Streit mit den Schwiegereltern - was soll ich tun?
Mein Mann (29) und ich (30) sind seit 12 Jahren zusammen, verheiratet seit 3. Bereits als Jugendlicher klagte er oft, dass seine Eltern ihn oft vernachlässigt haben, zB. waren sie an seinem Geburtstag im Urlaub mit dem Bruder, ohne ihn. Doch mit der Zeit haben sie sich gebessert und das Verhältnis wurde besser. Zu mir waren sie immer sehr lieb, anders als zur Frau des Bruders, mit der sie sich nicht so gut verstanden haben. Deshalb wollten wir in deren Nähe ziehen, damit unsere Kinder mit ihren Großeltern und Cousins aufwachsen.
Sie haben uns angeboten, auf dem Familiengrundstück, neben dem Bruder, ein Haus zu bauen. Kurz bevor wir die Baupläne starten wollten, wurde die Frau des Bruders schwanger und seitdem dreht sich alles nur mehr um die beiden. Auf dem Grundstück dürfen wir doch nicht bauen, sie verkaufen es. Mein Mann kriegt zwar etwas Geld, weil der Bruder das Grundstück geschenkt bekommen hat, aber damit können wir uns kein anderes Grundstück oder eine Wohnung in der Gegend kaufen. Wir haben deshalb eine kleine Wohnung gekauft, zahlen einen sehr hohen Kredit ab, während sein Bruder und seine Frau in einem großen Haus leben.
Dazu kommt, dass sie jedes Jahr zusammen in den Urlaub fliegen, jedes Jahr bezahlt der Schwiegervater meinem Schwanger und seiner Frau den gesamten Urlaub. Wir wurden noch nie mitgenommen, weil uns wandern ja sowieso nicht so gut gefällt. Mein Mann leidet sehr darunter, und ich mit ihm. Wir wollten uns von ihnen distanzieren, dann kamen Anschuldigungen, dass wir sie so selten besuchen. Nun kam aber der Hammer: Sie wollen, dass wir beide in Zukunft genauso viel, bzw. sogar mehr der Pflegearbeiten und der Bezahlung fürs evtuelle Pflegeheim übernehmen, wie mein Schwanger (weil mein Mann mehr verdient).
Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Verlangen mein Mann und ich zu viel? Sind wir das Problem? Oder würdet ihr hier genauso fassungslos sein. Wie würdet ihr reagieren? Ich brauch gerade eine Sicht von Außen.
5 Antworten
Ich kann deinem Mann nur zu einem klärenden Gespräch oder Brief an die Eltern raten, wo er mal genau diese ganzen Ungerechtigkeiten aufführt. Brief ist vermutlich am besten, denn dann können sie ihm nicht ins Wort fallen.
Das es ihr Geld ist, sie damit machen können was sie wollen, aber wenn sie deutlich ein lieblings Kind haben und ihn ständig schon immer schlechter behandeln, dass sie dann auch damit leben müssen, dass ER das nicht mitmacht und sich distanziert und garantiert nich mehr später darum kümmern wird, dass solle doch ihr Lieblingssohn machen. Immerhin hätte der die ganze Zeit Geldgeschenke bekommen, egal ob Grundstück oder Urlaube, da hätte er ja genug Geld sparen können, um sich für diese geschenke später zu bedanken durch Pfelge und Geld.
Ich kann euch nur raten, da weg zu ziehen, damit ihr nicht mehr ständig deren Gerede anhören müsst. Wenn sie meinen sie sehen ihre Enkel zu selten, dann sollen sie eben zu gleichen Teilen zu euch zu Beusch kommen, auch wenn sie das dann ggf. ein Hotel oder so kostet.
Meine ehrliche Meinung: Ja ok, wenn ihr Wandern nicht mögt ist es ok euch da nicht mitzunehmen, wären sie fair, würden sie mit euch dann aber einfach einen anderen Urlaub machen.
Und ja, Grustücke werden ggf. nie ganz fair geteilt, aber dann kann man das finanziell für die andere Person kompensieren, damit beide ungefähr das gleiche bekommen.
Bei dem Thema mit dem Geburtstag finde ich es etwas davon abhängig wie alt er dort war, aber auch da hätte man einfach vorher fragen können, ob es ok ist dort in den Urlab zu fahren. Immerhin ist das, egal wie Alt, der Geburtstag ihres Kindes, der ja schienbar (so klingt es zumindest) sonst zusammen verbracht wurde. Wenn das mit dem Geurtstag war, als er noch Jugendlich war, ist das ein absolutes no-go.
Wie gesagt, wäre ich in der Situation, würde ich mindestens 100km weg ziehen, eher mehr und ihnen klar sagen, dass ihr Verhalten zu dieser Entscheidung mit beigetragen hat.
Und mir ein Leben ohne sie aufbauen, wenn sie sich dann doch mal wieder einbringen wollen ok, sollen sie vorbei kommen, aber ich würde ihnen nicht immer wieder und wieder hinterher rennen und da ständig zu Beusch kommen. Sollen sie sich zu gleichen Teilen ebenso aktiv darum bemühen müssen, zu euch zu kommen.
Danke für dein Verständnis. Ja, so sehe ich das auch. Sie kriegen dauernd Geldgeschenke, dann sollen sie sich auch mehr drum kümmern. Seit 8 Jahren machen sie diese gemeinsamen Urlaube, da kommt schon einiges an Geld zusammen. Mit meinem Mann waren sie nicht mehr im Urlaub seit er 14 Jahre alt ist, dabei wäre er mit jedem Meer- oder Städteurlaub zufrieden.
Und er hat zwar Geld bekommen, als Ausgleich, weil der Bruder das Grundstück erhalten hat, aber das entspricht in meinen Augen niemals dem Wert. Mit dem Geld können wir uns nämlich in der Gegend kein Grundstück kaufen, das kostet mehr als doppelt so viel.
Als sie im Urlaub waren wurde er 15 Jahre alt, auch damals waren sie schon auf ihrem jährlichen Wanderurlaub, genau an seinem Geburtstag, wo er alleine zuhause saß.
Es war mit ihnen besonders in seiner Jugend extrem schwer, sie haben sich dann schlecht gefühlt, haben ihm ein teures Geschenk gemacht, wie zB. ein Motorrad zum Abschluss, vermutlich um ihr Gewissen zu beruhigen. Nach einem Jahr haben sie es dann aber ohne Vorwarnung verkauft.
Deine Schwiegereltern entscheiden nicht, wer im Falle der Pflegebedürftigkeit wieviel bezahlen muss. Das wird anhand des Einkommens berechnet und erhoben.
Lass sie in ihrem Haus wohnen und in Urlaub fahren. Das ist ihre Angelegenheit. Ich würde den Kontakt auf ein Minimum beschränken.
Das wollen wir ja auch, mein Mann will nicht mehr so viel mit ihnen zu tun haben, doch sie rufen auch ständig an, werfen uns vor, undankbar zu sein. Mein Mann leidet so sehr darunter.
Und es geht auch weniger um das Geld, sie wollen das Familienintern lösen, da meine Schwiegermutter nicht von Fremden gepflegt werden will. Sie will, dass wir unterschreiben, dass wir sie pflegen.
Zu allererst solltest Du Dir einmal klar machen, dass Du und Dein Mann ueberhaupt nichts "verlangen" koennen.
Andererseits Deine Schwiegereltern auch nichts von Euch. Jedenfalls nicht, solange sie selbst ueber genuegend Einkommen verfuegen und das ist, bezogen auf Deine Schilderung des Falls, offensichtlich der Fall.
Du sagst, sie fliegen jedes Jahr in den Urlaub. Da koennen sie eigentlich noch nicht pflegebeduerftig sein.
Wie ist denn diese Forderung Deiner Schwiegereltern zu verstehen? Bezieht sie sich auf gegenwaertige oder spaeter einmal anfallende Kosten fuer ein Pflegeheim?
Lass Dich unter diesen Umstaenden auf nichts mit ihnen ein. Dein Beruf ist nicht gleichsam Verpflichtung gegenueber Deinen Schwiegereltern; uebrigens auch nicht, dass Dein Mann mehr verdient, als sein Bruder. Dies waere nur dann von Relevanz, wenn sich Deine Schwiegereltern weder private Pflege, noch die Unterbringung in einem Pflegeheim leisten koennen.
Wenn Deine Schwaegerin als Pflegerin ungeeignet ist, koennen sie ja eine fuer sich engagieren.
Ich finde ziemlich gemein, was sie da mit Euch abgezogen haben.
Ich denke nicht, dass es an deinen Schwiegereltern ist zu entscheiden wer sich im Falle einer Pflegebedüftigkeit kümmert.
Ist denn schon einer der beiden pflegebedürftig, oder wie kommen sie auf diese Idee?
Bei meinen Eltern ist es ähnlich. Mein Bruder ist der King und ich... naja ich bin halt da. Sie mögen meinen Mann und meine Kinder, aber ohne die bin ich als Besuch nicht erwünscht. Und sie sind genauso fordernd wie deine Schwiegereltern klingen.
Was haben wir gemacht: eine gesunde Distanz zwischen sie und uns gebracht. In deinem Fall: sei froh, dass das mit dem Grundstück direkt bei denen neben dran nix geworden ist. Hättet ihr euch nur mehr ärgern und nach deren Pfeife tanzen müssen.
Meine Mutter beschwert sich auch immer, dass wir ja soooo selten zu Besuch kommen (etwa 2-3 mal im Monat ist ihr zu wenig). Das geht bei mir bei einem Ohr rein und beim anderen raus. Das ist ihr Problem, nichts meins. Das lass ich gerne bei ihr.
Wegen Urlaub: Gott sei bloß nicht neidisch und freu dich doch, wenn du nicht auch noch deinen Urlaub mit denen verbringen musst.
Ich bin übergegangen zu lieb lächeln und nicken. Sie können gerne reden was sie wollen, aber mich zu nichts zwingen. Ich bin eine eigenständige Frau und lass sie halt labern. Genau das solltet ihr auch tun.
Danke für deine Erfahrung! Ja, so ähnlich ist es bei uns, ich glaube, ich will auch distanz aufbauen.
Du erwähnst, dass dein Mann mehr verdient als der Bruder. Könnte das der Grund sein, warum die Eltern den Bruder verstärkt finanziell unterstützen?
Und gehe ich recht in der Annahme, dass du und dein Mann kinderlos seid? Dass also die Unterstützung der Schwiegereltern nicht nur den Bruder und dessen Gattin, sondern auch das (künftige) Enkelkind betrifft?
Wenn es um Enkelkinder geht, dann setzen sehr viele Schwiegereltern ganz andere Maßstäbe an.
Meine Schwester wurde ebenfalls vor meiner Frau schwanger und schon hat sich das Füllhorn der elterlichen Unterstützung über sie ergossen. 50.000 Euro Hilfe fürs Haus da, Urlaubshilfe dort...
Ich glaube, du und dein Mann, ihr unterschätzt, wie sehr manchen Eltern die Enkelkinder wichtig sind.
In den Augen deiner Schwiegereltern sorgt der Bruder deines Mannes mit seiner Frau für den Fortbestand der Familiendynastie. Er verdient weniger als dein Mann, benötigt aber durch den Nachwuchs künftig mehr Platz, mehr Geld und folglich mehr Unterstützung.
Was noch hinzuzukommen scheint ist, dass besagter Bruder von seinen Interessen und Hobbies besser mit den Eltern harmoniert. Das schafft noch zusätzliche Nähe.
Mein Schwiegervater ist begeisterter Biertrinker und Motorradfan. Mein Schwager interessiert sich weder für Alkoholkonsum noch Motorräder. Ich schon. Folglich werde ich ständig zu Sauftouren und Motorrad-Events eingeladen.
So ist nun mal das Leben, dass man mit manchen Menschen mehr Gemeinsamkeiten hat.
Das mit der Pflege ist dann der Punkt, wo man der Wahrheit ins Auge schauen muss. Seid ihr bereit, hier genauso viel oder noch mehr zu geben, obwohl ihr weniger erhalten habt?
Ich glaube, ich würde dem Bruder, der dem Vater anscheinend immer näher stand, auch bei der Pflege den "Vortritt" lassen, auch wenn ich mich damit unbeliebt mache und damit eine Eskalation des schwelenden Konflikts riskiere.
Viel scheint euch ja ohnehin nicht mit der Familie zu verbinden. Warum also Nähe vorspielen, die nicht existiert?
Ja, mein Mann verdient etwas mehr als der Bruder, deshalb hat der Vater damals auch beim Bau des Hauses finanziell unterstützt und ihm das Grundstück geschenkt, während mein nur einen finanziellen Ausgleich bekommen hat, der aber nicht dem tatsächlichen Wert von allem entspricht. Tatsächlich bleibt meinem Schwager aber am Ende mehr Lohn übrig, weil er den Hausbau schon fast abbezahlt hat und wir beide deutlich mehr bezahlen.
Und es war schon so, als sie beide klein waren, der Bruder hat wenig auf die Reihe gekriegt, washalb die gesamte Aufmerksamkeit/Geld auf ihn gerichtet war und mein Mann selbst klar kommen musste. Der Bruder musste sich nie um etwas kümmern, durfte gratis in einer Wohnung des Vaters leben, bekam dann das Grundstück geschenkt, während mein Mann sich mit 400€ Unterstützung durchs Studium kämpfen musste. Sein Bruder musste kein einziges Mal im Leben Miete zahlen, sich um Verträge kümmern oder sich sonst irgendwie anstrengen. Lange Zeit war mein Mann deswegen in Therapie, hatte schwere Depressionen mit 19.
Als der Bruder aus dem Elternhaus ausgezogen ist, wollte er den Garagenplatz von seinem Bruder haben. Die Eltern haben es ihm aber nicht erlaubt, weil sich der Bruder sonst ausgeschlossen fühlen könnte. Mein Mann musste also noch ein halbes Jahr auf der Straße parken.
Wir sind aktuell schwanger, mein Schwager hat ein 2 Jähriges Kind.
Und ja, du hast Recht, die Interessen des Schwiegervaters und Schwagers sind ähnlicher, beides Handwerker, während mein Mann Ingenieur ist. Aber
Ja, wir verlangen auch nichts mehr von denen und haben auch nie etwas verlangt. Das waren immer ihre Ideen, genauso wie mit dem Grundstück. Sie haben uns überredet, dort drauf zu bauen, damit die Familie zusammen blieben kann. Drei Jahre haben wir fest damit gerechnet, das Haus geplant. Dann, von einem Tag auf dem anderen - doch nicht.
Aber bei ihnen ist es so: sie haben genug Geld denke ich - aber sie wollen nicht von fremden gepflegt werden, weshalb sie nun aushandeln wollen, dass wir uns um sie kümmern. Und da sie mich im Grunde dennoch lieber haben, als meine Schwägerin, wollen sie, das wir mehr Pflegearbeit leisten. Zudem bin ich Krankenpflegerin, weshalb sich dass für sie ja gut anbietet. Es geht auch nur um die Zukunft, als Vorsorge.