Transpersonen, wie macht ihr das mit dem Gynäkologen?
Es sollten ja sowohl Transmänner, als auch Transfrauen, zum Checkup gehen, aber wie handhabt ihr das?
Insbesondere Transmänner, ich stelle mir das extrem unangenehm vor als Mann zum Gynäkologen zu gehen. Wie sensibel sind die Ärzte und die MFA da eigentlich und ist es schwer, überhaupt einen Arzt zu finden, der einen behandeln möchte?
Warum sollten Männer zum Frauenarzt?
Auch (genetische) Männer können an Brustkrebs erkranken. Transmänner haben zudem noch andere Gründe.
5 Antworten
Ich persönlich (Transmann 20) war noch nie beim Frauenarzt. Für mich war immer klar, dass ich dort niemals hin möchte also bin ich da auch nie hingehangen. Für Hormone war ich Anfangs bei einem Endokrinelogen und mittlerweile bei einem Urologen, welcher auch die Nachsorge nach der Op macht.
Ich hätte das auch nicht gekonnt mich da einfach so untersuchen zu lassen es wäre mir definitiv unangenehm gewesen. Ich weiß auch gar nicht genau was so ein Chackup genau ist oder was da gemacht wird.
Aber ich denke, dass das jede Person anders macht und es auch auf die Ärzte ankommt ob man sich da wohl fühlt oder nicht.
Meine Brust habe ich seit dem ich 17 bin zum Glück schon weg und meine Gebärmutter bin ich seit diesem Jahr auch endlich los.
Auch cis Männer können Brustkrebs bekommen, Transmänner sollten ebenfalls zur Kontrolle, afaik ist das Risiko dort ein klein wenig höher als bei cis Männern. Ich geh da lieber keine Risiken ein.
Meine Gebärmutter wird in absehbarer Zeit sowieso ihren Dienst einstellen, da ist mir der Teil ziemlich egal. Ich bin eh ein Schisser, was Operationen angeht, ich denke, eine Brustentfernung wäre schon schlimm genug.
Hast du eine Ahnung, ob in meinem Alter überhaupt noch gute Ergebnisse zu erwarten sind? Aber tendenziell schon, oder? Ich weiß, das ist eine Frage für den Arzt, aber da habe ich schon bei Vielem erlebt, dass sie einem tolle Ergebnisse versprechen und am Ende ist man kranker als vorher.
Ja das stimmt, aber ich denke mal das man es merkt wenn man Brustkrebs hat und eventuell kann man das ja auch beim Urologen gucken lassen auch gerade wenn etwas sein sollte.
Was die Ergebnisse angeht das ist komplett unterschiedlich. Ich habe allerdings schon mehrere Ergebnisse gesehen auch von älteren Transmännern in einer Facebook Gruppe und da sahen die Ergebnisse auch gut aus.
Erstmal kommt es ja darauf an wie groß die Brust ist und ob man dann kleine oder große Schnitte gemacht bekommen würde. Gerade wenn man eher größere Brüste hat kann es sein, dass an den Seiten noch Haut absteht und es sozusagen unter den Armen am Körper nicht gerade runter geht sondern da noch sowas wie eine Welle ist.
Auch bei kleinen Schnitten kann noch Haut zurück bleiben, aber bei kleinen Brüsten ist das eher unwahrscheinlich, weil auch Haut mitweggemacht wird damit da eben nicht noch Haut zu viel ist.
Wenn gerade bei großen Schnitten noch zu viel Haut unter den Armen sein sollte, kann man das durch eine weitere Op korrigieren lassen und danach dürfte es dann auch gerade heruntergehen.
Das wichtigste ist, aber sich eine gute Klinik beziehungsweise einen guten Arzt oder eine gute Ärztin herauszusuchen. Ich habe in einer Facebook Gruppe auch schon mitbekommen, dass ein Transmamn nicht warten konnte und zu jemand gegangen ist, welcher zwar die Brust entfernen kann aber das Ergebniss dann nicht so schön ist, weil in dieser Klinik normalerweise Brustkrebs Patienten behandelt werden.
Also man sollte da schon jemand suchen, welcher auch Ahnung hat von der Mastektomie bei Transmännern. Dann kommt es auch erstmal zum Erstgespräch bei dem die individuellen Möglichkeiten durchgegangen werden also welche Op Methode infrage kommt und es werden auch Ergebnisse aus dieser Klinik gezeigt, so kann man sich selbst ein Bild machen wie es bei einem selbst ungefähr aussehen könnte.
Angst davor zu haben ist auch nichts schlimmes, weil es bei Op‘s immer Risiken gibt, welche auftreten können.
Brustkrebs bemerkt man leider nicht (bevor es zu spät ist). :(
Ich habe zwar selbst keine Fälle in der Familie, aber kenne etliche Betroffene aus dem Bekannten und Kollegenkreis.
Urologen kennen sich damit nicht aus, auch cis Männer würden zum Gynäkologen geschickt. Ich hab zwar, wie gesagt, noch keinen gesehen, aber ich weiß es von Berichten. Ganz wenige Frauenärzte haben extra Männersprechstunden, aber sowas erhoff ich mir hier gar nicht erst.
Ich danke dir für einen ausführlichen Bericht, das hilft mir sehr und ich werde mich auf jeden Fall umsehen/umhören.
Meine Brüste sind leider ziemlich groß und allgemein bin ich nicht mehr besonders schlank. Daran muss ich wieder mehr arbeiten, früher habe ich Muskelaufbau betrieben um meinen weiblichen Körper wenigstens etwas zu überdecken, aber das habe ich die Jahre über schleifen lassen, da mich chronische Schmerzen quälen.
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal da und sehr positiv überrascht. Zwar hätte ich überhaupt kein Problem mit weniger Diskretion gehabt, aber das komplette Praxispersonal hat sich bemüht, damit ich mich möglichst wohl fühle.
Der Arzt selbst hat auch lange mit mir gesprochen und die Untersuchung ging dann super schnell. Das einzig irritierende war die Frage „Wie es kommt, dass ich mir als trans Mann einen männlichen Gyn aussuche?“. Den Zusammenhang, den er da gesucht haben will, habe ich bis heute nicht verstanden… Sonst war aber wirklich alles cool!
Das klingt ja sehr positiv. Meinst du, solche Ärzte sind eher selten? Ich glaube, das war aber einfach nur Neugierde vom Arzt oder der Versuch Smalltalk zu halten, ganz ohne Zusammenhänge zu suchen.
Oh und darf ich fragen welche Region?
Ich weiß nicht warum so eine Angst vor anderen Menschen herrscht.
Wenn jemand beim Gyn ist, und dort im Wartezimmer wartet, passiert was?
Man schaut ins Schmierphone, oder nimmt sich eine Zeitschrift und wartet bis man aufgerufen wird.
Im Schwimmbad sehen wir uns alle halb nackig. Das ist im Wartezimmer nicht der Fall.
Wenn wir mit unserem Schatz im Bett liegen, kuscheln, und, ich möchte nicht wissen was noch passiert, dann sind wir uns da näher als im Wartezimmer.
Wo ist das Problem?
Hm, Ehre wem Ehre gebührt! Da muss ich dir mal völlig Recht geben. Wenn man eine biologische Frau ist und vor allem noch eine Gebährmutter hat, sollte man sich alleine deswegen untersuchen lassen, und Brustkrebs genauso und das sind nur zwei potentielle Gefahren ... aber gut.
Wo ist das Problem?
Du warst in der Schule kein Mobbingopfer, oder?
Du kannst dir Schule auch ganz wegdenken. Wer einmal gemobbt wurde, entwickelt Traumata. Genau solche Kommentare machen es noch schlimmer.
Mein Alter spielt hier nur eine untergeordnete Rolle, aber ich kann dir sagen, dass ich meine Transsexualität seit über 30 Jahren unterdrückt habe.
Das ist schade das Du die unterdrückt hast.
Umso wichtiger ist es, in ein Umfeld zu kommen wo Du Selbstbewusstsein bekommst mit Deiner Transidentität
Ich verstehe nicht bis die Transformation abgeschlossen ist dauert es doch höchstens paar Jahre oder? Die nehmen doch zuerst Hormone und machen dann die OP. Wenn untenrum alles weibliche weg ist müssen die doch nicht mehr zum Frauenarzt?🤔
Für die die schreiben sass ist schlimm für trans zum FA zu gehen. Wir normale Frauen finden es auch nicht geil zum Frauenarzt zu gehen. Und ehrlich ich war nur in meinen Schwangerschaften beim Frauenarzt, zu vorsorgen gehe ich nicht, bin aber mit 27 noch vom Alter entfernt indem man Sachen wie gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs bekommt. Ich behaupte jetzt mal dass fpr normale Männer der Gang zum Urologen auch nicht besonders angenehm ist.
Nein, nicht jeder möchte eine vollständige OP mit Hysterektomie und Phalloplastik und das ist auch gut und richtig so. Ich habe eine Dysphorie, die meinen Oberkörper betrifft, Gesicht, Brust, Stimme, Muskelaufbau an den Armen... Meine Vagina stört mich eher weniger und ob ich beim Pinkeln nun stehen kann oder nicht, ist mir egal.
Auch können sowohl cis Männer, als auch Transmänner, an Brustkrebs erkranken, folglich sollte man die Kontrollen wahrnehmen.
Da bereits Frauen mit unter 27 an Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs gestorben sind, ist dein Umgang mit deiner Gesundheit stark fahrlässig. Deine Kinder wollen sicher nicht bei nur einem Elternteil aufwachsen.
Außerdem kannst du es schlichtweg nicht vergleichen, als Frau beim Gynäkologen zu sitzen oder als Mann.
Lass es einfach, ok?
Gerade für die Männer ist es soweit ich das bis jetzt gehört habe besonders schlimm. Ich kenn ein paar die das extrem belastet.
Und es kommt halt schon stark auf den Arzt an, da lohnt es sich Empfehlungen zu holen.
Du bist noch 20, aber irgendwann überschreitest du die 35 und dann werden regelmäßige Brustkontrollen unerlässlich.
Ich selbst kann mir auch keine Gebärmutterentfernung vorstellen, da ich höllische Angst vor Operationen habe und auch keine Dysphorie habe, mich stört eher der Teil obenrum. Da müsste man ja durchaus mal zur Kontrolle zur Gebärmutterhalskrebsprophylaxe, da es, als ich jung war, keine Impfungen gab.