Sind unsere Medien politisch zu korrekt, wenn sie jeden möglichen Angriffspunkt vermeiden möchten?
Aktuell wird in der Presse über die Tötung einer jungen Frau (18 Jahre) in Oberfranken berichtet. Tatverdächtig sei ein 19-jähriger, der expressis verbis als Deutscher beschrieben wird. Mir fällt hierbei einmal mehr auf, dass in derartigen Zusammenhängen die Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen nur dann mitgeteilt wird, wenn es sich um einen Deutschen handelt, wobei hierbei vermutlich alle Menschen mit deutschem Pass subsumiert werden. Bei Straftaten von Menschen ohne deutschen Pass werden meist keine Angaben dazu veröffentlicht. Irgendwo stellt sich bei mir der Eindruck ein, dass wir vor lauter Wokeness die Realität in Deutschland aus den Augen verlieren könnten. Ich bin absolut kein Fan der Rechten Schreihälse, eher eine alte rote Socke. Habe ich da eine verzerrte Wahrnehmung?
3 Antworten
"wenn es sich um einen Deutschen handelt, wobei hierbei vermutlich alle Menschen mit deutschem Pass subsumiert werden."
Ja, aber so ist nun mal die Rechtslage. Mit "Wokeness" hat das nichts zu tun. Auch ein Mensch ausländischer Abstammung mit deutscher Staatsangehörigkeit ist nun mal ein Deutscher.
Eine kurze Recherche ergab zudem, dass in mind. 4 Fällen explizit von einem "Tunesier" die Rede war, wenn in Berichten von einem Tatverdächtigen die Rede war. Das war nun rein zufällig, dass ich nach "Tunesier" gesucht hatte. Vermutlich würde es bei anderen Staatsangehörigkeiten auch so aussehen. Die Staatsangehörigkeit wurde da nicht weggelassen.
Auch bei Jian G. (Mitarbeiter von Krah) kann man davon ausgehen, dass er ursprünglich chinesischer Staatsbürger war. Inzwischen hat er die deutsche Staatsangehörigkeit. Nur der Nachname wurde gekürzt auf G.
Es stimmt keineswegs, dass die Staatsangehörigkeit nur bei deutschen Staatsbürgern genannt werden würde.
Ansonsten, hast du schon mal reflektiert, warum du sofort anzweifelst, dass es sich um einen Deutschen handelt, wenn von einem Deutschen geschrieben wird? Wieso du da sofort glaubst, dass es um "Wokeness" geht - und es nicht tatsächlich eben einfach ein Deutscher ist? Und wieso es für dich offenbar andere Faktoren als eben jene Staatsangehörigkeit gibt, die einen Deutschen vermeintlich ausmachen sollen?
"Relativ unproblematisch" - hast du dich mal damit befasst, unter welchen Voraussetzungen jemand die deutsche Staatsbürgerschaft bekommt? "Unproblematisch" ist wirklich was anderes...
Und wieso kann man nicht einerseits die Staatsbürgerschaft des eigenen Geburtslandes beibehalten, aber dennoch auch gerne die des Landes wollen, in dem man schon seit Jahren lebt, um zum Beispiel endlich in dem Land, wo man lebt und arbeitet, bei Wahlen wählen zu dürfen?
Nur deckt sich deine Wahrnehmung leider nicht mit der Realität.
Siehe hier:
Die Staatsangehörigkeit wird einmal genannt, das nicht im Titel des Beitrags, sondern nur beiläufig im Text.
Außerdem hier:
Die Staatsangehörigkeit wird überhaupt nicht genannt.
Bei ausländischen Staatsangehörigen wird genauso verfahren, wie bei Deutschen. Also wird Staatsangehörigkeit entweder beiläufig genannt oder eben nicht.
Die Staatsangehörigkeit zum Kern der Berichterstattung zu machen und plakativ im Titel wiederzugeben ist unseriös.
Ja, das ist richtig. Das ausschließende "nur" ist nicht korrekt. Es hätte heißen müssen "meistens".
Ich zweifle nicht sofort, Ich weiß halt nur, dass viele Zuwanderer relativ unproblematisch einen deutschen Pass erhalten. Ich habe erhebliche Vorbehalte vor einer zweiten Staatsbürgerschaft. Bin ich Türke oder Deutscher? Beides geht nach meinem Verständnis nicht!