Soll privates Silvesterfeuerwerk verboten werden?
7 Antworten
Ein Verbot der privaten Verwendung von Feuerwerk existiert ja und gilt an allen anderen Tagen im Jahr. Es wäre also eigentlich kein neues Verbot, sondern die Aufhebung einer Ausnahmeregel, die es an einem Tag im Jahr dann plötzlich erlaubt.
Und ich finde es tatsächlich nicht so klug, dass man ausgerechnet an diesem Tag, wo sich dann auch noch Alkohol in großen Mengen zu dem Schwarzpulver und somit Sprengstoff der Feuerwerkskörper gesellt, diese Ausnahme macht. Zumal genau das ja auch wiederum die Ursache für sehr viele der negativen Aspekte von Feuerwerk ist.
Die spielen im Rest des Jahres, wo damit nur Profis hantieren dürfen, die dabei nüchtern sind und genau wissen, was sie tun, ja keine wirkliche Rolle. Profis landen nicht in Notaufnahmen mit abgesprengten Körperteilen. Profis tragen keine Brandwunden davon, weil jemand sie mit Böllern beworfen hat. Profis tragen einen Gehörschutz und zerballern sich somit nicht ihr Trommelfell dabei.
Also, überlassen wir das Hantieren mit diesen gefährlichen Stoffen doch auch einfach an diesem einen, weiteren Tag im Jahr den Profis und geben es nicht betrunkenen, jungen Männern in die Hände, die damit massiv Unfug treiben!
Es ist einmal im Jahr, darauf hab ich mich immer gefreut und es wäre einfach schade, das neue Jahr nicht mit ein bischen Magie zu starten
Wenn man sich immer dem negativen hingibt, hat man am Ende alles nur verloren
Meine Antwort: Nein!
Der Jahreswechsel wird bei uns (und in vielen anderen Ländern auch) seit Jahrhunderten mit Feuerwerk gefeiert.
Öffentliche Feuerwerke halte ich in der Fläche nicht für sinnvoll und/oder möglich. In der Stadt mag das noch gehen - was machst Du aber in ländlichen Gebieten? Dort wäre ein öffentliches Feuerwerk nur von wenigen zu sehen oder alle müssten mehr oder weniger weite Wege auf sich nehmen, um das Feuerwerk zu sehen.
Zudem: Irgendwer muss das Feuerwerk ja auch zünden bzw. veranlassen. Das geht dann nur über professionelle Unternehmen, die entsprechend hohe Kosten verursachen, die alle (!) Menschen über ihre Steuern zahlen müssten - ganz egal, ob sie das Feuerwerk angucken oder nicht, ob sie überhaupt zu Hause sind oder sich gerade irgendwo im Urlaub befinden.
Und für mich persönlich sprechen nur sehr wenige Argumente gegen ein privates Feuerwerk. Vielfach wird ja das Thema Verletzungen und Brände durch Feuerwerk angeführt. Aus meiner eigenen Erfahrung als Feuerwehrmann heraus kann ich sagen: Ja, es brennt häufiger an Silvester - aber es gibt nur ganz, ganz wenig wirklich schwere Brände, die auf Feuerwerk zurückzuführen sind. Ähnlich bei den Verletzungen: 99% der Verletzungen an Silvester kommen durch zu viel Alkohol, durch Stürze, durch Schnittverletzungen usw. zu Stande.
Zudem gibt es bereits jetzt sehr viele Regeln, Verbote usw. (Verkaufszeitraum Feuerwerk, begrenzter Nutzungszeitraum, Mindestalter, Abstände zu Gebäuden und Menschen, Verbotszonen, ...). Diese müssten nur durch die Ordnungsbehörden mehr kontrolliert und ggfs. Verstöße geahndet werden. Das passiert aber leider nicht.
Umweltbelastung... ja, ist ein Argument. Aber auch ein Profifeuerwerk würde Schadstoffe erzeugen. Und mal ehrlich: Wir sind in Sachen Umweltschutz in Deutschland Meilenweit vor den meisten anderen Ländern. Wir werden das Klima nicht retten, indem wir privates Feuerwerk verbieten, wenn andere Länder gleichzeitig noch nie etwas von Umweltschutz gehört haben.
Und was die Tiere angeht: Auch die Sache wird meiner Meinung nach künstlich hoch gespielt. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, habe mein ganzes Leben lang Tiere um mich gehabt. Kühe, Pferde, Ziegen, Hühner, Hunde, Katzen, Meerschweine usw. - kein einziges Tier hatte in der Silvesternacht Angst. Tatsächlich sind es meist die Besitzer, die Panik schieben und diese auf ihre Tiere übertragen.
Als jemand die in der Ambulanz im Krankenhaus ein Praktikum gemacht hat eher ja. Vorallem halt sachen mit denen man sich und andere stark verletzen kann
Hast du da eine Statistik?
Nein. Nur eigene Erfahrungen.
Ich habe allerdings eine Zahl von ca. 6.000 "Silvester-Opfer" zum Jahreswechsel 2022/23 deutschlandweit im Kopf. Da sind dann aber nicht nur die "Böller-Opfer" berücksichtigt, sondern eben auch Stürze, Schnittwunden, Alkoholvergiftungen usw. - also alles, was mit Silvester im Zusammenhang steht.
Sollte es in jedem Fall.
Naja... meine Erfahrung ist eher, dass die erhöhte Anzahl an Verletzungen in der Silvesternacht eher auf den Alkohol zurückzuführen ist. Stürze, Schnittverletzungen, Schlägereien, Alkoholvergiftungen... aber glücklicherweise sehr wenige Verletzungen, die auf Feuerwerk zurückzuführen sind.