Sind Windhunde Ausreißer?
Hallöchen,
Ich hätte eine Frage zu dem Verhalten von Windhunden. Ich habe gelesen, dass sie daheim viel schlafen, aber draußen dafür umso mehr Gas geben. Wegen ihrem starken Jagdinstinkt sollte man sie trotzdem an der Leine lassen. Ist es möglich sie darauf zu trainieren nicht direkt loszujagen wenn sie ein Tier sehen? Ich rede vorallem von einem whippet oder Greyhound. Ist es also möglich mit ihnen mal am Land auf einer wieso zu spielen, ohne Leine und ohne das sie direkt abhauen oder nicht? Frage nur aus reinem Interesse.
Danke im Voraus
6 Antworten
Windhunde haben einen starken bis sehr starken Jagdinstinkt, denn dafür werden sie gezüchtet. Zumindest in vielen anderen Ländern, denn in Deutschland ist die Jagd mit solchen Hunden verboten.
Trotzdem "liegt es ihnen im Blut". ABER es sind keine Ausreißer, denn im Blut liegt diesen Jagdhunden ebenso, dass sie mit ihrer erjagten Beute zu ihrem Jagdführer (Menschen) zurückkehren. Und aus diesem Grund haben Windhunde auch einen überaus hervorragenden Orientierungssinn.
Schlecht ist der Freilauf draußen, weil jagende Windhunde nichts, aber auch gar nichts mehr sehen außer der Beute. Das führt schnell zu Unfällen, zumal sie ja auch eben sehr schnell rennen können und so auch ein "großes" Feld sehr schnell sehr klein wird.
Einen sicheren Rückruf bringt man Windhunden nicht bei, denn wenn sie einmal jagen, dann jagen sie auch - dann kannst du rufen wie du willst, der Hund hört es nicht mehr.
Aber es gibt ja immer mehr hoch eingezäunte Freilaufgebiete - gerade ja auch, weil viele Galgos aus Spanien nach Deutschland gebracht werden. Und viele Organisationen für solche wichtigen Freiläufe sorgen.
Es gibt ja auch durchaus wildarme Gebiete, wo man Windhunde prima laufen lassen kann. Man muss nur die eigenen Augen auch überall haben.
Als zwingend für solche Hunde würde ich immer einen Tracker sehen - entfernt der Hund sich mal außer Sichtweite, ist er so schnell wiedergefunden.
Kommt darauf an...
Auf dich, deinen Hund, das Gelände, wie du und der Hund gerade drauf seid usw.
Meinen Grey kann ich fast überall ableinen. Aber das würde ich bei weitem nicht mit jedem machen. Greys und Whippets sind Sichtjäger - wenn sie einen Reiz aufnehmen, sind sie schneller weg, als der Mensch reagieren kann.
Es gibt aber fast überall Windhundausläufe oder gesicherte Wiesen, die man für kleines Geld stundenweise mieten kann. Die Windhundcommunity ist ziemlich gut vernetzt und irgendwer kennt immer irgendwen.
Der Whippet hat den Ruf, noch der "hundeartigste" unter den Windhunden zu sein. Ihn kann man oft auch für Sport wie Flyball oder Agility begeistern. Was den Grey angeht... Ich kenne mittlerweile einige, die Trailen, oder als Therapiehunde ausgebildet werden.
Sie sind in der Wohnung ruhig, ja. Aber nur, wenn man sie ausreichend beschäftigen kann - wie jede andere Rasse auch.
Windhunde im Gelände abzuleinen ist eher schwierig. Es mag Ausnahmen geben, aber spätestens bei Sichtkontakt mit Wild sind die weg....
Bekannter hat 6 Italienische Windspiele und einen Zwergschnauzer. Die Windspiele laufen frei, auch im Stadtwald, sie sind kontrollierbar und laufen nicht weg. Aber mit dem Zwergschnauzer hat er Probleme. Der geht auf andere Hunde los. Die Windspiele interessiert das nicht. Sie fühlen sich aber nur mindestens zu zweit wohl und haben in der Wohnung einen enormen Wärmebedarf.
nein das wird eher nicht möglich. Und richtig und artgerecht halten kannst du sie eigentlich auch nur wenn du eine Windhunde Bahn hast wo du regelmäßig hin gehen kannst so das die Hunde mal richtig rennen und laufen können und das ohne Verletzungsgefahr
und das ohne Verletzungsgefahr
Grundsätzlich gebe ich Dir recht, aber an diesem Satzteil hänge ich mich auf. Oftmals ist das Geläuf leider so, dass sich die Hunde sehr wohl (schwere) Verletzungen zuziehen können. Dafür arbeite ich schon zu lange als Tierphysio - unter anderem spezialisiert auf Windhunde. Eine gute Rennbahn zu finden ist leider schwer, die Leute müssen schon sehr genau wissen, was sie da tun, wenn sie die Bahn für die Läufe vorbereiten. Zudem gibt es leider immer wieder auch Leute, die diese Arbeit - mehr oder weniger bewusst - sabotieren.
Ganz abgesehen davon starten dort viele Hunde, die bereits feine Verletzungen haben, was für den Hundehalter selbst als Laien nur schwerlich zu erkennen ist, aber zu noch schwereren Folgeverletzungen führen kann.
Verstehe mich nicht falsch, ich liebe den Windhundsport, Rennen und Coursings sind etwas Tolles. Aber die Verletzungen, zu denen es dabei kommen kann, sind keine Kleinigkeit.