Streit mit meiner Frau wegen Vaterschaftsurlaub?
Meine Frau (28) und ich (28) erwarten Anfang Sommer unser erstes Kind. Sie möchte, dass ich mir so viel Vaterschaftsurlaub nehme, wie möglich, damit ich ihr mit dem Baby helfe.
Das Problem ist aber, dass ich kurz vor der Beförderung stehe und genau zur Zeit ihres errechneten Geburtstermins ein sehr sehr wichtiges Projekt abschließen muss. Am Projekt arbeite ich schon sehr lange und ich kann es nicht nach hinten verschieben, da die Kunden sonst unzufrieden sind. Es steht ein wichtiger Karrieresprung vor mir und ich bin mir sicher, das zwei oder drei Wochen Vaterschaftsurlaub mich zurückhalten würden. Ich müsste das Projektende verschieben oder jemand anderes finalisiert es. Die Beförderubg kriege ich gerade weil ich sehr verlässlich bin und Projekte immer pünktlich abschließe.
Meine Frau versteht das überhaupt nicht und ist sauer auf mich. Sie will nicht alleine mit dem Baby sein, aber das Geld, was ich durch die Gehaltserhöhung kriegen würde, könnten wir alles in das Baby stecken. Aber sie versteht es nicht. Seitdem ich ihr sagte, dass ich keinen Vaterschaftsurlaub nehmen werde, bzw wenn dann erst in einem Jahr, streiten wir fast jeden Tag.
Hat jemand einen Rat? Mach ich was falsch?
13 Antworten
Na ja es gibt Kinder , die vor Elternzeit geboren wurden und deren Mütter haben die Zeit auch überstanden. Finde heraus wovor deine Frau Angst hat.
Du arbeitest, du kannst versuchen ihr zu versprechen, dass auch während der Zeit dein Arbeitstag sich an den 8h orientiert. Du evtl Hobbys zurück stellst.
Du könntest versuchen EZ in Teilzeit zu beantragen - damit bist du beim Projekt und hast mehr Freizeit.
Du kannst ihr anbieten zumindest deine Jahresurlaub in die erste Zeit zu legen, sofern die Urlaubsliste nicht schon durch ist.
Du kannst dich darauf einstellen, dass du trotz Projektarbeit nicht deinen bisherigen Schlaf - Wachrhythmus beibehalten wirst.
Du kannst ihr versprechen dich trotz Arbeit um Einkauf und gemeinsames Essen zu kümmern. Beginnt als zu diskutieren was ihr euch hier jeweils vorstellt bevor die nächste Überraschung kommt.
Welcher Zeitspanne deinerseits ist an EZ überhaupt geplant? Es ist ja nicht nur eine Frage deines künftigeen Einkommen, sondern eine Frage des Familieneinkommen während Elternzeit.
Vielleicht kannst du noch eine Zeit übernehmen, wenn auch sie wieder zurück in ihren Beruf will. Von ihren Plänen steht hier nichts.
Vielleicht bringt es etwas ihr mitzuteilen, dass das erste Lebensjahr eine andere aber auch eine große Verantwortung an die Eltern stellt. Hier gilt es die Grenzen zu setzen, damit es euch später nicht auf der Nase herum tanzt.
Oh an die Grenzen können sie mit oder ohne Elternzeit kommen . Ohne die Charaktere zu kennen- schwierig. Sie können sich bei gleichzeitiger Anwesenheit auch gegenseitig in ihren Ängsten und Bedenken hoch schaukeln.
Ständig ein Einjähriges im Blick zu halten, was langsam seinen Willen entdeckt und auf Entdeckungsreise geht - kann auch anstrengend werden.
Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung hier ziemlich alleine stehen - aber ich weiß, dass es selbst mit Kaiserschnitt, noch mitten in den Umzugskisten alleine zu bewältigen ist. Wenn noch etwas sozialler Kontakt hinten dran steht - erst Recht.
Dass es gleichzeitig eine versäumte Zeit für den Vater ist - anderer Gesichtspunkt.
Nicht Jede kann, was DU kannst/konntest, nicht Alle sind gleich belastbar! Ich habe letztlich allein 5 Kinder versorgt und gross gezogen, doch weder du noch ich sind das Mass!
Du kannst den Urlaub auch nehmen wenn das Projekt abgeschlossen ist, das Baby ist noch lange genug klein und deine Frau wird auch später noch deine Hilfe brauchen, von daher verstehe ich sie nicht. Der Job geht vor und von der Gehaltserhöhung profitiert auch das Kind.
genau zur Zeit ihres errechneten Geburtstermins ein sehr sehr wichtiges Projekt abschließen muss
dass ich keinen Vaterschaftsurlaub nehmen werde, bzw wenn dann erst in einem Jahr
Das verstehe ich allerdings nicht, wieso dann erst in einem Jahr?
Ich weiß nicht ob du selbst Kinder hast oder wie deren Geburt war, aber grade die ersten Wochen sind oft anstrengend, insbesondere wenn man eine eher schwere Geburt hatte, eventuell noch unter dem Einfluss von Medikamenten steht und kaum allein auf Toilette gehen kann. Das ist sicher nicht für alle Familien gleich, aber grade da ist man auf jede Hilfe angewiesen.
Es ist doch gar nicht gesagt, wie die Geburt verläuft und ob die Mutter nach dem Klinikaufenthalt wirklich so schwach ist.
Und es ist auch gar nicht gesagt, wie pflegeleicht oder unruhig das Baby sein wird.
Und es wäre für die Mutter weitaus hilfreicher, wenn eine erfahrene Frau ihr über die erste Zeit hilft. Der Vater kann sich dann ja an den Wochenenden einbringen.
deine Frau wird auch später noch deine Hilfe brauchen,
Aber nicht so wie im Wochenbett, wenn man mit Geburtsverletzungen oder Kaiserschnittnarben auf Hilfe angewiesen ist. Wenn das Stillen nicht gut funktioniert. Wenn der Babyblues voll einschlägt und frau ohne Grund den ganzen Tag heulen muss. Wenn man mit Schlafmangel überfordert ist. Und so weiter.
Eben. Das weiß man vorher nicht. Deswegen sollte man darauf vorbereitet sein.
Dann kann man(n) aber immernoch Urlaub nehmen
Oder auch nicht. Im Zweifelsfall hat die Vertretung genau dann auch schon Urlaub.
Und wer sagt denn, dass die Schwierigkeiten nicht genau deswegen auftreten, weil die Neu-Mama alleine auf sich gestellt und gestresst ist?
Wäre ich Vater, würde ich das Risiko nicht in Kauf nehmen.
Wäre ich Frau würde ich das nicht verlangen.
Nicht jeder geht es nach der Geburt schlecht, viele haben noch Familie oder Freunde die helfen können, der Job ist auch wichtig, Mutter und vor allem Kind profitieren auch von der Gehaltserhöhung und WENN etwas ist kann man immernoch eine Lösung finden.
Wäre ich Frau
Dachte ich mirs doch, dass hier ein Mann schreibt.
würde ich das nicht verlangen
Was jetzt genau? Dass der Kindsvater mal zwei Wochen lang Akten beiseite legt und sich um sein selbst gezeugtes Kind kümmert?
Wäre es umgekehrt: eine Frau schreibt hier, dass sie so bald wie möglich nach der Geburt wieder arbeiten gehen will, wegen wichtiges Projekt und so, ihr Mann das aber nicht verstehen kann: würdest du da auch schreiben
Das Baby ist noch lange genug klein und dein Mann wird auch später noch deine Hilfe brauchen, von daher verstehe ich ihn nicht. Der Job geht vor und von der Gehaltserhöhung profitiert auch das Kind.
viele haben noch Familie oder Freunde die helfen können,
Und viele auch nicht. Davon steht nichts in der Frage, deswegen kann man das auch nicht postulieren.
der Job ist auch wichtig
Der Job ist so wichtig, dass man nie Urlaub nehmen kann? Bezweifle ich irgendwie.
Mutter und vor allem Kind profitieren auch von der Gehaltserhöhung
Geld ersetzt nicht Liebe und Fürsorge, auch wenn das von den Neoliberalen gerne mal gepredigt wird.
WENN etwas ist kann man immernoch eine Lösung finden
Ja, WENN dann etwas ist, dann MUSS man eine Lösung finden.
Ich bin eine Frau.
Hab nur deinen Satz "wäre ich Mann .." übernommen. Sorry, das war verwirrend, wollte eigentlich "werdende Mutter " schreiben.
Der Job ist so wichtig, dass man nie Urlaub nehmen kann?
Wer redet von nie? Niemand.
Geld ersetzt nicht Liebe und Fürsorge
Hab ich auch nie behauptet.
WENN dann etwas ist, dann MUSS man eine Lösung finden.
Sagte ich doch!
Es bleibt die Frage: was genau würdest du als werdende Mutter nicht verlangen?
Dass der Kindsvater mal zwei Wochen lang Akten beiseite legt und sich um sein selbst gezeugtes Kind kümmert?
Wer redet von nie?
Der Fragesteller schreibt in den Kommentaren, dass die Endphase vom Projekt von Sommer 2023 bis Anfang 2024 gehen wird. Und in diesem Zeitraum kann er keine zwei Wochen Urlaub nehmen? Ernsthaft?
Ja, ein Job ist wichtig. Aber die Tatsache, dass man zwischendrin mal Urlaub nimmt (um nach Malle zu fliegen oder seiner Frau zu helfen oder warum auch immer), sorgt ja nicht gleich dafür, dass man besagten Job verliert.
Die Tatsache, dass man seine Frau nicht unterstützt in Momenten, wo sie Hilfe brauchen wird, kann andererseits gut dazu führen, dass man besagte Frau verliert (und Unterhalt zahlen muss, dann ist die Gehaltserhöhung futsch).
FS:
genau zur Zeit ihres errechneten Geburtstermins ein sehr sehr wichtiges Projekt abschließen muss
dass ich keinen Vaterschaftsurlaub nehmen werde, bzw wenn dann erst in einem Jahr
Ich:
Das verstehe ich allerdings nicht, wieso dann erst in einem Jahr?
Das klang in der Frage anders.
Dann würde ich eine andere Lösung suchen, vielleicht Home-Office wenn möglich oder wenigstens ein paar freie Tage oder verlängerte Wochenenden zwischendurch.
WENN etwas ist kann man immernoch eine Lösung finden
ICH würde nicht verlangen, dass der Mann SOFORT Urlaub nimmt, Punkt. Wenn dir das nicht passt oder das nicht verstehen kannst ist das dein Problem und nicht meins. Dann diskutiere mit dem FS darüber und nicht mit mir.
Danke und einen schönen Tag noch.
Ich wette, wenn du alleine mit Baby und Schmerzen nach der Geburt auf der Couch sitzt, wirst du das anders sehen. Aber gut, alles zu seiner Zeit.
"Dann kann man(n) aber immernoch Urlaub nehmen und muss ihn nicht schon Monate vorher einreichen weil es ja VIELLEICHT sein könnte."
Da der Fragesteller eine leitende Rolle ist, wäre das das dümmste Vorgehen. Sinnvoller mit Planung rausziehen. Schlimmstenfalls hat die Familie die ersten zwei Wochen komplett für sich und Ruhe.
Und es geht auch einfach um das Signal: die Frau stellt sich seit Monaten auf das Baby sein und steckt zurück und dem Mann sind zwei Wochen vorausschauende Planung zuviel. Wenn er jetzt schon keinen Freiraum schaufeln will, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er das dann spontan tut, wo er doch soooooo unersetzlich ist?
Meine Güte.... Ich hab meine Einstellung dazu und ihr eure, ist doch auch ok.
Ich bin aber nicht der FS, MICH müsst ihr nicht von eurer Meinung überzeugen, mit ihm könnt ihr das ja gerne weiter diskutieren und versuchen ihn umzustimmen.
Weil das Projekt vermutlich Anfang 2024 fertig sein wird.
Das klang in der Frage anders.
Dann würde ich eine andere Lösung suchen, vielleicht Home-Office wenn möglich oder wenigstens ein paar freie Tage oder verlängerte Wochenenden zwischendurch.
Also wenn ich mir die Kommentare so durchlese, ergibt sich aber ein ganz anderes Bild als in der Frage.
im Sommer ist die Endphase und im Herbst sollte es fertig sein. Dann muss ich aber noch die Implementierung leiten
das Projekt vermutlich Anfang 2024 fertig sein wird
In deiner Frage stand noch:
genau zur Zeit ihres errechneten Geburtstermins ein sehr sehr wichtiges Projekt abschließen muss.
Das passt jetzt irgendwie nicht zusammen. Der errechnete Geburtstermin erstreckt sich ja wohl kaum auf einen Zeitraum zwischen Sommer 2023 und Anfang 2024?
Von daher vermute ich ganz stark, dass du einfach keine Lust hast, zwei Wochen Babyurlaub zu nehmen.
Mal angenommen, deine Frau wäre nicht schwanger geworden, würdest du dann ohne Urlaub bis Anfang 2024 durcharbeiten? Wohl kaum.
Deswegen verstehe ich die Problematik nicht so ganz. Wenn wir hier von einer Spanne von mindestens einem halben bis dreiviertel Jahr reden, wo soll da das Hindernis sein, zwischendrin um den Geburtstermin herum mal zwei bis drei Wochen Urlaub zu nehmen?
Sie will nicht alleine mit dem Baby sein
Völlig verständlich. Erstes Kind? Dann habt ihr beide keine Ahnung, wie anstrengend und nervenaufreibend die erste Wochenbettphase sein kann.
das Geld, was ich durch die Gehaltserhöhung kriegen würde, könnten wir alles in das Baby stecken
Man muss kein Geld ins Baby stecken. Das vertragen die gar nicht gut. Babys brauchen Muttermilch (oder Pulvermilch), viel Liebe und sonst nichts.
Dem Baby wird es auch pupsegal sein, ob es in einem Kinderwagen für 1500€ oder gebraucht für 150€ liegt.
Hat jemand einen Rat?
Ja. Nimm um den Termin herum drei Wochen Urlaub und genieße die erste Babyzeit mit deiner Frau zusammen. Diese Zeit ist ganz besonders, sie kommt nie wieder und man kann sie auch nicht "in einem Jahr" nachholen.
Beim Vaterschaftsurlaub geht es nicht wirklich um das Kind, denn euer Kind wird nicht so sehr nach deiner Anwesenheit in dieser Zeit fragen, vor allem wird seine Mutter für das Kind wichtiger sein als sein Vater.
Was hier der Knackpunkt ist, ist dass deine Frau deine Aufmerksamkeit will.
Es geht vor allem um sie.
Welche ängste und Unsicherheiten hat sie in Bezug auf das Kind?
Sie will sich deiner Unterstützung sicher sein.
Deine Argumente sind da auch verständlich.
Aber vergiss dabei nicht, Kinder brauchen nicht Geld, sondern liebe und Aufmerksamkeit.
Vielleicht solltest du auch einmal noch mit deinem Chef über die Situation sprechen.
Gibt es dinge die du zu Hause erledigen kannst in Heimarbeit.
So dass du nur zu Meetings erscheinen musst.
Damit könntest du zwei Fliegen in einem Streich erwischen.
Deine Frau hätte deine Unterstützung zugleich aber könntest du dein Projekt wie geplant abschliessen.
Wer will findet immer eine Möglichkeit.
Mein Boss hat mir vorgeschlagen, dass ich zwei oder drei Tage die Woche homeoffice mache, er will aber auch nicht, dass ich den Urlaub nehme, da er dann das Projekt weitergeben muss.
Ich habe es meiner Frau vorgeschlagen aber sie ist auch damit nicht zufrieden. Wenn ich Homeoffice habe, habe ich meistens stundenlange Meetings mit wichtigen Kunden, da darf ich nicht mal weg gehen oder Babygeschrei hören. Aber in frn Pausen könnte ich zu ihr gehen.
Ja, dann kann ich dir nicht weiter helfen.
Wer da weiterhelfen könnte, wäre eine gemeinsame Vertrauensperson die mit euch zusammensitzt und dieses gemeinsam mit euch klärt.
Vielleicht auch jemand, der sich zeit nehmen würde in den Ersten Wochen gelegentlich bei euch zu sein um euch zu helfen.
aus der Ferne denke ich, dass es einfach an der Sicherheit und der Furcht deiner Frau liegt.
Und die kannst du ihr nicht ausreden.
Die musst du ernst nehmen.
Ansonsten musst du entscheiden, was dir wichtiger ist.
deine Karriere oder deine Familie.
Es ist kein leichter entscheid.
Nun, warum die Elternzeit erst in einem Jahr? Wenn doch Afang Sommer das Projekt abgeschlossen ist und du die Beförderung in der Tasche hast. Natürlich sollte man nicht innerhalb weniger Tage nach der Beförderung Elternzeit einreichen. Aber ein Jahr zu warten, verstehe ich nicht.
Da wir deine Firma bzw. deinen Chef nicht kennen, ist es schwer etwas dazu sagen zu können. Wenn dein Chef eher ein entspannter Typ ist, würde ich mit ihm darüber sprechen. Das du bald Vater wirst und natürlich auch für deine Frau und dein Kind da sein möchtest.
Wenn Projektende und Beförderung (als Beispiel) im Juni 2023 fertig sind.
Dann würde sich September / Oktober 2023 anbieten. Dann bist du nicht sofort in die Elternzeit und deine Frau ist nicht ein Jahr +/- alleine zu Hause bzw. muss nicht so viel tagsüber alleine machen.
Die Entscheidung zwischen Kind und Karriere ist oft schwer.
Ist das Thema Beförderung dein neu oder ist es dir schon länger bekannt?
Das Projekt geht Anfang Sommer in die Endphase, Abgeschlossen wird es im Herbst sein. Meistens wird das Projekt abgegeben, der Kunde gibt Feedback, man ändert viel und es wird so lange angepasst, bis alles klappt. Außerdem muss dann die Implementierungsphase von mir geleitet werden. Ich bin auch für ein Team von 4 Leuten verantwortlich. Deshalb könnte ich frühestens 2024 in Elternzeit gehen. Sie will aber, das ich nach der Geburt da bin
I'm ersten Lebensjahr braucht man bestimmt (noch) keine Grenzen setzen, was das Baby betrifft. Die Eltern allerdings können grade in dieser Zeit sehr wohl an ihre Grenzen geraten.