Soll mich bei der Chefin entschuldigen - aber ich hasse sie?
Hallo, ich habe mich vor 2 Wochen in der Personalversammlung zu einem weniger schönen Kommentar über meine Vorgesetzten hinreißen lassen.. und soll mich nun dafür nochmal bei meiner Chefin entschuldigen.
Problem ist: ich hasse sie, sie drangsaliert mich ständig, sagt mir ständig, was ich nicht darf, was ich zu unterlassen habe, nimmt die unfreundliche Kollegin in Schutz, hat dann auch keine Aufgaben für mich, sagt zu mir, dass sie so viel zu tun hat und im Projekt ja nur "zu zweit" ist mit der anderen Mitarbeiterin (wir sind zu dritt, ich halt nur mit einer halben Stelle und niedrigeren Entgeltgruppe). Und nachdem ich den Kommentar geschrieben hatte und von ihr in einem Telefonat danach so nebenbei darauf hingewiesen wurde, dass sie den gesehen hat, habe ich direkt weiter nachgehakt und mich dann entschuldigt und es als Missverständnis bezeichnet. Ich habe dann auch nochmal eine E-Mail geschrieben und mich erneut für das Missverständnis und meine unglückliche Wortwahl entschuldigt und ihr ein weiteres Gespräch angeboten. Was kam zurück? "Ich habe auch nochmal darüber nachgedacht.. es ist ein massiver Vertrauensbruch.. muss mal gucken, was das jetzt für unser Arbeitsverhältnis bedeutet". Und heute hatte ich dann ein Gespräch mit der Leiterin unserer Dienststelle, wo sie u.a. das ansprach und mir sogar andeutete, dass es eine Ermahnung geben könnte. Ich habe auch ihr gegenüber nochmal das Missverständnis dargelegt und mich entschuldigt für meine Wortwahl. Und durfte mir dann zum Abschluss empfehlen lassen, ich solle doch nochmal bei der Chefin anrufen und mich entschuldigen. Einen Scheißdreck will ich da jetzt NOCHMAL anrufen und mich entschuldigen. Vor allem, weil ich schon genau weiß, was dann kommt: "Ja also.. das war schon wirklich sehr unterirdisch.. du musst besser nachdenken, was du schreibst.. so verhält man sich nicht.." etc. Statt dass vielleicht auch von ihrer Seite mal ein "Ja mir tut es auch leid" oder "Vielen Dank, dass du dich entschuldigt hast, lass uns ab jetzt besser miteinander umgehen" oder sowas kommt.
Wenn ich nicht anrufe, wird das eisige Schweigen, was aktuell herrscht, sicherlich weitergehen. Irgendwann brauche ich von der Madame auch nochmal ein Arbeitszeugnis. --> Lohnt sich das dafür?
Ich sehe es nicht ein, ich sehe es einfach nicht ein. Was würdet ihr machen?
8 Antworten
Um das Arbeitszeugnis würde ich mir erstmal keine Gedanken machen. Das wird mit oder ohne Entschuldigung nicht besonders gut ausfallen.
Ich weiß jetzt nicht was alles vorgefallen ist damit du die Chefin so sehr hasst.
Und ich weiß auch nicht was deine genaue Wortwahl war. Deshalb fällt es mir schwer ein genaues Urteil zu erlauben.
Aber entweder ist deine Chefin wirklich das aller letzte.
Oder dein Verhalten ist das Problem und deine Chefin hat dich zurecht auf dem Kieker.
Vielleicht kannst du ja mal selbst Reflektieren was das Problem ist.
Wenn du eigentlich gut mit allen Menschen klar kommst und diese eine Chefin ist wirklich die Wurzel deiner Probleme, dann würde ich mich nicht entschuldigen.
Dann bekommst du halt eine Abmahnung dafür - was solls.
In diesem Fall würde ich mir aber auch ganz ganz dringend einen neuen Job suchen.
Falls dir beim drüber Nachdenken auffällt, dass deine Chefin nur ihren Job macht. Und dass du dich falsch verhalten hast. Oder falls du einfach nur auf diesen Job angewiesen bist, dann würde ich mich entschuldigen und hoffen dass weiter nichts mehr passiert.
Andere Stelle suchen.
Je nach Wortwahl würde ich dieser Empfehlung entweder "Folge leisten" und mich entschuldigen (Egal was sonst passiert ist, das geht einfach nicht). Oder ich würde meine Sachen packen, solange ich das noch freiwillig machen kann.
Rechtfertig auf jeden Fall wohl mindestens eine Abmahnung, so wie sich das anhört
So etwas über Jemanden zu schreiben / sagen kann nicht Lösung des Problems sein, sondern das Problem nur verschlimmern.
Problem ist: ich hasse sie
Man muss einen Chef persönlich nicht mögen, professionell gesehen, spielen deine Gefühle für die Arbeit aber keine Rolle.
sagt mir ständig, was ich nicht darf
Und weiter?
Und nachdem ich den Kommentar geschrieben hatte und von ihr in einem Telefonat danach so nebenbei darauf hingewiesen wurde, dass sie den gesehen hat, habe ich direkt weiter nachgehakt und mich dann entschuldigt und es als Missverständnis bezeichnet.
Mag sein, dass du dies so betrachtest, im Unternehmen scheint man dies anders zu sehen.
Hinterm Rücken des Chefs wird immer über diesen geteatscht, aber es ist ein Unterschied ob man dies in ner kleinen Gruppe macht oder auf einer Personalversammlung.
Das Verhältnis zwischen dir und deiner Chefin ist nicht das beste und diese Aktion trägt nicht dazu bei es zu verbessern.
Einen Scheißdreck will ich da jetzt NOCHMAL anrufen und mich entschuldigen.
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Statt dass vielleicht auch von ihrer Seite mal ein "Ja mir tut es auch leid"
Die Aktion ging von dir aus und du erwartest eine Entschuldigung von deiner Chefin?
Ich weiß nicht was so alles vorgefallen ist, aber eines ist sicher, wenn du nicht in der nötigen Position bist, mach dir Vorgesetzte nicht zum Feind, ein Rauswurf ist eine einfache Sache, aber man kann Menschen auch mit den undankbarsten Aufgaben soweit dies der Arbeitsvertrag erlaubt belegen.
Einen Krieg gegen Vorgesetzte gewinnt man nur wenn man die nötigen Karten auf der Hand hat und die hast du definitiv nicht.
Was würdet ihr machen?
Die Situation zu keinem Zeitpunkt so eskalieren lassen.
Unabhängig davon, du wirst dir Gedanken machen müssen was du in dem Unternehmen erreichen möchtest, denn mit dem Krieg gegen deine Chefin wird dein Weg längerfristig in eine Kündigung münden. Und es sei gesagt, Konkurrenten reden miteinander.
Wenn du sie persönlich verletzr hast, entschuldige dich bei der Person, nicht der Chefin, also dem Menschen der hinter dem Amt steht.
In jedem Fall hört sich das Verhältnis sehr toxisch an. Ich würde mich schon mal nach nem anderen Job umsehen, weil in jedem Fall das Verhältnis ja schon vor dem Bruch nicht so astrein war.