Sind Schulen Dienstleister und Kinder Kunden?

Nein 85%
Ja 11%
Anderes 4%

27 Stimmen

7 Antworten

Das stimmt nur eingeschränkt; soweit es sich um private Schulen handelt.

Staatliche Schulen sind auf jeden Fall Behörden. Sie haben hoheitliche Gewalt gegen Bürger/Untertanen inne. Was dir deutlich wird, wenn du nicht zur Schule gehen willst und die Schule und das Schulamt die Schulpflicht durchsetzen.

Ein Kaufhaus wird niemals eine Einkaufspflicht gegen dich durchsetzen und dir Bussgelder auferlegen oder Vorführungen anordnen.

Die Schule ist auch nicht gezwungen, um dich zu werben. Sie bekommt vom Staat ein Budget zugewiesen, fertig.

Für private Schulen mag es teilweise stimmen, insofern sie im Wettbewerb sind. Aber auch sie setzen im Auftrag ihres Schulamts Schulzwang durch. Sie sind dann allenfalls teilweise Dienstleister.

Und Kunden dürften seltenst die Kinder sein, sondern für 99 Prozent der Schüler wohl eher die Eltern zahlen.

Nein

Das klingt schon wieder wie der typische Spruch von so einer Helikoptermutter.
Ich wäre mal gespannt, was passieren würde, würde man die Eltern die tatsächlichen Kosten für diese „Dienstleistung“ de facto bezahlen lassen. Nehmen wir mal nur eine Klasse mit 30 Schülern, und nehmen wir mal an, man bräuchte für die nur 5 Lehrer für alle Fächer, und jeder Lehrer bezieht ein Bruttogehalt von 3000 Euro, und lassen wir mal sämtliche Kosten für Gebäude, Hausmeister, Strom, Wasser, Reinigungskräfte, Schulmaterial, Möbel und Ausstattung außen vor - da kommen wir trotzdem auf 15000 Euro, die die Klasse von 30 Schülern jeden Monat zu bezahlen hat. Das sind 500 Euro im Monat für jeden. Und wie geschrieben, da fehlt noch eine ganze Menge.

Würde es an die Finanzierung dieser Dienstleistung gehen, würden also sehr viele Eltern und Kinder sehr schnell keine Kunden mehr sein wollen oder können.

Wer aber das Modell „Bildung gegen Bezahlung“ bevorzugt, der darf sich gerne an einer der vielen Privatschulen im In- oder Ausland anmelden.

Ja

Stimmt :) hatten wir auch in der Ausbildung. Im Grunde sind die Kinder die Kunden, denn sie erwarten Erziehung und Bildung von den Lehrern. Also sind die Lehrer die Dienstleister. Sie bekommen für die Erziehung und die Bildung Geld. Genauso im Kindergarten. Die Erzieher tun ja alles, dass es den Kindern gut geht, also den Kunden. Klingt doch eigentlich logisch :) aber es hat Gründe, warum es nicht als Dienstleistung zählt :) ist ja Pflicht, wie andere hier schon sagen. Man hat gar keine andere Wahl als zur Schule zu gehen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Erzieherin in der Krippe :)

Rizereax  16.12.2019, 15:19

Man ist auch kein Kunde, man zahlt ja nix.

Nein

Schulen sind Dienstleister, ja. Allerdings bezahlen die Eltern nicht die Schulen bzw. die Lehrer, sondern die Schulbehörde. Entsprechend haben sie auch nicht das Recht, individuelle Ansprüche zu stellen, sondern bekommen lediglich den Leistungskatalog, der allen zusteht. Und die Eltern sind die Kunden, nicht die Kinder.


gottesanbeterin  16.12.2019, 03:09

Die Eltern bezahlen sehr wohl, denn sie zahlen ja Steuern; die Schulbeörde bezahlt niemanden, sie verwaltet bloß und bestimmt einiges; sie wird übrigens auch aus Steuergeldern bezahlt.

Hacker48  16.12.2019, 03:24
@gottesanbeterin

Nichtdestotrotz entsteht daraus kein Recht der Eltern, individuelle Ansprüche zu stellen. Aber mit jemandem, der Schülerinnen und Schüler als "Opfer" bezeichnet, sehe ich ohnehin keine Basis für eine Diskussion.

gottesanbeterin  16.12.2019, 03:36
@Hacker48

Ich will ja gar nicht diskutieren, ich stelle einfach fest; als ehemalige Lehrerin, als Mutter und als Mitglied einer großen Lehrerfamilie kann ich das auch gut einschätzen

Hacker48  16.12.2019, 03:50
@gottesanbeterin

"Opfer" ist keine Einschätzung, auch wenn du ehemalige Bundespräsidentin wärst.

Kunde ist, wer auf freiwilliger Basis eine Leistung nachfragt und dafür bezahlt.

Weder bezahlen die Kinder die Schule, noch halten sie sich so unbedingt immer freiwillig da auf.

Wenn die Schule ein Dinestleister ist und man die Freiwilligkeit jetzt mal ausklammern möchte, sind nicht die Kinder die Kunden, sondern deren Eltern, die mit ihren Steuerabgaben das Schulsystem mitfinanzieren.