu beantworten: Ja, ein paar der Sachen können wir uns natürlich schon von den Finnen abschauen. 1:1 übernehmen wird aber natürlich nicht funktionieren.
Doch, ist es. Es passt nur nicht in das Weltbild konservativer Ideologen.
Wie kommst du darauf? Bei den Kommunen haben Gesamtschulen eigentlich einen hervorragenden Ruf, weil sie damit mehrere Bildungszweige an einem Standort anbieten können. https://www.waz.de/politik/gesamtschulen-sind-so-gefragt-wie-nie-id213711763.html