Sollten öffentl. Einrichtungen und die Betreiber gastron. Betriebe lieber eine dritte Klo-Kategorie einführen oder auf Unisex-Toiletten umstellen müssen?

Das Ergebnis basiert auf 46 Abstimmungen

Um Himmels Willen, lasst bloss alles so wie es ist! 50%
Unisex-Toiletten! Das klappt ja sogar im reaktionären Polen. 28%
Man kann doch nicht auf alles und jeden Rücksicht nehmen! 9%
Wer soll das denn bezahlen? 7%
Separate Toilette für "Nicht-Binäre bzw. Diverse"! 4%
Das ist eine sehr gute Frage. 2%
Diese Diskussion kommt viel zu spät. 0%

10 Antworten

Wer soll das denn bezahlen?

Dieser Unsinn würde einen Haufen Geld kosten, wäre aus dem Fenster raus geschmissen, nur um schwer modern, also hyperliberal zu sein. Es reicht ja wohl, dass für die Genderforschung viel Geld verplempert wird, dabei fehlt es an so vielen sozialen Einrichtungen u.o. deren Ausstattung.

Unisex-Toiletten! Das klappt ja sogar im reaktionären Polen.

Ich finde unisex Toiletten grundsätzlich gut allerdings, wenn ich ein paar Jahre zurück denke, würde es mich schon stören ohne Pissoir auszukommen. Die Schlangen vor der Damentoilette in Clubs und Diskotheken waren immer endlos und gingen nicht voran.

Ansonsten soll halt jeder gehen wo er oder sie es für richtig halten, wir haben oft genug Mädels auf die Herrentoilette geschleust, weil sie keine Geduld hatten zwanzig Minuten Schlange zu stehen und eine Damentoilette ist im Prinzip ohnehin eine unisex Toiletten mit blickdichten Ställen.


dasetwas  08.07.2021, 14:25

Wie kommst Du darauf, dass es auf Unisex-Toiletten keine Pissoirs gäbe?

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KolnFC  08.07.2021, 14:29
@dasetwas

Kann man einrichten, wenn eine räumliche Trennung möglich ist, eine Zeile hinter den Kabinen z.B., habe ich allerdings noch nie gesehen. Auch die Unisex-Toiletten bei uns auf der Arbeit haben ausschließlich Kabinen und wären auch zu klein für eine andere Installation. Einzelne Pissoirs in einer Kabine würde die schnelle Abfertigung wieder beschränken...

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dasetwas  08.07.2021, 14:42
@KolnFC

Hinter einer verschlossenen Tür kann auch einer Frau egal sein, ob sie ihren Hintern über eine WC-Schüssel oder über ein Pissoir schwingt, denn auf einer "öffentlichen" setzt sie sich sowieso nicht auf die Brille. Und dann wäre die Abfertigung wieder beschleunigt.

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KolnFC  08.07.2021, 15:00
@dasetwas

Naja, mit dem Argument könnten wir auch Hocktoiletten einführen... Tatsache ist, dass Pissoirzeilen die schnellste Methode sind, um sich zu erleichtern und entweder bringt man die baulich in einer Unisex Toilette unter (das wird aber aufgrund des Platzangebots nicht immer möglich sein) oder man verschließt sie hinter einem eigenem Stall, dass wäre dann aber strenggenommen nichts anderes als eine Herrentoilette innerhalb einer Unisex-Toilette.

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dasetwas  09.07.2021, 08:32
@KolnFC

In die Richtung geht die Reise bereits. Es gibt die "Next-Generation-Toiletten" der Firma Heringbau. Die Häuschen sehen äußerlich aus wie Gender-Toiletten, über den beiden Türen steht aber nicht "Damen" und "Herren", sondern "WC" und "Pissoir". Die WC-Zelle ist behindertengeecht, mit einem Baby-Wickeltisch ausgestattet und kostet 50 Cent. Die zweite Zelle ist mit 2 Urinalen oder einem kleinen Pinkeltrog bestückt und die Benutzung ist kostenlos. Beide Zellentüren sind mit einem Rot-weiß-Schloss ausgestattet und über den Türen befindet sich zudem jeweils eine rote und eine grüne Lampe, die anzeigt, ob die Zelle frei oder besetzt ist. Es wird hier also nicht nach Geschlechtern unterschieden, sondern nach großem un kleinem Geschäft. Die Urinalzelle ist flexibel nutzbar - 1 Tür, 2 Becken, 3 Optionen:

  1. Es gehen 2 Männer rein und schließen von innen ab
  2. Es gehen 2 Frauen rein und schließen von innen ab (WC kostet Geld)
  3. Es geht nur 1 Person rein, schließt ab und das 2. Becken bleibt frei

Die 4. theoretisch mögliche Option ist allerdings gesellschaftlich verpönt - selbst dann, wenn zwischen den Becken Schamwände angebracht sind. Aber im Fall 3 kann es auch hier passieren, dass draußen jemand warten muss, obwohl drinnen eine Kapazität frei ist. Unproblematisch ist, 2 oder 3 Urinale in eine Zelle zu pferchen. Je mehr es aber sind, desto größer wird draußen die Schlange, so dass dann kein Vorteil mehr zu erkennen ist. Genau wie an einer Ampel. Stehen vor Dir 1 oder 2 Fahrzeuge, ist egal, wie die Ampel geschaltet ist. Sind aber 20 vor Dir, macht das einen himmelweiten Unterschied.

Bei den "Gruppenpissoirs" kommen allerdings auch die Pissrinnen und Pinkeltröge wieder ins Spiel. Auf dem Bild weiter unten mit den 3 Mädels ist nicht zu erkennen, ob der Raum von innen abschließbar ist oder ob draußen eine Schmiere steht.

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Unisex-Toiletten! Das klappt ja sogar im reaktionären Polen.

Kein Scherz. In meinem College in London gab es tatsächlich Unisex Toiletten mit "Stehpinklerverbot" und einen Eimer für Hygieneprodukte.


Spielerfraufan 
Beitragsersteller
 27.06.2021, 09:30

Ich habe das in diversen Bars und Kneipen so auch gesehen und möchte das eigentlich nicht wirklich. Ich geniesse die Pissrinne in Fussballstadien und manchmal ist es auch komplett super, einfach nur eine Hausecke anzupissen.

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Unisex-Toiletten! Das klappt ja sogar im reaktionären Polen.

Das Thema gibt es doch hier schon und da wurde viel diskutiert. Nochmal zusamengefasst:

  1. Zellen vom Boden bis zur Decke gemauert. Jede Zelle ist eine "eigene" Toilette. Es gibt keine Sammeltoiletten mehr, sondern nur noch Einzelzellen. Und da da nur 1 Person gleichzeitig reingeht, braucht man auch nicht nach dem Geschlecht zu unterscheiden.
  2. Urinale hängen nicht mehr nebeneinander an einer Wand im Vorraum, sondern ebenfalls in Einzelzellen. Selbstverständlich gibt es die auch weiterhin, denn sonst würden alle Klos so aussehen wie Damentoiletten. Das ist ja gerade das, was dort fehlt.
  3. Rausgeschmissenes Geld ist, bestehende (und noch in gutem Zustand befindliche) Gender-Toiletten umzubauen. Bei Neubauten können Unisex-Toiletten sogar die preiswertere Variante sein.

Ein Problem ist nur, wie man Pissrinnen und Pinkeltröge in Unisex-Toiletten integrieren will.

Bild zum Beitrag

In Einzelkabinen verbannen lassen die sich nicht. Bei den 2 "klasischen" Geschlechtern ist eine wechselseitige Benutzung möglich, wenn sichergestellt werden kann, dass sich entweder nur Männer oder nur Frauen gleichzeitig im Raum befinden (etwa indem jemand draußen Schmiere steht).

Aber was soll hier mit dem 3. Geschlecht passieren? Ein 3-er-Wechsel (m-w-d) scheidet aus, weil sich die Person dann outen müsste, "d" zu sein. Würde die Person gemeinsam mit denen reingehen, die ihnen vom Gesicht her am ähnlichsten sehen bzw. zu denen sie sich eher hingezogen fühlen, würden die anderen verduzt gucken, wenn sich plötzlich jemand "verkehrt herum" an die Rinne stellt. Und auch dann wäre die trans- oder intersexuelle Person entlarvt. Aber das Problem besteht ja jetzt schon, denn an vielen Stellen gibt es solche öffentlichen Pissoirs, denen gar kein Voll-WC angegliedert ist. Nur wird die Einrichtung hier nicht durch Beschriftung für ein Geschlecht reserviert (und für das andere gesperrt), sondern im Wechsel benutzt. So ist es ja auch z.B. bei Umkleiden oder Deinem heimischen Badezimmer.

Urinalbecken und WC-Töpfe sind dagegen Einzelstücke, die man auch in Einzelzellen verbannen kann. Von wem die Zelle dann betreten wird und welchem Geschlecht diese angehört, kann doch wohl egal sein, denn es sieht ja niemand, was sie drinnen anstellt.

"Unisex" bedeutet nicht gleichzeitige, sondern wechselseitige Benutzung. Und das wird von den Kritikern so oft missverstanden.

Woher ich das weiß:Recherche
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