Stimmt es das man atheisten einfacher zu einer religion konvertieren kann als jemand der schon gläubig ist?
Weil wenn man schon gläubig ist hat man noch voll viel Ego und will seine religion nicht verlasse egal ob die religion die warheit ist oder nicht
16 Antworten
Die Ausdrucksweie "jemanden zu konvertieren" beinhaltet durch äußeren Druck oder Zwang eine Überzeugung zu übertragen. Das beinhaltet, dass Religion ein Machtmittel über die Gedanken der Menschen ist. Möglicherweise wird sie allein aus diesem Grund so kultiviert und aus diesem Grund bekämpfen sich die Religionen so unerbitterlich. Ein Nichtgläubiger hat sich nicht zuvor schon einer Religion verpflichtet und hat deshalb wenig Bedenken dem äußeren Druck nachzugeben.
Eine freie Entscheidung im Sinne von Lessings Nathan der Weise "Welchen von euch drei lieben zwei von euch am meisten?" ist damit explizit ausgeschlossen worden.
Ich halte es diesbezüglich mit Friedrich Wilhelm Nietzsche:
"Überzeugungen sind schlimmere Feinde der Wahrheit als Lügen."
Ich denke am einfachsten ist es innerhalb der Religion zu migrieren. Beispielsweise vom Protestantismus zum Katholizismus. Das sind deutlich kleinere Anpassungen als überhaupt erstmal den Glauben an Götter aufzubauen.
"Bekennende" Atheisten sind häufig gläubig gewesen, dann aber von ihrer Religion weg gegangen.
Als einer davon kann ich bestätigen, dass wir Atheisten gewisse Gemeinsamkeiten in den einzelnen Religionen erkennen. Spannenderweise liefern die führenden Religionen fast exakt die selben Argumente dafür, dass ihre Religion die wahre ist.
Atheisten kennen die Argumente also schon und haben sich offenbar damit auseinandergesetzt. Es ist schwierig mit Argumenten zu überzeugen, die schon duzende Male widerlegt wurden.
Gläubige hingegen sind ja in der Regel schon fest davon überzeugt, dass es einen Gott gibt. Welcher Gott genau das sein mag, entscheiden dann grundlegend die Moralvorstellungen und Sitten der einzelnen Religionen. Wer also unzufrieden mit seiner Religion ist, lässt sich sicher von einem "besseren Angebot" abwerben.
"Unwissende" Atheisten, also solche die sich nicht mit Religion beschäftigt haben, sind aber sehr sicher einfacher zu beeinflussen, als Gläubige. Die haben die Argumente nämlich noch nicht gehört, bzw. sich damit auseinandergesetzt.
Bevor hier jetzt irgendwelche Gläubigen diskutieren möchten: Nennt mir bitte ein Argument für eure Religion, welches man nicht ständig hört. Also nichts über heilige Bücher/Menschen, die Entstehung des Universums/Lebens, persönliche Gefühle und die Komplexität der Natur.
Ganz besonders "Jede Schöpfung braucht einen Schöpfer" hängt mir so wahnsinnig aus dem Hals raus, das ist nicht mehr feierlich.
Ich hoffe die Antwort hilft.
Man kann ein anderes Wort für „Glaube“ finden; das Wort heißt „Vertrauen“. Vertrauen entsteht aus ganzem Herzen, und „Ja, ich will dieser einen Person vertrauen“ bedeutet: aus reinem, freiem Willen.
Wenn der Ego von sich spielt, dann ist dieses Vertrauen nicht aus ganzem Herzen und reinem, freiem Willen entstanden.
Nein. Denn die meisten Atheisten sind davon überzeugt, das es keinen Gott/Götter gibt. Sie sind davon überzeugt, das ihr Leben auch ohne entsprechender Glaubensphilosophie gut ist.
LG