Soll ich meinen Welpen nach zwei Wochen wieder abgeben?
Hallo in die Runde,
ich bin mir darüber bewusst, dass es sich hierbei um ein emotionales Thema handelt. Ich möchte aber schon im Vorfeld sagen, dass das Tierwohl für mich an erster Stelle steht. Also zu meiner Frage…
Ich habe mir vor zwei Wochen einen Traum erfüllt und mir zusammen mit meiner Freundin einen Welpen zugelegt. Wir hatten schon länger einen Hund geplant und nur noch nach einem guten Züchter gesucht. Also wir einen gefunden hatten, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht. Der Plan war, dass ich den Hund tagsüber mit ins Büro nehmen und meine Freundin sich nachmittags bzw. abends darum kümmert.
Die ersten Tage sind soweit auch gut gelaufen, als sich so langsam aber sich der Gedanke bei mir breitmachte, dass ich vielleicht allergisch gegen den Hund sein könnte. Meine Nase war leicht verstopft und sobald mich der Hund ableckte, habe ich Ausschlag auf der Haut bekommen. Ich versuchte den Gedanken beiseite zu schieben. So ein Hund hat „neue“ Bakterien mit denen ich vorher noch keine Berührungen hatte. Mein Körper wird sich daran gewöhnen.
So langsam wurde uns dann bewusst, was es heißt einen Welpen aufzunehmen. Wir wussten natürlich im Vorfeld, dass es anstrengend wird. Aber sind wir mal ehrlich, bei solchen Dingen sind Vorstellung und Realität immer zwei Paar Schuhe. Meine Arbeitskollegen waren natürlich alle verzaubert von ihm, aber meine Arbeit musste ich mit nach Hause nehmen, weil mit einem Welpen im Büro kommt man gefühlt nicht zum Arbeiten. Auch strapaziere ich die Nerven meines Bürokollegen erheblich, weil natürlich mal etwas danebengeht und der Hund natürlich auch sehr aufgeweckt ist. Beschwert hat er sich zum Glück aber noch nicht. Aber es ist nun jeden Tag ein Lauf auf Eiern und zehrt schon sehr an meinen Nerven.
Jetzt haben meine Freundin und ich gestern ein Gespräch geführt. Sie würde auch eine leichte Allergie merken, aber nicht in dem Ausmaß, dass wir den Hund abgegeben müssten. Ich war mir zwischenzeitlich ebenfalls sicher, dass ich auf den Hund reagiere. Mich schränkt die Allergie zum aktuellen Zeitpunkt nicht sehr ein, aber kann natürlich nicht sagen, wie das Ganze sich entwickeln wird. Wird der Hund größer und kommt in den Fellwechsel, kann meine Allergie als auch die Allergie meiner Freundin schlimmer werden.
Leider verschärft die Arbeit meiner Freundin zusätzlich die Situation. Sie hat immer schon länger arbeiten müssen, aber aufgrund einer Kündigung im Kollegium hat sich auch Ihre Arbeitslast sehr erhöht. Sprich längere Arbeitszeiten, mehr Rufbereitschaft und der damit verbundene Stress.
Meine Frage: Wäre es besser den Hund wieder abzugeben? Das Tierwohl steht bei uns an erster Stelle und wir wollen, dass es ihm gut geht. Aktuell ist er noch nicht lange bei uns und ausgenommen von der Trauer, wäre kein ganz so großer Schaden entstanden. Aber wir wollen natürlich auch nicht zu früh aufgeben, weil es ja immerhin unser Traum ist/war. Die Zeit zu Dritt macht uns auch ganz viel Freude und erfüllt unsere Beziehung. Aber wenn jetzt die Allergie durchschlägt müssten wir ihn als Teenager abgeben, was die Vermittlung schwermachen würden. Jetzt als Welpe stehen die Vermittlungschancen natürlich viel besser. Zum Glück würde uns hier der Züchter unterstützen. Letztendlich würden wir alle die Strapazen auf uns nehmen, weil er mit dem Alter ja auch entspannter wird. Aber mit den Hintergedanken, dass wir ihn wegen der Allergie wieder abgeben müssen, stellt sich aktuell eine gewisse Hilflosigkeit bei uns ein.
Ich freue mich über euer Feedback und eure Einschätzung.
13 Antworten
Ja - ruft schnellstmöglich den Züchter an und besprecht das mit ihm. Wenn es ein seriöser Züchter war stehen die Chancen gut dass er den Welpen zurücknimmt.
Ihr werdet Geld dabei verlieren. Aber wenn Euch das Tierwohl so wichtig ist dann sorgt ihr jetzt ganz schnell dafür dass der Hund wieder weg kommt bevor er sich sich richtig eingewöhnt hat.
Und bitte - gebt einfach zu dass ihr überfordert seid und Euch das leichter vorgestellt habt. Da muss man keine Allergie als Ausrede vorschieben.
Ja, ein Welpe ist eine Herausforderung. Und ihr hättet vielleicht dem Kleinen etwas Zeit geben müssen, sich einzuleben. Ihn direkt mit ins Büro zu schleppen halte ich für kontraproduktiv. Und natürlich kann dabei kein Mensch mehr konzentriert arbeiten. Das ist doch klar...
Wenn der Hund mal ein gewisses Alter hat, wird es mit ihm auch deutlich entspannter sein im Büro aber ich lese schon raus, dass die Entscheidung eigentlich schon gefallen ist.
Ich würde Kontakt zum Züchter aufnehmen, damit er den Welpen schnell weitervermitteln kann.
Ihr wisst ja nichtmal, ob ihr eine Allergie habt, ihr vermutet es nur... das könnte man ärztlich abklären und eventuell auch behandeln lassen. Vor allem, wenn ihr nur milde Symptome habt.
Ich denke aber ganz ehrlich, ihr wollt ihn einfach nicht mehr, weil es anstrengender und anders ist als erwartet und nehmt eine eventuelle Allergie jetzt als Ultimativgrund und steigert euch da wahrscheinlich auch deshalb rein. Klingt halt besser als, wir haben uns das anders vorgestellt.
Wie auch immer, ihr wollt ihn offensichtlich nicht mehr. Meldet euch also beim Züchter, die meisten verlangen in so einem Fall sogar, dass man das tut. Dann kann er ihn neu vermitteln. Wartet damit aber bitte nicht zu lange. Umso älter er wird, umso wahrscheinlicher droht ihm ein Leben im Tierheim.
Um so älter er wird, um so wahrscheinlicher droht ihm ein Leben im Tierheim.
Nicht, wenn es einen seriösen Züchter gibt.
Die meisten Züchter nehmen nur Jungtiere zurück, weil sie ältere Tiere nicht mehr wirklich gut vermitteln können. Die helfen dann vielleicht noch soweit sie können bei der Vermittlung, aber wenn das nix wird, verweisen die dann auch an den nächsten Tierschutzverein.
Der Züchter ist wirklich super! Da haben wir wert drauf gelegt.
Sorry aber jeder seriöse Züchter den ich bis jetzt kennen gelernt habe hat jeweils seine Tiere zurück genommen unabhängig in welchem Alter sie waren. Ich habe selber einmal so eine Rückläuferin aufgenommen (7,5 Jahre alt) da meine Züchterin sie neu vermitteln musste.
Ich kenne genügend Züchter, die auch erwachsene Tiere zurücknehmen.
Seriöse Züchter nehmen ihre Tiere eigentlich immer zurück, egal wie alt sie sind, da sie nicht wollen, dass sie im Tierheim landen oder schlimmer noch, ausgesetzt werden.
Meine Freundin arbeitet im Tierheim und erlebt da leider regelmäßig anderes. Zudem ist es auch übergreifend besser fürs Tier, nicht zu lange zu warten.
Ja, natürlich... glaubst du wirklich, die meisten haben die Kapazitäten jeden zurückgegeben Hund, den sie nicht vermitteln können, dauerhaft auszuhalten? Aber ganz ehrlich, inwieweit hilft den FS diese Diskussion jetzt?
Du hast behauptet, die meisten älteren Hunde aus seriöser Zucht würden bei Abgabe im Tierheim landen. Und dafür erntest Du hier entsprechend Gegenwind, denn das ist schlicht falsch.
Und ganz ehrlich? Ich habe noch nie in den hier umliegenden Tierheimen einen Rassehund mit echten (!) Papieren sitzen gesehen. Und ja, Züchter haben diese Kapazitäten in den meisten Fällen und müssen sie auch haben.
Ich auch nicht, ich war mal in 5 verschiedenen Tierheimen und habe gefragt ob sie auch Hunde mit Stammbaum vom FCI haben, da haben sie gleich gesagt das wir solche Hunde nur beim Züchter bekommen, weil sie noch nie Hunde mit diesem Stammbaum oder andere Papiere hatten die das belegen würden. Oder in einer Notstation für eine bestimmte Rasse oder Mischlinge, wo diese Rasse drinnen ist, die haben auch ehrlich gesagt, dass sie in den ganzen Jahren, glaube ich, nur 5 mal Hunde vom FCI hatten und das auch nur, weil die Züchter entweder schwer erkrankt sind, durch einen Unfall nicht mehr in der Lage sind Hunde zu halten etc.
Genau, warum hast du das wohl noch nie gesehen? Typischer Fall von ich glaube nur, was ich glauben will. Hilft dem Hund hier aber nicht.
Meine Freundin arbeitet seit über 17 Jahren bei einem großen Tierschutzverein, aber klar, sie hat keine Ahnung. Recht naiv, das zu glauben... aber gut, jeder glaubt, was er glauben willl.
Dass ein Hund mit FCI Stammbaum im Tierheim landet ist exorbitant selten und wenn wird der Züchter benachrichtig, wenn es dann ein seriöses Tierheim ist.
Wer im Tierheim Arbeitet hat mit seriöser Zucht absolut nichts zu tun. Das ist nun mal Fakt.
Tierheime haben mit Hunden von Vermehrern zu tun.
Wie gesagt, meine Freundin sagt da anderes und der traue ich da mehr als irgendwelchen Fremden im Netz. Die hat da immerhin tagtäglich mit zu tun. Wir kommen da also offensichtlich nicht auf einen Nenner...
Was aber eh irrelevant ist. So oder so ist es für den Hund besser, möglichst früh zurück zum Züchter gegeben zu werden. Umso besser sind seine Vermittlungschancen.
Und das tut sie warum? Weil du dir nicht vorstellen kannst, dass nicht alle Züchter Heilige sind? Wie gesagt, sehr naiv das zu glauben...
Ich würde den Welpen zum Züchter zurückbringen. Zum einen wegen deiner Allergie und weil euch die Zeit für einen Welpen fehlt. Einen Welpen ins Büro mitbringen ist ein guter Plan damit der Welpe nicht allein ist aber Welpen müssen häufig raus und sind sehr aktiv und daher klappt das oft nicht.
Aber es ist schon ein komischer Zufall, dass deine Freundin auch eine leichte Allergie gegen Hunde hat. ;-)
Ein Hund passt auf jeden Fall nicht in euer Leben und ich denke das merkt ihr gerade auch selber.
Danke für dein Kommentar! Auch hier kann ich dir natürlich nicht beweisen, wie es sich mit der Allergie verhält. Oft ist es ja so, wenn einer die Vermutung hat, dann merkt der andere auch Symptome und so weiter. Wir sind auch bereit die Arbeitszeit usw. anzupassen. Vielleicht habe ich hier zu viel "Problemstellungen" in meinen Text gepackt. Hat jemand Erfahrung mit Allergien in die Richtung? oder Erfahrung mit Tagespflege?
Ja, das kann man mal machen ... ist aber auch entsprechend teuer, wenn es eine vernünftige (!) Pflegestelle ist.
Und ... mit einem Welpen oder jungen Hund macht "man" das generell nicht, weil Prägung auf die Besitzer und Erziehung dann nicht wirklich klappen.
Die Allergie scheint mir vorgeschoben. Das liest man raus.
Ich sag mal so. Wenn ihr nach 14 Tagen schon wißt, daß es ganz anders ist als gedacht und der Züchter bei der Vermittlung hilft, dann ja - macht das! Und bitte🙏: Keinen älteren Hund holen, weil er weniger Wirbel macht! Ein Hund ist ein Familienmitglied. Das muß man mögen und wolllen.
Danke für dein Kommentar! Vielleicht habe ich mein Gedankenkarusell zu sehr in die Frage eingearbeitet. Ich hätte ehr nach Tipps und Erfahungsberichten fragen sollen. Die Sache mit der Allergie kann ich nicht beweisen und muss ich natürlich auch nicht. Ich bedanke mich aber für deine Einschätzungen.
Danke für deine Antwort! Die Idee mit der Allergietest hatten wir auch schon. Wir sind aktuell dabei schnellstmöglich einen Termin zu bekommen. Ist leider nicht ganz so einfach in der aktuellen Situation. Was das Thema "Anders vorgestellt" angeht, so sind wir wirklich so erwachsen uns dies einzugestehen. Dann hätte ich hier keine Hilfe gesucht, sondern den Hund schnellstmöglich wieder abgegeben.