Wieso wird das Deutsche Schulsystem nicht geändert?
Schule unterstützt nicht das Individuum. Jeder hat sein eigenes Talent, aber Schule unterstützt dieses nicht. Jedem wird das gleiche beigebracht. Finnland z.B das Schulsystem hat sich drastisch geändert. Schüler arbeiten zusammen, anstatt zu konkurrieren. Dazu haben sich die Schulzeiten geändert. Schüler stehen später auf. Dazu schneidet Deutschland im vergleich zu Dänemark in Digitalisierung sch*ße ab. Ich möchte nicht sagen, dass die Lehrer nicht das Problem sind, aber sie haben nicht viel Spielraum, wenn sie nicht viel machen können.
Ich denke wenn man die jüngeren Generationen besser behandelt könnte auch das Bruttoinlandseinkommen in der Zukunft steigen. Wieso wird das Individuum dann so schlecht behandelt?
Seit online Classes, kann ich viel freier sprechen, ohne Stress und ohne Angst, etwas falsches zu sagen.
6 Antworten
Meine Antwort bezieht sich jetzt auf den Punkt „Individuum und eigene Talente“:
Im deutschen Schulsystem wird allen Schülern eine gute ALLGEMEINE Schulbildung vermittelt – und das ist gut so.
Mit so einer allgemeinen Schulbildung, die alle Fachrichtungen abdeckt, werden alle Schüler vorbereitet auf das Berufsleben – unabhängig davon in welche Richtung ihr Beruf tatsächlich mal gehen wird. Und das ist gut so!
Die meisten Schüler wissen in der Schulzeit noch gar nicht sicher, in welche Richtung sie sich beruflich mal entwickeln werden. Und selbst wenn sie glauben, es zu wissen, dann ergeben sich später trotzdem bei vielen immer noch erhebliche Veränderungen, weil ihre Interessen sich ändern oder weil ihr ursprüngliches Berufsziel unrealistisch ist. Und dann wäre es fatal, wenn die erforderlichen Vorkenntnisse für die neu geplante Berufsrichtung in der Schule nicht gelernt wurden, weil das Fach abgewählt wurde.
Beispiel: Ein Schüler, der davon überzeugt ist, dass er Schriftsteller werden will, kann gern an entsprechenden AGs teilnehmen oder sich privat in dieser Richtung engagieren. Aber wenn man dem in der Schule erlauben würde, auf den Mathe-Unterricht zu verzichten, weil Schriftsteller das möglicherweise nicht brauchen, dann wäre das eine Katastrophe für seine Zukunft ;-)
Wenn, dann nur in den niedrigeren Klassen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei mir zur Wahl stand.
Oder der Schüler will Astronaut werden und wählt extra Mathe und Physik und sonst nichts.
Ein anderer Schüler will Fußballprofi werden und wählt nur Sport.
Das meiste, dass du gesagt hast stimmt. Aber das Berufsleben beinhaltet Ablehnung, Steuern und so viel mehr. Wieso wird nicht beigebracht, wie man das alles händeln kann?
Warum kommt hier im Forum bloß immer wieder die Frage nach dem Thema Steuern in der Schule? Ich hab’s schon 1000-mal geantwortet: Nur Steuerberater dürfen über das Thema Steuern beraten! Lehrer dürfen das per Gesetz überhaupt nicht!
Und was meinst du mit „Ablehnung“?
Beim Job z.B viele verlieren nach mehreren Ablehnungen die Lust, sich überhaupt noch irgendwo zu bewerben. Danach bewerben sie sich meistens auf Jobs, auf die sie keine Lust haben.
fachkräfte seltener ! jobs für hilfskräfte werden nicht permanent benötigt .
Das deutsche Schulsystem ist es nicht der Bringer, in Finnland ist aber auch nicht alles Gold was glänzt. Da fehlt es an Selbstsrändigkeit und der Fähigkeit, auch mal was zu tun, was einem keinen Spass macht.
Völlig richtig! Das finnische Schulsystem wird aus deutscher Sicht weitgehend zu positiv gesehen (nur wegen PISA und weil es ein Gesamtschulsystem ist, was aber aus der geringen Bevölkerungsdichte resultiert) - dabei haben sich die Finnen jahrelang am deutschen Bildungs-/Schulsystem orientiert. Habe 2 Jahre im Austausch an finn. Schule gearbeitet. Die "Großstadtschulen" in Helsinki haben die gleichen Probleme wie unsere - mit viel "Chaos".
Zuerst kommt das Universelle. Danach das Spezielle. Wie genau das "vonstatten" gehen sollte, ist momentan wohl in einer "Experimantiv-Phase".
Und über den Spielraum von Lehrern ist es müssig zu diskutieren.
Oder?
Erstmal müsste geklärt werden, wie vergleichbar Skandinavien mit Deutschland ist.
Wie hoch ist die Arbeitslosigkeit in Finnland? Helfen arbeitslose Finnen sich gegenseitig, einen Job zu finden oder gibt es da nicht auch so ein kleines bisschen Konkurrenzkampf?
Nach welchen Kriterien stellt ein finnisches Unternehmen einen Schulabgänger ein?
Schüler stehen später auf. Wie lange müssen sie denn in der Schule bleiben?
Gibt es irgendwie ein Erfolgsmaß oder ein Glücksmaß, dass angesetzt werden kann?
Ist es wirklich gut, wenn bei den Finnen allgemeines Basiswissen auf der Strecke bleibt?
Wie schaffen die Finnen es, ihre Lehrer so auszubilden, dass sie jedem Schüler was anderes, nämlich das, was zu ihnen passt, beibringen können?
Schüler stehen später auf. Wie lange müssen sie denn in der Schule bleiben?
In Kanada geht die Schule von 8:40 bzw. 9 bis 15 Uhr. Und da habe ich in einem Jahr mehr gelernt als hier in drei.
Wie ist denn das Arbeitsmodell in Kanada? Sind die Eltern oft beide berufstätig oder die Frauen alleinerziehend? Gehen die Erwachsenen im Schnitt später zur Arbeit als bei uns?
Was das Arbeitsmodell angeht, kann ich dir nur das sagen, was ich von meinen Gasteltern und deren Freunden mitbekommen habe. Mein Gastvater ist Manager (was für einer genau, weiß ich leider nicht mehr) und meine Gastmutter Arzthelferin in einer Praxis für Schönheitsoperationen. Die beiden sind morgens nach mir raus, also gegen 8:30. Zuhause waren sie meistens zwischen 16 und 18 Uhr. Manchmal früher, aber nie später. Ja, es arbeiten meistens beide Elternteile,. Aber zum Einen bieten dort im Verhältnis viel mehr Arbeitgeber Gleitzeit an (soweit möglich, natürlich) und zum Anderen haben die meisten Schüler nach dem Unterricht noch irgendwelche „clubs“, die auch gerne mal bis 17 oder 18 Uhr gehen.
Ich bin früher zur Schule in Deutschland gegangen von 8 bis 11 Uhr. Auch noch in der 8. Klasse Gymnasium. Reichte völlig aus.
Und nach dem Mittagessen ging es raus zum Spielen.
Wieso wird das Deutsche Schulsystem nicht geändert?
Vielleicht, weil es gar nicht darum geht Individualität, sondern Konformität zu fördern...
Wieso sollte man so denken wie die Gruppe? Neue Probleme brauchen neue Lösungen.
Das ist eine Frage der Sichtweise. Ja, du hast Recht. Im Prinzip.
Allerdings geht es denen an den Hebeln der Macht nicht darum, neue Lösungen für Probleme der Bevölkerung zu finden, sondern darum, möglichst neue Lösungen zu finden, wie man Geld und Macht vermehren kann. Dazu muss man die Menschen kontrollieren. Das funktioniert am besten mit gleichgeschalteten, angepassten Menschen, die gerade intelligent genug sind, zu arbeiten und zu konsumieren aber nicht schlau genug, zu verstehen, was wirklich mit ihnen passiert.
dann lass uns im mittel 59% steuern bezahlen das es genügend lehrausbilder für jeweils 5 schüler gibt !??
Oder wir machen es wie Kanada. Die schreiben pro Jahrgang drei bis vier Fächer vor, den Rest kann man sich aussuchen. Wie viel das ist, hängt von der Schule ab. Aber Mathe, Englisch (bzw. bei uns dann Deutsch) und ich glaube ab der 9. auch Social Studies, eine Mischung aus WiPo und Geschichte, sind jedes Jahr Pflicht. Aussuchen kann man sich dann so Fächer wie Kunst, Theater, Japanisch, Sport (geiler Sport, nicht wie bei uns), Chor oder Psychologie. Und das Risiko, dass ein Fach doch nicht stattfindet, geht gegen null.