Religiöse Symbole (Kopttuch, Kreuz ) im Öffentlichen Dienst?
Hallo, wie ist eure Meinung dazu,
sollten z.b. Polizisten oder Lehrer während des Dienstes, also während sie den Laizistischen Staat vertreten Religiöse Symbole sichtbar tragen dürfen ?
Z.b. Kopftücher oder Ein Christliches Kreuz.
45 Stimmen
14 Antworten
Letztlich arbeiten da Menschen - und jede Art von Bekleidung oder Verhalten ist geeignet, auf Menschen nicht neutral zu wirken.
Ein Ehering an der Hand des Familienrichters ist geeignet, das Vertrauen in dessen Neutralität zu untergraben, wenn man selbst der eindeutige Ehebrecher ist. Ein Anzug/Kostüm kann eine konservative Einstellung verdeutlichen, der alternative Freak wird sich da möglicherweise auch schnell(er) ungerecht behandelt fühlen. Und so weiter ...
Es ist übrigens auffällig, dass sich manche Staaten mit dem Thema so extrem schwer tun, während das in anderen Staaten genau gar kein Problem ist - da sind uns die Menschen auf "der Insel" wohl weit voraus, es fällt auf, wie selbstverständlich solche Dinge gerade kein Problem sind, auch nicht im öffentlichen Dienst.
Gut, Extreme wie ein Gesichtsschleier oder übertrieben auffällige Dinge müssen nicht sein, aber sonst ...
Auch im Beruf hört man nicht auf, ein Mensch zu sein. Insbesondere religiöse Überzeugungen lassen sich nicht nach Uhrzeit abstellen. Zumal ich auch der Meinung bin es kann durchaus konstruktiv sein zu begreifen, dass insbesondere Lehrkräfte auch privat "existieren", keine bloße Maschinen sind, und individuelle Ansichten haben. Das ist für mich im Sinne der Demokratie.
Aber egal wie, ich wünsche mir Konsequenz. Was gar nicht geht ist dieses Wischi-Waschi was wir aktuell haben von wegen bloß kein Kopftuch aber in manchen Schulen hängt in jedem Klassenzimmer ein Kreuz, das geht gar nicht in meinen Augen. Auch wenn offiziell Staat und Religion in DE getrennt sind durchdringt das Christentum auch unseren institutionellen Sektor, das ist absolut inakzeptabel meiner Meinung nach wenn man gleichzeitig über Kopftuchverbote und ähnliches diskutiert.
Falsch - in Bayern müssen in allen öffentlichen Gebäuden Kreuze hängen, dafür hat Söder gesorgt.
Siehe den Kommentar von HugoHustensaft, Bayern kam mir da auch sofort in den Sinn. Auch Behörden sind betroffen.
Das ist verfassungsrechtlich bedenklich.
Andere Baustelle, gleichwohl haben unsere Gerichte diesbezüglich durchaus schon einige für meine Begriffe "merkwürdige" Urteile gefällt.
Hallo Keyaaxx, 👋
✅ Kette mit Kreuz: ja
⛔️ Kopftuch, bzw. Hidjab: nein
Beides ist überhaupt nicht vergleichbar ...
Der Hidjab ist nicht nur ein religiöses Symbol,
wie ein Kreuz, sondern ist vor allem:
ein Symbol für Frauenunterdrückung und
Diskriminierung von Frauen & Mädchen‼️
Mit dem Hidjab werden Frauen und auch
schon Kinder + junge Mädchen sexualisiert‼️
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Das „Kinderkopftuch“ als Symbol der Schamkultur‼️„Ich trage ein Kopftuch, weil ich Angst habe vor Gott. Weil ich Angst habe vor den Männern, die mich komisch anschauen, wenn ich kein Kopftuch trage. Weil es eine Schande ist, kein Kopftuch zu tragen. Weil ich mich sonst schäme.“ Diese und ähnliche Aussagen höre ich immer wieder, wenn ich mich im Rahmen meines beruflichen, aber auch privaten Engagements mit jungen Musliminnen treffe.
Das Mädchen, das mir die oben genannten Begründungen gab, ist zwölf Jahre alt. In der Unterkunft, in der sie lebt, ist sie stets verschleiert. Sobald sie diese, und damit auch die dort lebenden Menschen verlässt, legt sie das Kopftuch ab. Ich habe mich mit ihren Eltern über die Verschleierung ihrer Tochter unterhalten. Sie selbst sind eher liberal und sagten mir, dass sich ihre Tochter frei entscheiden könne, ob sie ein Kopftuch tragen wolle oder nicht.
Ist die Verschleierung bei Minderjährigen eine freie Wahl⁉️Meiner Meinung nach trägt das Mädchen das Kopftuch nicht freiwillig. Auch wenn ihr niemand das Kopftuch wortwörtlich angelegt hat, so ist dies bildlich, durch den sozialen Druck und die Angst vor den Blicken und der Verachtung der Männer, der Fall. Ich habe das persönlich erlebt durch meine Lebenserfahrung in der syrischen Hauptstadt Damaskus sowie auch in der zweiten größeren Industriestadt Aleppo, wo ich in den letzten fünf Jahren gelebt habe. In einem bestimmten Lebensalter tragen Mädchen wie selbstverständlich das Kopftuch. Innerhalb vieler Familien ist das Kopftuch für die Mädchen kein Diskussionsthema. Das ist ein männlicher Beschluss. Besonders in ländlichen Gebieten sind die Mädchen stark belastet. Sie werden diskriminiert, unter Druck gesetzt und müssen sich komplett verschleiern. Selbst kleine Mädchen dürfen nicht ohne Kopftuch auf die Straße gehen. Das Mädchen-Kopftuch wird in bewaffneten Konflikten in kontrollierten Gebieten/ Ländern von Islamisten oft den Mädchen und Frauen aufgezwungen und mit Terror und Angst vor einer Vergewaltigung begründet.‼️ Im Krieg ist die Einhaltung der Rechte von Mädchen und Frauen nicht gewährleistet. Freiheiten für Mädchen und Frauen werden für viele Familien als Luxus angesehen. Daran, dass sich die Eltern bzw. Familien ein Leben lang mit dem Schutz der Familienehre beschäftigen und dass die Frau traditionell als eine Ursache für Schande gilt, sieht man deutlich die extreme Verwurzelung
patriarchaler Machtausübung und Unterdrückung
von Frauen im Namen von Religion und Tradition.
Deswegen werden die Mädchen auch hier in Deutschland viel extremer kontrolliert‼️als in Syrien.
Mädchen, die ich über mehrere Monate hinweg betreut habe, geben an, dass die „arabischen und muslimischen Männer über uns [Mädchen ohne Kopftuch]“ reden würden. Dieser soziale Druck, sonst nicht anerkannt zu werden, verleitet Mädchen und auch Frauen, sich zu verschleiern.
Natürlich gibt es auch Mädchen, die von sich aus sagen, dass sie das Kopftuch freiwillig tragen. Aber diese vermeintlich freie Entscheidung ist in den meisten Fällen lediglich ein unterschwelliger Nachahmungswunsch. So wie manche Achtjährige Lippenstift und Stöckelschuhe tragen möchten, um wie ihre Mütter auszusehen, legen Zwölfjährige ein Kopftuch an, weil sie dies ebenfalls von ihrer Mutter, Tante und Nachbarin kennen. Somit ist es keine selbstbestimmte und freie Entscheidung,
sondern die Angst, sonst nicht dazuzugehören.
Wie weit kann Religionsfreiheit gehen⁉️Ich bin nicht gegen Religion. Ich stehe auch vollkommen hinter dem Artikel vier im Grundgesetz, der allen Menschen die „ungestörte Religionsausübung“ gewährleistet.
Aber meiner Meinung nach ist Religion Privatsache sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Sie ist eine Privatsache und gehört nicht in die Öffentlichkeit. Jedoch ist sie auch nur so lange eine Privatsache, wie sie das Kindeswohl nicht gefährdet. Der Zwang, der viele Mädchen direkt oder indirekt dazu verleitet, ein Kopftuch anzulegen, gefährdet das Kindeswohl, da es häufig gegen den Willen der Mädchen geschieht und diese in ihrer Freiheit einschränkt und Aktivitäten wie das Schwimmen nicht mehr erlaubt. Somit ist das Mädchenkopftuch keine private Familienangelegenheit mehr, sondern eine rote Linie, die überquert wurde und mit der wir uns alle beschäftigen müssen.
Wie können wir zulassen, dass Mädchen, die vor Angst, Unterdrückung und Terror geflohen sind, hier Ähnliches erleben⁉️Viele geflüchtete Mädchen tragen ein Kopftuch. Das sind Kinder, die in Deutschland sind, weil sie aus Angst, vor Terror, Krieg und Unterdrückung geflohen sind und endlich in Freiheit und Sicherheit leben möchten. Stattdessen geht die Unterdrückung weiter, in dem sie dazu gezwungen werden, ein Kopftuch anzulegen. Dies ist in vielen Unterkünften wie der, in dem das oben zitierte Mädchen lebt, der Fall. Manche Männer, aber auch Frauen, sehen auf die Mädchen herab oder schließen sie aus, wenn sie kein Kopftuch tragen. So verschleiern sich die Mädchen aus dem sozialen Druck heraus, der in einigen Unterkünften herrscht. Dabei sollten die Unterkünfte einen Schutzraum darstellen, frei von sozialer Kontrolle, gesellschaftlichem Druck und frei von Radikalisierung. Diese Freiheit muss durch ein bundesweites Kopftuchverbot für Minderjährige gewährleistet werden.
Wie soll sich ein Mädchen frei entfalten, das seit seiner Kindheit ein Kopftuch trägt⁉️Wenn Mädchen schon im jungen Alter ein Kopftuch anlegen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie dieses im Erwachsenenalter ablegen, auch wenn sie dann nicht mehr unter dem sozialen Druck ihrer Familie oder ihres gesellschaftlichen Umfeldes stehen. Das Kopftuch wurde in den vielen Jahren, in denen es getragen wurde, ein Teil ihrer Identität, die sie nicht einfach ablegen können. Da sie bereits jung verschleiert wurden und das Kopftuch so schon seit ihrer Kindheit zu ihrem Leben gehörte, hinterfragen es viele junge Frauen nicht. Die fehlende Reflektion über die patriarchale Gesellschaftsstruktur und Schamkultur führt dazu, dass sie auch als Erwachsene weiterhin ihren Kopf, ihre Haare und möglicherweise ihren gesamten Körper bedecken, um möglichst wenig Haut zu zeigen. Diese Entscheidung fällt nicht nach einer freien reflektierten Überlegung. An ihre Töchter und auch Söhne geben sie diese übernommene patriarchale Lebensweise weiter, sodass die Tradition immer weitergeführt wird.
Einem Mädchen, das ein Kopftuch trägt, wird
schon früh verdeutlicht, dass es ein Sexobjekt‼️
ist, eine Verführerin, die ihre Reize verbergen
muss‼️Ihr wird beigebracht, dass sie sich
schämen müsse, sich ohne Kopftuch zu bewegen. Diese Schamerziehung, die das Mädchen seit ihrer Kindheit erfährt, führt dazu, dass es kein natürliches Körperbewusstsein entwickeln kann. Dieses Verständnis lernen viele der Mädchen auch im Sexualkundeunterricht nicht kennen: Das Kopftuch bildet eine Barriere zwischen der Trägerin und der Außenwelt und erinnert sie täglich an ihre Schamerziehung. So traut sie sich auch gegenüber ihren LehrerInnen und MitschülerInnen nicht, sich zu öffnen und für sie ungeklärte Fragen über ihren Körper, Pubertät und Sexualität anzusprechen, die in ihrer Familie nicht thematisiert werden dürfen.
Das Kopftuch erinnert die Mädchen und Frauen tagtäglich daran, wie unfrei sie sind und wie wenig Selbstbestimmung sie haben. Dies nimmt ihnen den Mut, sich selbst zu verwirklichen und sich gegen das Patriarchat und ihre traditionelle Unterdrückung zu wehren.‼️
Wie können wir diese Unterdrückung beenden⁉️Ein Kopftuchverbot für Minderjährige führt dazu, dass die Mädchen dem sozialen Druck, der sie dazu zwingt, ein Kopftuch zu tragen, nicht mehr ausgesetzt werden. So bekommen die Mädchen Zeit, die Verschleierung zu reflektieren. Als 18-Jährige sind die jungen Frauen weniger finanziell, sozial und psychisch von ihrer Familie abhängig und können so direkt und indirekt weniger von ihrem Umfeld zum Tragen des Kopftuches gezwungen werden.
Ich fordere die PolitikerInnen dazu auf, die Debatte um das „Kinderkopftuch“ ernst zu nehmen und den politischen Islam endlich auf die Agenda zu setzen. Die Argumente aus Achtung vor der Religionsfreiheit und der Kultur, die zur Verteidigung des „Kinderkopftuchs“ angebracht werden, verharmlosen die Auswirkungen, welche die Verschleierung mit sich bringt und die Mädchen ein Leben lang begleiten. Wir brauchen ein Kopftuchverbot für Minderjährige in allen öffentlichen Einrichtungen, vor allem in Schulen und Unterkünften für Geflüchtete, damit die Mädchen endlich so aufwachsen können, wie es alle verdienen und wie es mit einem Kopftuch nicht möglich ist: gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei‼️
Dr. Abir Alhaj Mawas
TERRE DES FEMMES Referentin Flucht & Frauenrechte
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LG 🙋🏻♀️
Staat und Religion gehören in Deutschland getrennt. Klar kann jeder ein Symbol bei sich führen, dann aber nicht sichtbar für andere.
Solange es nicht dem Ausführen des Öffentlichen Dienstes im Wege steht, sehe ich keinen Grund warum diese Leute nicht auch ihre Religion frei im Job/dienst ausleben dürfen sollten.
"aber in manchen Schulen hängt in jedem Klassenzimmer ein Kreuz, das geht gar nicht in meinen Augen."
Dasliegt evtl daran das solche Schulen einem Kirchlichen Träger haben und keinen Staatlichen.
In Staatlichen Schulen sind aufgehängte Kreuze verboten.
Würde ein Muslimischer Träger eine Schule öffnen dann könnte dieser entscheiden wie man sich dort zu kleiden hat.
Es kommt also drauf an wer der Träger ist.