Urlaub und Trauerfall, bin in einem Dilemma?

8 Antworten

Mir geht es ähnlich, ich fahre morgen in den Urlaub für drei Wochen. Erstmal hoffe ich , sie wartet bis ich wieder komme und ansonsten , das mit der Beerdigung gewartet wird .

Solche Situationen wird es immer geben, man trauert doch auch, wenn man in dem Moment nicht dabei war.

Den Tod kann man nicht planen, vielleicht lebt sie noch eine Zeit und du hattest keinen Urlaub.

Was fühlt sich für dich richtig und wichtig an? Dass du, wenn es soweit ist, bei der Person (oder auch bei dieser Person nahestehende Personen, die dir besonders wichtig sind) sein kannst? Dass du an der Beerdigung teilnehmen kannst? Oder dass du bis zum Zeitpunkt X die Person noch möglichst oft und intensiv sehen kannst?

Letztendlich gibt es bei fast jedem Urlaub doch die Möglichkeit, früher nach Hause zu fliegen. Wenn es also nur um die Teilnahme an der Beerdigung geht, dann bucht man in dem Moment, wo man von dem Termin erfährt, notfalls schnell über's Netz einen früheren Rückflug und schreibt die letzten Nächte im Hotel einfach ab, auch wenn sie bereits bezahlt sind. Zeit ist da allemal genug - bis die Beerdigung ansteht, vergehen mehrere Tage.

Geht es dir hingegen um Dasein in diesen letzten Tagen und Wochen, dann stornier die Reise. Oder überleg mit deinem Partner, ob er vielleicht mit einem Freund die Reise antreten möchte, während du daheim bleibst.

Lösungen gibt es viele. Und "Reise komplett absagen" ist keinesfalls die einzige. Entscheide also erst mal, was dir in dieser Situation persönlich wichtig ist und such dann nach der dazu passenden Lösung!

Du musst das Gefühl aushalten, dass entweder Dein Partner oder Deine Familie wütend auf Dich sind.

Für mich würde es auf die konkrete Situation ankommen. Wenn es um jemanden geht, der mir/ meinen Liebsten nahe stand und würden meine Hilfe und mein Beistand aktiv gebraucht werden, würde ich nicht in den Urlaub fahren.

Wenn jemand verstorben ist, zu dem ich keinen engen Bezug hatte und meine Hilfe/ mein Beistand kaum erforderlich sind, würde ich fahren.

Konkret: würde die Schwester meines Vaters sterben und die Familie nur aus mir und meinen Eltern bestehen, würde ich nicht fahren. Würde die Cousine zweiten Grades meines Vaters sterben, die ich zuletzt vor 15 Jahren gesehen hätte, würde ich fahren.

Grade ähnliche Situation. Meine Tante fliegt dennoch, ihr Mann wird wohl wie es aussieht zuhause bleiben und sich um seine Mutter kümmern.

Meiner Meinung nach kann man ruhig verreisen, man sollte halt nur Anteilnahme zeigen.


Notorious666  23.08.2022, 09:22

Mann: "Hallo Schatz, wie war dein Urlaub?"

Frau: "Suuuuper. Und wie war's deiner Mutter beim Sterben zuzusehen?"

Egoismus in Reinform.

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In dem DU entscheidest was dir wichtiger ist: Der Urlaub oder Abschied nehmen von dem Familienmitglied.

Wie wichtig ist dir die Person? Könntest du den Urlaub dann genießen?